Mittwoch, 21. Mai 2008

19.05.2008 – Bali – Rafting

Die Zeit hier in Bali vergeht wie im Fluge. Kaum zu fassen, dass wir schon mehr als zwei Wochen hier sind. An das Leben im Hotel könnte man sich gewöhnen. Jeden Morgen lecker Frühstück vom Bufét, jeden Tag nen frisches Handtuch und nen netten Roomkeeper der deinen Dreck wegräumt und dein Bett macht. Abends Essen gehen im Restaurante. Kein Abwaschen, kein Einkaufen, kein Kochen nix musste hier selber machen so ist dat schön. Wir wollen beinahe gar nicht mehr nach Australien zurück. Der Mensch ist ja so ein Gewohnheitstier und wenn wir uns vorstellen nächste Woche wieder in einen Campervan einzuziehen und die Nächte auf Campingplätze bzw. Parkplätze verbringen zu müssen dann kommt schon ein bissel Wehmut auf. Dann ist wieder Schluss mit Heitideiti Highlife, dann geht’s wieder zurück ins luxuslose Backpackerleben mit Gemeinschaftsduschen und Gruppenklos. Wenn wir in Darwin am 26.05. landen fahren wir direkt zur Autovermietung. Wir konnten dem Internet sei Dank wieder nen Relocation deal buchen und kriegen einen Camper für $ 5 pro Tag mit dem wir unsere Reise nach Alice Springs antreten können. Dann heißt’s wieder 1500 km durchs Niemandsland fahren rein in die Mitte von Australien. Rein ins Outback. Von da aus geht’s dann zum nochmals 600 km entfernten Ayers Rock bzw Uluru wie die Eingeborenen den roten Berg nennen.

Aber vorher haben wir ja noch 6 Tage im schönen Bali.

Heute waren wir übrigens Rafting. Yes, wir sind mit nem Schlauchboot nen reissenden Fluss runter gefahren. 14 km und ca 2 Stunden lang sind wir so durch die Gegend geschippert. Das beste war, dass wir die einzigen auf dem Fluss waren, nur der Guide, Peggy und meine Wenigkeit. Und die anfängliche Angst vor ähm naja wie will man’s am besten ausdrücken…. Naja die Angst davor, dass die Balinesen es mit Sicherheitsstandards wie man es als Europäer gewohnt ist nicht so genau nehmen und das man aus dem Boot fällt oder was auch immer bei einer solchen Rafting Tour passieren kann, die verflog auch nach fünf Minuten und wir konnten die Tour richtig genießen. Unser Tourguide Marty hatte alles im Griff und gab uns immer Befehle, wie Paddel Forward, Paddle Backwards. Der wichtigste Befehl war allerdings BumBum. Das hieß festhalten wir fahren gleich gegen nen Felsen oder nen Rock oder ne Felswand. Spass hat’s gemacht und wir wurden auch teilweise gut durchgeschüttelt und wären auch das ein oder andere mal fast über Board gegangen. Manchmal sind wir rückwärts gefahren und ziemlich oft frontal gegen die Felswand am Rande des Flusses. Manchmal mussten wir uns hinlegen weil wir unter kleine Bambusbrücken durchgefahren sind die nur 10cm hoch über unsere Köpfe den Fluss überquerte.

Nebenbei bemerkt war diese Raftingtour wahrscheinlich die beste Möglichkeit die Natur Balis hautnah zu erleben. Und die Natur ist nen Traum, der Fluss führte durch den Dschungel vorbei an etlichen Wasserfällen und einmal sogar unter einem Wasserfall durch. Teilweise hatteste das Gefühl du bist Indiana Jones auf Entdeckungsreise. Weit und breit keine Menschenseele, ab und an ein paar Balinesen, die sich im Fluss waschen aber sonst nur wir drei, der Fluss und die Natur. Traumhaft schön. Ein phantastisches Abenteuer. Zu guter letzt mussten wir noch nen dreimeter hohen Wasserfall bezwingen. Der Typ ist mit uns Tatsache nen Wasserfall runtergefahren, bzw gesprungen oder gefallen oder wie auch immer. Klasse!!! Hat auch gar nicht wehgetan und danach fühlten wir uns wie Helden. Wir haben den reissenden Fluss bezwungen. Wir habens geschafft!

