Freitag, 29. Februar 2008

Immer noch in Byron Bay

28/02/08 – Thursday – Byron Bay

Nach einem verregneten Wochenende scheint endlich wieder Sonne. Das ist wichtig wenn man in einem Bus wohnt. Denn das liegt ja auf der Hand: wir haben ein kleines Wohnzimmer und immer wenn’s regnet dann haben wir nicht genügend Auslauf und können nix weiter machen als schlafen. Peggy haben deshalb die Regentage zur Abwechslung ganz gut gefallen. Dennoch, Sonnenschein macht einfach mehr Spaß und Gott sei Dank hat der Wettergott wieder alle Augen zugedrückt und uns Sonne beschert. Deswegen waren wir auch gezwungen uns einen Sonnenschirm zuzulegen. Die Sonne hier ist echt brutal, selbst wenn Wolken am Himmel sind und man vermeintlich im Schatten liegt verbrennt man sich das Näschen. Dieser Sonnenschirm soll uns vor zukünftigen Sonnenbränden beschützen.

Ja und was macht man am Abend so? Also eigentlich nicht viel. Meistens vertreiben wir uns die Zeit auf dem Campingplatz und trinken nen Gläschen Wein. Wein? Warum Wein wird sich der ein oder anderen jetzt fragen. Ganz einfach. Bier ist aus Kostengründen auf Dauer einfach nicht zu empfehlen. Peggy war ja eh noch nie der Biertrinker, also warum nicht mal nen Wein am Abend. Dazu muss man sagen das der gemeine Australier sein Wein nicht wie zu Hause gewohnt aus 0,75l Flaschen, Karaffen oder gar Weingläser genießt. Neee, die trinken hier Wein aus 4 Liter Kartons. Richtig gehört das sind richtige Kanister, also genau das richtige für uns. Die nennen das „Goon“.


Weiß der Teufel warum – ich dachte es wäre Wein. Wenn der Kanister alle ist dann kann man den Inhalt, sieht aus wie ne Wärmflasche, aufpusten und als Kopfkissen benutzen. Sehr beliebt bei Backpackern.
Ja und ein oder zwei Gläser Wein zum Känguruhbraten in Ehren kann ja niemand verwehren.

Diesen Abend waren wa ma wieder im Cheeky Monkey, diesmal haben sie uns mit „Barbeque for free“ hingelockt. Naja klar, wenn’s schon mal was gratis zu futtern gibt sind wa dabei. Und wenn wa schon mal da sind, können wir ja gleich noch ein bissel bleiben und die Happy Hour ausnutzen und ein paar Bierchen genießen.


Um die Massen zu begeistern veranstalten die in diesem Schuppen immer Spiele bei denen man Geld und andere Preise gewinnen kann. Diesmal hieß es das Cheeky Monkey sucht die neue „Miss wet t-shirt“. Ja Männer was wollt ihr mehr: gratis Würstchen gegen den Hunger, Happy Hour gegen den Durst und entblößte Damen für’s Auge. Anschließend wurde noch nen bissel das Tanzbein geschwungen bis wir dann schließlich alle ein wenig beschwingt wieder den Heimweg antraten.

Samstag – 01/03/2008 - Tag 112 in Australien

Der blöde Wettergott ist doch nicht so recht auf unserer Seite. Freitag war schon wieder vorbei mit Sonne, es regnet schon wieder. Und wenn man heute so nach draußen kuuuckt dann merkt man schnell das es heut wieder nix wird mit der Sonne. Nicht so schön ist dat und unser neuer Sonnenschirm versauert im Auto.

Leider hat sich unsere Reisegruppe am Anfang der Woche getrennt. Thomas, Chris und die Mara sind weiter gezogen. Sie sind auf der Suche nach Arbeit und sind schon mal nach Brisbane gefahren. Der Rest von uns wird am Montag auch weiter ziehen. Der nächste Stopp heißt dann für uns Surfer’s Paradise bevor wir dann weiter nach Brisbane ziehen. Eventuell verkaufen wir die alte Betty in Brisbane und buchen nen Flug nach Neuseeland. Neuseeland soll ja wirklich ne Reise wert sein und kostet auch nicht die Welt (240 Euro Hin und zurück pro Person). Und weil wir die alte Scheese ja schlecht 4 Wochen irgenwo abparken können, versuchen wir sie an den Mann zu bringen. Mal sehen wie’s so läuft und ob wir nen Abnehmer finden. Wenn nicht bleiben wir erstmal in Australien und fahren die Ostküste hoch. Wie auch immer, Pläne ändern sich ja jeden Tag und vielleicht haben wir nächste Woche schon wieder nen anderen Plan.