Unser Tourguide hat uns während des Ausfluges noch von seiner Familie, seinem Job und seinem Leben erzählt. Er verdient 70 US-Dollar im Monat. Nur um mal zu sehen wie die Relationen hier so sind. Der Typ verdient 70 Dollar im Monat und wir hauen 70 Dollar für zwei Stunden Bootfahren raus. Er muss davon seine Frau und Kinder ernähren. Ach nee uns geht’s schon gut. So leid uns das alles tut, aber wir glauben er hat uns die ganze Geschichte erzählt um vielleicht ne fette Spende oder nen Trinkgeld abzugreifen. Ehrlich gesagt, wir haben auch kurz überlegt ihm etwas extra zu geben, dachten aber ooch nö! Das erzählt der wahrscheinlich jedem Tourgast und so richtig glauben konnten wir ihm das auch nicht aufgrund seiner RipCurl Badelatschen die ja schon nen halbes Monatsgehalt kosten.

Anschliessend ging’s mit unserem Privatchauffeur zurück zum Hotel. Ca 1 ½ Stunden durch die Rush Hour Balis. Das war wiederum nen Abenteuer für sich. Kinder der Verkehr ist verrückt. Auch wenn ich mich wiederhole, aber wie die hier fahren da kriegste zuviel. Ich musste mir oft die Augen zuhalten und öfters mit dem Kopp schütteln und tief durchatmen. Auf ner zweispurigen Strasse überholen die links und rechts gleichzeitig auch wenn von vorne nen Auto oder nen Moped kommt scheissegal. Dann fahren halt alle nebeneinander anstatt hintereinander. Junge Junge das war was.

Jedenfalls dieser Trip war nen absolutes Highlight und mit nix zu vergleichen. Ich glaube das könnte man einzigartig nennen. Falls ihr, liebe Leser, mal in der Gegend hier seid dann lasst euch das nicht entgehen. Super!!!

Montag, 12. Mai 2008

Eine Woche Bali ist rum

11.05.2008 – Kuta – Bali – Indonesien

Die letzten Tage haben wir damit verbracht unsere vom vielen Reisen geschundene Körper ein wenig Erholung zu gönnen. Unser Hotel macht’s uns besonders leicht. Ein 4Sterne Luxus Hotel der Extraklasse. Die Anlage des Hotels, in dem wir Vorgestern eingecheckt haben, übertrifft alle Erwartungen. So stellt man sich nen erholsamen Urlaub vor. Lange schlafen, prima Frühstück und dann am Pool unter Palmen relaxen. Das Wetter hier ist jeden Tag vom feinsten und die Sonne scheint den lieben langen Tag. Abends wird immer irgendwo lecker gespeist, obwohl wir Vorgestern mal eins der „günstigeren“ Restaurants ausprobierten und was soll man sagen. Naja es hatte den Charme einer Kreuzberger Imbissstube aber auch das muss man ja mal ausprobieren. Wir haben daraus gelernt und beschlossen nicht mehr in die günstigen Restaurants abzusteigen. Nee, im Ernst, für 70 Eurocents kriegste auch in Bali kein anständigen Chefsalat oder anständiges MieGoreng. Da musste schon 2,50 bis 3 Euro in nem vernünftigen Restaurante investieren aber dann wirste auch nicht enttäuscht. Allerdings so schön Bali auch ist, aber der Spaziergang durch die Stadt auf der Suche nach eines dieser anständigen Restaurants kann manchmal schon ein bissel nervig sein. Alle fünf Meter wirste angequatscht und sollst ne Sonnenbrille, ne Uhr, oder nen T-shirt kaufen. Teilweise laufen dir die Händler richtig hinterher und tatschen dich am Arm und so was. Da kann man schon mal böse werden und nen „Todesblick“ rüber werfen. Heute sind wir an nem Taxifahrer vorbeigelaufen der meinte wie alle anderen auch: „Yes Boss, Transport?“ als wir verneinten versuchte er es mit seinem Nebenjob: „Yes, Mariuana?“. Das kam so überraschend das wir erstmal laut lachen mussten. So was nerviges! Na klar die wollen auch nur überleben, aber vielleicht sollten sie aufhören die Leute so auf die Nerven zu gehen, dann würde man vielleicht auch mal in ihr Geschäft rein und sich mal die „Genuine Fake“ („originale Fälschungen“, das stand an einem Geschäft, ich hab mich gekugelt vor lachen, selbst jetzt beim schreiben kommen mir die Tränen vor Lachen ins Gesicht geschossen) Brillen und Uhren ansehen und vielleicht ja auch mal ne „Ray Ben“ Brille für 50 Cent mitnehmen. Aber wenn du erstmal in ihrem Laden bist, dann kommste ja auch nicht mehr so einfach raus. Die quatschen dich so schwindelig, dass du wahrscheinlich irgendeinen Schrott mitnimmst.

Wie auch immer, jetzt machen wir erstmal unseren Fernseher an und werden mal sehen was Deutsche Welle-TV wieder für Neuigkeiten aus der Heimat für uns hat. Gute Nacht ihr verrückten.

12.05.2008 – Happy Birthday to you

„Happy Birthday to you! Happy Birthday to you! Happy Birthday to you!” Lalalalalal “Happy Birthday to you!” so schalte es heute aus dem Telefon. Schön war’s und da hab ich mich mal richtig drüber gefreut. Zu Hause in Angermünde wird mein Geburtstag gefeiert und durch die Liveschaltung nach Bali konnte ich auch live dran teilhaben. Super Leute, das Ständchen, dass ihr da geträllert habt war einmalig. Ach so ja ich liebe euch auch. Danke Danke Danke für den Anruf.
Heute geht’s zur Feier des Tages auf ne Tour mit nem Motorbike oder wie wir zu Hause sagen würden: Heute fahrn wa Quad.

Juhuuuuu, um 12.30 Uhr wurden wir vom persönlichen Shuttleservice abgeholt. Die Quadt Tour fand im Herzen von Bali, ca 1 ½ Stunden von unserem Hotel statt. Bei der Gelegenheit konnten wir einen richtigen Eindruck von Bali gewinnen und sehen wie die Menschen ausserhalb der Touristengebiete leben. Und eins kann man mit Sicherheit sagen, mit denen möchteste nich tauschen. So in etwa muss das Leben vor 150 Jahren ausgesehen haben. Mittelalterlicher Entwicklungsstand gemischt mit neuzeitlichen technischen Errungenschaften wie das Automobil oder besser das Moped ergibt ein seltsames Bild. Menschen auf Reisfeldern mit Holzwerkzeugen, Frauen die Zentnerschwere Kisten auf ihren Köpfen durch die Gegend tragen, Kinder die am Straßenrand den Autos zuwinken und runtergekommene Häuser vermitteln ein stetiges Unwohlsein. Als wir endlich unser Ziel erreicht haben, waren wir froh, dass wir das Elend nicht mehr sehen mussten. Hier leben die Menschen wirklich in absolut einfachsten Verhältnissen und man fragt sich ständig ob die wissen dass es ihnen schlecht geht oder ob die glücklich und zufrieden sind.