Bis dahin ihr Racker…
Viele Grüße Peggy und Chrischi

Sonntag, 24. Februar 2008

Gold Coast

13.2.2008 Roadtrip – Ab zur Gold Coast

Guten Morgen werte Freunde der seichten Unterhaltungslektüre!

Heute ist Donnerstag. Das Datum weiß ich nich, denn das spielt für uns jetzt für eine ganze Weile absolut keine Rolle mehr. Der Grund dafür liegt auf der Hand: „Wir sind im Urlaub!!!“ Gestern war unser letzter Arbeitstag bei der Warren Park Nursery. Nun sind wir frei, keine Verpflichtungen, kein Wecker, kein frühes Aufstehen, kein Unkraut zupfen, keine Blumen = kein gar nix mehr. Wir verlassen das verdammte Arbeitshostel in Emerald für immer. Jetzt heißt’s ab zur Gold Coast – ab zur Urlaubsregion Nr. 1 in Australien. Da warten dann hoffentlich kilometerlange Strände, Sonnenschein und Spaß auf uns.

Betty ist startklar; vollgetankt, aufgeräumt, frischer Ölwechsel, die elektrische Kühlbox ist wieder angeschlossen und unsere Schlüpper sind auch frisch gewaschen. Es kann also losgehen.
Irgendwie ist es schon seltsam. Wir stürzen uns jetzt erst richtig ins Abenteuer. Hier in Emerald hatten wir ja schon so was wie ein geregeltes Leben und so was wie ein kleines „zu Hause“ im entfernten Australien. Aber wir sind nicht alleine. Sam, Fabi, Thomas, Chris und Mara begleiten uns und wir begleiten sie. Wenn man sich gegenseitig begleitet kommt auch keiner weg bzw. geht niemand verloren. Im Rudel zu reisen hat ja auch so viele Vorteile:
Man ist nicht alleine
man kann sich gegenseitig mal Starthilfe geben
Spaß mal Sieben

So wer mit kommen will und wissen was wir so erleben, der schnallt sich bitte an, stellt das Rauchen ein, klappt den Sitz senkrecht und 3,2,1 Start!!!!!


13.02.08 - Tag 1 des Roadtrips!