Jetzt geht’s los, jetzt geht’s aufs Motorbike. Nach einer kurzen Einweisung fuhren wir durch die Mitte Balis. Vorne Weg unser persönlicher Guide, der uns den Weg zeigte und wir hinterher. Und unsere Erwartungen von nem gemütlichen Ausflug mit nem motorisierten Fahrzeug durch die Landschaft Balis hatte sich bereits nach den ersten Metern um 180 Grad gedreht. Nix da mit gemütlichen rumcruisen. Unsere Tour führte uns über feinstes Offroadgelände und das macht Spass. Das kannste schon richtiges crossen nennen! Ca eine Stunde crossten wir so durch die Gegend. Vorbei an Reisfelder, durch kleine Dörfer, vorbei an Schluchten, über Stock und Stein, durch Motterpfützen, bergauf und bergab. Der Schwierigkeitsgrad der Strecke war schon eher „halbprofi“ und so schoß uns öfters ein dickes fettes Grinsen ins Gesicht vor Freude. Wahnsinn und nebenbei konnten wir noch die schöne atemberaubende tropische Natur genießen. Wenn wir durch die kleinen Dörfer gepeitscht sind, war das als wenn du auf der Friedensfahrt bist und die kleinen Kinder am Wegesrand freuen sich, dass ein motorisiertes KFZ an sie vorbei fährt und sie winken und freuen sich halt wie kleine Kinder. Nach ner Stunde ca war dann erstmal Kaffeepause und unser Guide freute sich, uns die Schätze seines Landes zu zeigen. Er zeigte uns Vanille- und Kakaopflanzen und erzählt wie sie geerntet werden und so weiter. Nach nem balinesischen Kaffee tauschten wir die Fahrzeuge. Wir fuhren weiter mit nem Buggy. Und wer hätte das gedacht, die Fahrt mit dem Buggy hat beinahe noch mehr Spaß gemacht als auf dem Quad. Verdammt so’n Ding brauchen wir zu Hause auch! Fun pur!

Nach zwanzig Minuten mit dem Buggy passierte es dann, wir crossten so über nen dicken Hügel und auf einmal sprizte etwas verdammt heisses auf unsere Rücken. Verdammte Scheisse ist das heiß, wir schrien auf und hielten an. Da hat sich doch Tatsache das Verschlussventil von dem Behälter mit dem Kühlwasser gelöst und kochend heisses Kühlwasser spritzte raus. Scheisse das tut weh. Schön verbrannt hat’s das Geburtstagskind auf dam Rücken. Kacke! Plötzlich war’s vorbei mit dem Spass, die Schmerzen sind echt höllisch. Gott sei Dank hat Peggy nur kleine Spritzer abbekommen und keine Schmerzen. Aber bei mir auf dem Rücken brennt’s wie Feuer und Peggy meinte auf meinem Rücken felt nen Stück Haut. Die Tourguides kamen sofort mit Desinfektionszeug und versuchten es zu behandeln aber leider war kein Eis oder so was in der Nähe zum kühlen. Die gaben sich echt Mühe und entschuldigten sich hundert mal.
Anschließend führten wir unsere Tour fort, die jetzt zwar nicht mehr ganz so witzig war aber was willste machen. Auf der Rückfahrt zum Hotel machte unser Fahrer mit uns nen Abstecher zum Hospital und der Arzt vor Ort meinte: „Junge, du hast ne Verbrennung zweiten Grades“ (2B). Scheisse die Scheisse mit der Scheisse jetzt ist’s vorbei mit der nahtlosen Bräune. Gegen die Schmerzen gab’s dann vom Doc noch nen paar „painkiller“ (Schmerztabletten) und gegen die fiesen Bakterien gibt’s die nächsten Tage erstmal Antibiotika. So’n Dreck! Naja wie auch immer, der Arzt meinte in fünf Tagen ist es verheilt. Na da bin ich ja mal gespannt. Der größte Horror eines jeden Touristen, im Entwicklungsland zum Onkel Doc gehen zu müssen wurde wahr. Man hat ja so seine Vorstellungen von weiß der Kuckuck watt man schon alles im Fernsehapperat gesehen hatte, aber hier war alles ziemlich modern und sauber und nich so ne Doktor Frankenstein Praxis. So weit so gut.

Abends nachdem wir den Motter und Dreck von unserer Offroad-Crosstour abgewaschen hatten, machten wir uns auf den Weg und gingen was Essen. Zur Feier des Tages gab’s nen Bananensaft zum Anstoßen (mensch wegen der Antibiotika).
Als wir so auf unser Abendessen warteten, quatschte uns wieder einer dieser Verkäufer an und wollte Zeitungen verkaufen. Irgendwie rutschte uns die Frage raus ob er auch deutsche Zeitungen im Angebot hat, wir dachten er würde eh verneinen und dann verschwinden, aber denkste Puppe, „Yes“ hat er gemeint. Er sagt er geht sie holen. Wir sagten „nee, nee brauchste nich“ sag erst wie teuer, im wegrennen meinte er nur „cheap cheap“ was soviel heißt wie billig billig. Er kam wieder mit ner Aprilausgabe vom Focus und ner neuen Cosmopolitan. Die Dinger waren eingeschweißt und machten nen relativ neuen und unbenutzten Eindruck und aufgedruckt war der Preis von 11 Euro. Was spinnt der, nee Junge zu teuer, kannste vergessen wollen wa nich. Er meinte sag nen Preis: „2,50 ist das höchste aller Gefühle“. Er meinte nur: „OK“. Verdammt damit haben wir nicht gerechnet, jetzt müssen wa das Focus Ding kaufen. Nu hat er uns bei den Eiern! Da kommen wir nicht mehr raus. Aber weil wir grad so gut dabei sind wollen wa auch noch die Cosmopolitan für Peggy. Schlussendlich kauften wir die zwei Zeitschriften für ca. 4,50 Euro. Wahrscheinlich hat er uns immer noch über’n Tisch gezogen und sich heimlich eins ins Fäustchen gelacht aber alles in allem sahen wir die 4,50 als gut investiert. Schließlich hatten wir seit ziemlich genau einem halben Jahr keine deutsche Lektüre mehr in der Hand und freuten uns auf den kommenden Tag am Pool mit heimischer Literatur. Abends im Hotelzimmer fanden wir heraus, dass es sich um „Gebrauchtware“ handelt und wir waren uns sicher, dass wir zu viel bezahlt hatten. Aber was soll’s. Wenigstens haben wir nen netten Balinesen den Tag gerettet und glücklich gemacht und wir hatten was vernünftiges zu lesen. So hat jeder was davon.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Moderner Wohnen

Unser neues Heim für die nächste Woche:

schlicht und einfach so wie wir's mögen! Mit Protz, Prunk und Prahlerei haben wir ja eh nix am Hut :)

http://www.balimandira.com/

Bali Bali Bali

07.05.2008 – Kuta - Bali – Indonesien

Halli Hallo Hallöle aus Bali!!!

Geschafft, wir sind in Bali, endlich nach all der langen Zeit des Wartens in Darwin sind wa nu endlich da! Nachdem wir die Nacht bevor unser Flug nach Bali ging, auf dem Flughafen verbracht haben sind wir am 05. Mai morgens um ca 9.30 Uhr sicher auf der Urlaubsinsel gelandet. Totmüde haben wir uns ins Taxi geschwungen und uns zum Hotel fahren lassen. Der Kulturschock kam als wir das Flughafengelände verlassen haben und durch die Strassen von Kuta kutschiert worden sind. Leute, hier ist was los das könnt ihr euch nicht vorstellen. Die Strassen sind so enge und wuselig und jeder aber wirklich jeder scheint hier den ganzen Tag damit beschäftigt zu sein mit seinem Motoroller Pose zu fahren. Die meisten Leute fahren hier Roller, weil die Strassen einfach nicht für Autos geeignet sind. Nebenbei bemerkt scheint’s hier auch keine Fahrschulen oder Verkehrsregeln zu geben. Die fahren hier wie die kaputten. Das ist ein Wunder dass wir während der zwanzig Minuten bis zu unserem Hotel keinen Unfall gesehen haben. Ohne Rücksicht auf Verluste düsen die mit ihren Rollern durch die Gegend, überholen, biegen ab, fahren auf den Bürgersteig und das allerschlimmste ist, dass die alle dreißig Meter hupen. Die Hupen hier die ganze Zeit, da fragste dich ob die als Kinder vom Wickeltisch gefallen sind. Naja wie auch immer, wir habens heile in unser Hotel geschafft und durften auch keine halbe Stunde später in unser Zimmerchen einchecken.