Heute war erstmal treffen mit unseren Mitreisenden im 30 km entfernten Narre Warren angesagt. Dort warten die anderen schon ganz aufgeregt. Sam kann’s nicht erwarten endlich sein neues Surfboard im Surfermekka „Byron Bay“ richtig zu reiten. Nur noch schnell die Vorräte im Aldi auffüllen und ab geht die Lutzi. Wir wissen nichtmal so richtig wie weit es ist bis nach Byron Bay, allein bis Sydney sind’s schon ca 1000 km. Das sollte in zwei Tagen zu machen sein. Wir fahren immer den Princes Highway entlang. Allerdings ist der Highway hier eher ne Art Landstraße und unsere durchschnittliche Reisegeschwindigkeit beträgt nicht mehr als 80 km/h. Schnell wird klar 1000 km Landstraße ziehen sich ganz schön hin.
Aber das macht nix, denn wir sind ja ab jetzt zeitlos und nicht in Eile. Die ersten Kilometer gingen auch recht unspektakulär an uns vorbei. Peggy beschäftigte sich im Van hauptsächlich mit Schlafen. Nach ca. 400 km der erste Zwischenfall. Sam’s und Fabi’s Bus braucht ne Pause. Irgendwie wollte der alte Toyota nicht mehr so richtig. Das Problem war schnell ausgemacht: Öl!!! Kein Öl mehr in dem Schlitten. Das verwunderliche war nur der letzte Ölwechsel lag erst drei Wochen zurück. Nun gut, Öl aufgekippt und weiter geht’s!
Jetzt kann uns nix mehr aufhalten aber kurz nach Einbruch der Dunkelheit der nächste Schreck. Watt jetzt? Warum halten die beiden denn schon wieder an? Verdammt das liegt wohl doch nicht am Öl! Aber nein wir lagen falsch. Diesmal hat sich ihr Licht mit dezenter Rauchentwicklung und mit einem nach verbrannten Gummi duftenden Gestank verabschiedet. Blöd nur das wir mitten auf dem Highway standen (Landstraße) und der nächste Ort weiß der Geier wo sich befindet. Was machen wa nu? Na klar wir nehmen die beiden in die Mitte und fahren bis zur nächsten Übernachtungsmöglichkeit. Mit 50 km/h gings weiter. Wir mussten vorfahren da ja Sam und Fabi kein Licht und der andere Bus keine Bullenfänger mehr hat.
Es ist nicht empfehlenswert im dunkeln ohne Bullenfänger durch die Landschaft zu fahren. Der wird nämlich benötigt um die ganzen Känguruhs von der Straße zu schuppsen. Ohne Witz hier hat jedes größere Auto nen Bullenfänger weil ständig Känguruhs die Straße mit nem Spielplatz verwechseln.
Nach 30km erreichten wir wir auch einen Rastplatz mit WC, BBQ und Dusche. Juhuuu alles da, Spitzenklasse-Camping ist das für gratis.

Hier wird geschlafen, Gute Nacht!

14.02.08 - Tag 2:
Der zweite Tag verlief recht unspektakulär. Bei herrlichen Sonnenschein zog unsere Karawane weiter. Ca 550 km bis Sydney. Unser Weg führte vorbei an etlichen Kuhfarmen, durch Regenwald, durch richtig schnieke Küstenstädte die aussehen wie Vororte von Miami, über riesige Berge und durch tiefe Täler und und und….
Genächtigt haben wir na klar wieder an einer Raststätte kurz vor Sydney.

15.02.08 - Tag 3:

Eintrag ins Logbuch des Raumschiffs „Betty“. Wir schreiben das Jahr 2008. Am frühen Morgen passierten wir die Erdlingsstadt Sydney. Und natürlich, es war nicht anders zu erwarten: „Stau“!!! Puhhhh!!! Nerv!!! Stop and Go!!! Dieser zähe Verkehrsfluss behindert unsere Weiterreise. Denn diese Australier sind ja so clever und bauen Ampeln und Kreuzungen mitten auf die Autobahn. So kann das ja nicht klappen wenn die ihre Highways so verunstalten. Eine einzige Katastrophe, dieses Stop and Go gekutsche nervt nicht nur Fahrer und Beifahrer bis zum unermesslichen, auch Bettys Kupplung beginnt langsam ein bissel zu Quietschen. An ihre Grenzen kommt die Betty aber erst wenn wir wieder kilometerhohe Gebirgsketten überqueren wollen. Leider hat sich nämlich vor einiger Zeit unser vierter Gang verabschiedet und wurde nie mehr gesehen. So passiert es des öfteren das unsere Reisegeschwindigkeit bei steilen Bergen auf 40 km/h absackt. Die Angst irgendwann einen Berg gar nicht mehr rauf zu kommen fährt immer mit.

Mittlerweile sind wir richtige Profis im Low Budget Camping geworden. Campingplätze besuchen wir nur um gratis zu duschen. So auch heute wieder. Ja auf so ner Tour lernt man die einfachen Dinge des Lebens zu schätzen und freut sich über eine kostenlose warme Dusche wie übern Milka Schmunzelhasen zu Ostern. Unser Tag endet in Forster. Ein hübsches kleines Städtchen mit regem Touristenaufkommen. Nach obligatorischen Barbecue und gute Nacht Bierchen war wieder mal Schlafenszeit angesagt.

16.02.08 - Tag 4:
Guten Morgen liebe Leser!