Nach der Nacht auf dem Flughafen und überhaupt der stressigen Anreise waren wir heilfroh endlich in unser Bett zu krabbeln. Unser Zimmer ist’n Traum - Groß, sauber, mit Fernseher und Eckbadewanne. Das tat gut nach dem Loch in Darwin und fast sechs Monate mit Gemeinschaftstoiletten endlich mal nen richtig privates Zimmer mit vernünftigem Bett und ganz privatem Klo. Was für ein Luxus!
Den ersten Tag in Bali haben wir auch unser schickes neues zu Hause nicht mehr verlassen. Nach vier Stunden Schlaf überkam uns der Hunger. Aber irgendwie haben wir so gar keine Lust gehabt unser Bettchen zu verlassen und haben uns zum ersten mal im Leben dafür entschieden den Zimmerservice in Anspruch zu nehmen. Was für ein Luxus! Wir bestellten lecker essen und grinsten uns richtig eins ins Fäustchen als wir die Preise sahen. Ein Hauptgericht kostete schlappe 30.000 Rupiah. Das sind umgerechnet 1.80 Euro und die waren sehr gut investiert. So muss das sein, Abendessen für weniger als zwei Euro und das ganze ohne selbst zu kochen. Nachdem wir die letzen Wochen hauptsächlich von Spagetti Bolognese mit Dosensoße gelebt haben und es selbstverständlich in den doch eher ungemütlichen Gemeinschaftsküchen diverser Hostels zubereiten mussten, ist so ein Zimmerservice vergleichbar mit dem Himmel auf Erden. Fantastisch!

Tag zwei in Bali begann mit dem Frühstück im Hotel. Auch hier wieder herrlich, einfach an den Tisch setzen und Essen bringen lassen. Was die meisten ja von zu Hause von Mama und Papa kennen und als selbstverständlich hinnehmen, wird jetzt für die nächsten 20 Tage für uns auch wieder selbstverständlich. Super, das Leben kann so schön sein.

Anschliessend bewegten wir uns zu unserem Nachbarhotel weil wir noch was ausdrucken mussten und da denkste du spinnst. Wer saß denn da am Frühstückstisch? Wir mussten uns erstmal die Äuglein reiben. Der Paul und die Sandra hier in Bali! Das glaubste nicht, da triffste hier tausende Kilometer entfernt die wieder mit denen du zusammen vor mehr als einem Monat die Sandinsel Fraser Island erkundet hast. Als wir uns an ihren Tisch setzten, kuckten die beiden auch sehr, sehr überrascht und naja wir hatten ja viel zu erzählen. Wir verabredeten uns noch zum Abendessen und machten uns auf die Stadt Kuta zu erkunden.