Nach dem Aufstehen entdeckten wir direkt vor unserem Nachtlager einen Swimmingpool mit Dusche der für die Anwohner Forsters frei zur Verfügung steht. Da wir ja nu auch sozusagen Anwohner sind, steht fest: „eine Runde schwimmen am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen!“ Also rein ins kühle Nass…..


Boah das tat gut, nu frisch gewaschen Zeit für Frühstück! Gott sei Dank wurde der örtliche Barbecue Grill frisch gereinigt. Nu können wir wieder Toast zum Frühstück genießen. So gut gestärkt geht’s wieder ab auf die Reise. Wir habens bis Coffs Harbour geschafft. Sonst gibt’s keine besonderen Vorkomnisse. Waren zwar in Coffs Harbour seit langem mal wieder am Strand, war aber blöd, hat nämlich geregnet.

17.02.08 - Tag 5:

Byron Bay!
Endlich unsere Reise hat vorerst ein Ende – Wir sind da – Byron Bay – Gold Coast – endlich wir habens geschafft! Nach fünf langen Tagen und mindestens 2000 km on the Road sind wir an unserem ersten Urlaubsort eingetroffen. Byron Bay liegt direkt an der Ostküste und soll wohl eines der besten Urlaubsorte für Surfer sein. Der erste Gedanke der dir kommt wenn du in die Stadt reinfährst ist: „Hier ist es schön, wir bleiben für immer!“ Ja gefällt uns gut hier aber keine Sorge, wir bleiben wahrscheinlich bloß eine Woche.

Wir sind jetzt seit Montag hier und waren jeden Tag am Strand. Die Wellen sind zur Zeit ziemlich heftig und die Rettungsschwimmer hier warnen Anfänger-Surfer davor. Sie sollten bitte nicht mal daran denken es hier zu versuchen. So blieb uns bloß das Bodyboard (kleines surfbrettähnliches Ding zum drauflegen) um über die Wellen zu reiten. Gigantische Wellen, so was haben wir an der Ostsee noch nie gesehen. Da kriegste schon nen bissel Schiss inne Buxen wenn die Dinger auf dich zu kommen. Gemütliches Planschen kannste hier vergessen. Auch wenn’s Spaß macht, das ist harte Arbeit diese Wellen zu bezwingen. Gestern Abend waren wir im ortsansässigen Club „Cheeky Monkey“. So ne Art Saaten mitten in Australien. Wir waren keine Stunde drin, da wurde auch schon wieder auf den Tischen getanzt. Toll!!! Bier gab’s auch das ein oder andere und enden tat unser Abend mit einem halbstündigen Marsch zurück zu unserem Campingplatz. Dieser liegt ein wenig außerhalb und erinnert auch ein wenig an good old DDR, dafür aber relativ kostengünstig.


Ja was soll man noch weiterschreiben. Heute, Donnerstag 21.02.2008, es ist 9:00 morgens, heute scheint die Sonne, das Leben ist Super. Wir freuen uns. Auch wenn wir die nächsten Tage wieder an den herrlichen Strand müssen und wahrscheinlich den ganzen Tag im Wasser rumtollen müssen könnte es uns nicht besser gehen.

Friday – 22/02/2008

Byron Bay

Schön hier, jeden Tag am Strand, jeden Tag Sonne, jeden Tag gute Laune, jeden Tag, Planschen, jeden Tag lecker Essen.

Heute in der Disko „Cheeky Monkey“ konnte man nen Fallschirmsprung gewinnen. Na klar wollten wa da auch mitmachen und haben uns zu so nem dämlichen Diskospiel hinreißen lassen und schwupp di wupp standen wa da auf der Bühne ohne zu wissen welches Spiel hier eigentlich gespielt wird. Kopf oder Zahl hieß es: Münzen werfen und wer richtig liegt spielt weiter, wer falsch liegt, fliegt raus es sei denn man erkauft sich ne neue Runde. Zahlungsmittel, na klar: Klamotten. Deswegen war Sam und Thomas auch halb nackig. Sam war im Finale und hätte beinahe den Fallschirmsprung gewonnen. Schade das datt nich geklappt hat. Jedenfalls hatten wa ne Menge Spaß an dem Abend. Jo Kinder was soll ich sagen, hier gefällt’s uns gut, deswegen bleiben wa auch noch ne Woche juhuu!!!

Bis bald Eure Urlauber

Montag, 4. Februar 2008

Great Ocean Road - Herrlich die Straße

4.2.2008 – Great Ocean Road

Nun ist es schon eine ganze Woche her als wir unseren ersten Urlaub in Australien angetreten sind. Die Woche war wirklich Weltklasse. Am Dienstag morgen ging’s auf die große Reise. 140 km von Los Emeraldos in Torquay waren wir mit unseren Reisefreunden Sam, Fabienne, Chris, Thomas und Marra verabredet. In Torquay fängt die ca 250 km lange Great Ocean Road an. Insgesamt waren wir also zu siebend in drei alten Bussen unterwegs und hatten einen groben Plan. In sechs Tagen wollten wir mit den alten Dingern die 250 km abzutuckern und vor allem: Bloß kein Streß!!! Den ersten Tag haben wir in Torquay mit Shopping verbracht. Dort wurde der erste Surfanzug (Wetsuit) der Welt sozusagen erfunden, weshalb das jetzt auch irgendwie so ne Art Einkaufsparadies für Surfer ist. Keine 5000 Einwohner das Nest, nicht mal nen Supermarkt haben die da, aber von jedem coolen Klamotten- und Surfbedarfhersteller einen Outletstore. Also sind wa durch die Läden geschlendert, immer auf der Jagd nach dem Schnäppchen. Aber weder bei Billabong, Quiksilver, RipCurl, Roxy, Cult oder wie die da alle heißen wurden wa fündig. Sicher im Vergleich zu Deutscheland war’s schon günstiger. Aber hier und jetzt wollten wir ja unsere hartverdienten Kohlen nich verprassen, ge?

Gegen 16.30 haben wir unser erstes Nachtlager erreicht. Ein Park- und Rastplatz in Anglesea, direkt am Meer. Herrlich! Hier gibt’s in jedem kleinen Dörfchen nen Park, oder ein kleines Erholungsgebiet mit öffentlichen Toiletten, elektrischem Barbeque, Sitzgelegenheiten und meistens sogar öffentlichen Duschen. Alles völlig kostenlos. Und da wir ja in unserem Haus spazieren fahren konnten wir halt jederzeit immer und überall übernachten. Also nu hieß et BBQ. Auf deutsch: wir haben gegrillt. Herrliches Steak vom Rind gab’s mit gebratenenen Zwiebeln und so weiter! Fantastisch! Besser macht’s das Steakhouse um de Ecke auch nicht! Umjamm jamm!!! Naja wie dat so is, gab’s noch ein zwei Bierchen aus der Dose, noch nen Schwätzchen und dann war Schlafenszeit. War schon’n bissel seltsam so einfach mitten auf nem Parkplatz zu schlafen. Aber irgendwie auch verdammt cool! Nächsten Morgen hieß et Frühstücken, Duschen und den Rest der Morgentoilette natürlich auch noch. Das spar ich mir jetzt aber und zähl ich jetzt mal nicht auf! Heute, da waren wir uns alle einig wollten wir gar nicht so weit fahren. Am liebsten irgendwo lässig am Strand liegen und relaxen. Sam wollte natürlich sein neu erworbenes Surfboard ausprobieren. Da wa ja alle nich so richtig wussten was so kommt und eigentlich nur die Richtung feststand, sind wir halt auf blauen Dunst losgefahren und wollten uns überraschen lassen. Nach einigen richtig netten Kilometern Küstenstrecke war der Strand gefunden. Super Strand, Super Wellen, Super Wetter und keine Menschenseele. Weit und breit kein Mensch. Nur wir sieben. Nich lange rumgedruzt ging’s ins Wasser, bewaffnet mit nem Bodyboard gings in die Fluten. Und achherrjehmineh, was für Wellen. Riesig waren sie und die hatten echt Power. Jedenfalls nach nem bissel rumtollen urplötzlich was aus dem Wasser gesprungen und direkt vor uns wieder abgetaucht. Heidewitzka das war ne Robbe. Keine 3m von uns entfernt springt das Ding einfach so an uns vorbei und taucht unter uns durch. Da wurde einem schon so mulmig nen bissel. Bei der letzten Folge Welt der Wunder hat man ja auch nich so richtig zugehört. Was fressen denn so ne Robben überhaupt. Knabbern die auch mal so friedliche Menschen an oder was? Jedenfalls seh ich nur noch den Sam heftig winken. Ich wink zurück, Halt ich glaub der will das wir aus dem Wasser kommen. Sam ist Rettungsschwimmer in England und da wurde klar. Der macht sich keine Sorgen um die Robbe. Also so schnell wie möglich raus aus dem Wasser. Er meinte später nur, dass wär ihm nischt. Wo Robben sind, sind möglicherweise auch Haie nich weit. Da war unser Badetag abrupt vorbei. Im nachhinein könnte man ja sagen: so indirekt gesehen mit nem bissel Fantasie haben wir den Kampf mit dem weißen Hai heute gewonnen. Theoretisch. Praktisch gesehen war da jedoch lediglich ne kleine Seerobbe im Wasser. Aber klingt irgendwie dramatischer die Story mit den Haien, oder? Nach unserem Besuch am Strand ging’s weiter die tolle Küstenstraße entlang zum nächsten Ort, Lorne. Hier gefiel’S uns so gut, das wir dachten: Ok hier bleiben wa heut. Lässig ist das. Einfach so zu sagen hier schlafen wir heute. Nachmittags sind wa noch so durch die Einkaufspassage geschlendert. Is nen bissel wie in Bansin. Nur anders! Abends, na klar BBQ!