Wenn du hier durch die Stadt schlenderst fühlst du dich nen bissel wie in einer anderen Welt. Ein Chaos auf den Straßen, und alle drei Meter versucht dir jemand ne Uhr zu verkaufen, oder Sonnenbrillen oder kopierte DVDs oder ne Massage anzudrehen oder Fingernägel machen zu lassen oder dir nen Motoroller zu vermieten oder dich zu fragen ob du nen Transport also nen Taxi brauchst. Die sind so nervig und merken nicht, dass niemand auf der Welt alle fünf Meter ne Sonnenbrille kaufen will. Jeder verkauft hier das gleiche und fast jedes Geschäft bietet den gleichen Krimskram an. Dennoch denken die Händler anscheinend, dass sie die einzigsten in Kuta sind, die gefälschte Rolexuhren verkaufen. So ein Gewusel und nebenbei musste ja auch noch aufpassen, dass dir nicht jeden Augenblick nen Moped die Hacken abfährt. Dennoch gibt’s hier auch richtige Läden, die dich wie in Australien, mit den neuesten Billabong, Quiksilver und Ripcurl Surferklamotten ausstatten. Diese Läden haben wir heute alle, aber auch wirklich alle bis zum letzten infiltriert! Und tatsächlich gab’s auch ein paar richtige Schnäppchen zu machen. Vernünftige T-Shirts und damit meine ich nicht „BALIbong wie sie die fliegenden Händler verscheuern sondern richtige echte Markenklamotten für umgerechnet 6 Euro. Traumhaft, so macht shoppen Spaß. Am Ende des Tages hatten wir drei Tieschies für Chrischi und nen neuen Bikini sowie nen Oberteil für die Peggy als Beute mit nach Hause genommen. Glücklich und zufrieden aber ein wenig erschöpft ging’s dann zurück zum Hotel. Unterwegs haben wir noch schnell 13 der neuesten Filme auf DVD gekauft für ca 50 Cent das Stück. Zwar werden Will Smith und Co. an diesen Käufen wohl nix verdienen, aber ehrlich gesagt interessierte uns das in diesem Moment nicht die Bohne. Hier scheint’s keine Urheberrechte zu geben im Gegenteil hier gibt’s ganze Läden vollgestopft mit kopierten DVD’s und Videospielen zum lächerlichen Preis von 50 Cent das Stück. Astrein, was für ein kultureller Hochgenuss der nun in den nächsten Tagen auf uns wartet.

Abends ging’s dann mit Paul und Sandra (die beiden sind aus Sachsen), in eins der besseren Restaurants der Stadt. Unterwegs sind wir noch einer deutschen B-Prominenten begegnet, die so berühmt ist das ich ihren Namen schon wieder vergessen hatte.
Moment mal, da flüstert mir jemand was ins Ohr, ach ja es handelte sich um die gute Charlotte Engelhardt von Pro Sieben (wer sie nicht von ProSiebens „Do it yourself“ kennt, der hat sie vielleicht mal im Playboy bewundert).
Wie auch immer, wir haben lecker gespeist und getrunken und waren für 4 Euro pro Person pappesatt. Endlich kann man sich’s mal so richtig gut gehen lassen und bezahlt dafür weniger als nen Appel und nen Ei. Nebenbei konnten wir noch Balinesische Feuertänzer bewundern, die im Restaurante noch nen kleine Tänzchen zum Besten gaben. Jetzt hat sich endgültig das Urlaubsfeeling eingestellt.

08.05.2008 – Kuta

Viel zu erzählen gibt’s nich unbedingt. Heute sind wir wieder zu Fuß durch Kuta spaziert. Hier und da sind wa wieder durch die Shops geströpert und waren auf der Suche nach dem ein oder anderem Schnäppchen. Die Händler auf den Straßen und am Strand gaben wieder ihr bestes aber wir konnten heute nocheinmal wiederstehen und haben keine Billabong Tshirts für 1 Dollar gekauft auch echte originalgefälschte „Oakley“ oder „Ray Ben“ Sonnenbrillen für 50 Cents haben wir ausgeschlagen. Wir haben unsere Shoppingtour auf die richtigen Geschäfte beschränkt und auch das ein oder andere mal zugeschlagen.
Gegen 17 Uhr sind wir zur Bank um Nachschub an Rupiah zu besorgen. Wir mussten uns nen Rucksack mitnehmen um das ganze Geld wegschleppen zu können. Denn ihr müsst wissen, dass wir jetzt nämlich dreifache Millionäre sind. 3.000.000 Rupiah sind ca 200 Euro!

Jetzt gerade sitzen wir in einem Restaurant, dass von einem deutschen Mitbürger betrieben wird, denn hier gibt’s W-Lan und wir dachten wir könnten mal Emails checken, die zwar in den letzten Monaten drastisch weniger geworden sind, aber hier und da schreibt ja doch der ein oder andere und das wollten wir auf keinen Fall verpassen. Aber wie das immer so ist, gibt’s grade nen Stromausfall. Zu blöd, die Handwerker hier sind gerade dabei das ganze Restaurant auseinander zu nehmen um den Fehler im System zu finden. Ungelogen hauen die verrückten hier gerade die ganze Vertäfelung ab, aber Strom den können sie nicht zurückbringen. Sollte der Bericht heute noch online sein, dann geht der Strom wieder.