Nächsten Tag lag der schönste Abschnitt unserer Tour vor uns. Eine Wahnsinnsstrecke. Noch nie war Autofahren schöner. Wirklich atemberaubend! (siehe Fotos).
So ging’s denn halt bis Samstag weiter. Nen Stückel fahren, Anhalten, Fotos schiessen, Staunen, BBQ, schlafen.

Am Freitag Morgen wurden wir dann ein wenig unsanft geweckt. Abends haben wir uns halt auf einen Parkplatz am Strand hingestellt um zu babbern, wie immer. Ein netter Parkranger klopfte an den Van und meinte, es sei verboten hier zu schlafen und erzählte irgendwas von 150 $ Strafe pro Person und noch mal jeweils 100 $ für Müll-hin-schmeißen. Aber Fabienne hat ihm das blaue vom Himmel runtergelogen, von wegen mit in der Nacht gekommen, todmüde, das Schild nich gesehen. Diese Story hätte selbst der blödeste Ranger nich geglaubt. Vor allem weil der Campingtisch aufgebaut war, die Kühltruhe mit Getränken rumstand und der ganze Müllbeutel voll war mit leeren Bierdosen. Alles deutete darauf hin, dass wir schon eine Weile vorher ankamen bevor es ins Bett ging. Aber es hat funktioniert. Wir sind mit ner Verwahnung davongekommen. Besser so, denn 500 Moneten wollten wa dem Ranger ja nu wirklich nich bezahle.

Wie auch immer, jedenfalls war unsere Reise richtig schnieke. Witzig war ja das wa immer Englisch sprechen mussten weil der Sam ja Engländer is und der sonst nix versteht. Also wenn ein Bayer, ein Hamburger, zwei Schwaben und zwei Berliner sich auf englisch unterhalten, da kannste dich kaputt lachen. Richtig richtig witzig war das sehr verehrte Damen und Herren. Mit den Leuten haben wa ne tolle Woche verbracht und deshalb fiel auch der Abschied am Sonntag richtig schwer. Die anderen fünf sind Richtung Adelaide und wir zwei beide mussten Richtung Melbourne. Aber weil’s so lustig war, haben wir unsere alten Pläne mal wieder komplett übern Haufe geschmisse und werden höchstwahrscheinlich in zwei oder drei Wochen mit den fünfen in Richtung Ostküste fahren. Also jetzt noch zwei Wochen Blumen. Dann hoffentlich ne ganze Weile Spaß, Sonne und Meer!