In der Zwischenzeit werden wir vielleicht etwas zu Essen bestellen. Immerhin ist es auch schon sechse und so’ Wiener Schnitzel von nem deutschen Koch für 2,50 Euro können wir nicht wiederstehen.

Bis später ihr alle miteinander
Eure Indonesier

Freitag, 2. Mai 2008

03.05.08. Darwin in den Tropen, der heißeste Ort der Welt

Hallo Freunde!

Die Zeit hier in Darwin verging wie im Fluge und wie fühlten uns wie im Märchen. Das Märchen, dass wir meinen heißt allerdings „Die unendliche Geschichte" und unser Fluggerät war Fury oder wie auch immer der fliegende Hund in der Unendlichen Geschichte heißt. Die letzten zehn Tage fühlten sich an wie Wochen und wir wussten teilweise vor lauter Langeweile gar nicht wohin mit uns. Die Sache ist die: es gibt in Darwin nicht viel zu tun. Der Strand ist geschlossen wegen diesen Quallen die dich bei Hautkontakt in die ewigen Jagdgründe befördern und die Stadt an sich versprüht nen Charme wie Schwedt / Oder an einem regnerischen verkaterten Sonntagmorgen. Der einzige Unterschied ist das Wetter. Hier ist jeden Tag Traumwetter, es ist heiß und sonnig und das jeden Tag. Und da liegt der Hund begraben, es ist hier so heiß, das de nich weißt wo du mit dir hinsollst. Ich glaub wir haben’s in den letzten 10 Tagen nur viermal geschafft unser Hostel zu verlassen und durch die Stadt zu schlendern. Dabei ist „schlendern" noch richtig positiv ausgedrückt. In echt haben wir uns durch die Innenstadt gequält auf der Suche nach etwas Abwechslung. Es ist hier so heiß und schwül das de am liebsten weiss ich jetzt auch nich was machen willst. Ab und zu sind wir einfach so in ein Geschäft gegangen um die Air Condition zu genießen nur um dann beim Verlassen wieder gegen diese Wand aus heißer Luft zu rennen. Die meiste Zeit in Darwin haben wir allerdings damit verbracht die Zeit totzuschlagen. Das klingt leichter als es in Wirklichkeit ist denn so ganz ohne Xbox und ohne Fernseher also ohne Arbeitslosen TV am Nachmittag ist das nicht so einfach. Für ne Doppelfolge von Oli Geissen oder Vera am Mittag hätten wir getötet. So blieb uns nur das Lesen von ca. ein Jahr alten Frauenmagazinen und die Wiederholungen von „Dr. House" auf dem Laptop. Uns war manchmal so langweilig, dass wir angefangen haben MauMau zu spielen, sogar mit Championsleague.

Gott sei Dank verfügt unser Hostel über nen Pool, so dass wir hier mit unseren alten Klatschzeitungen am bzw. im Pool liegen konnten.
Morgen haben wir’s endlich geschafft und können unsere Rucksäcke packen um zu neuen Abenteuern aufzubrechen. Morgen geht’s nach Indonesien genauer gesagt nach Bali. Eigentlich geht unser Flieger erst Übermorgen um sieben in der Frühe, aber wir werden morgen Abend gegen elf schon zum Flughafen und die Nacht dort verbringen. Und nu pass auf. Wir zwei beide, ich glaub wir haben in unserem ganzen Leben noch nie nen Bücherladen gesucht. Aber jetzt wo wir so viel Langeweile haben, dass wir sogar bereit wären nen Buch zu lesen, ausgerechnet da gibt’s keinen Buchladen. Im ganzen Citybereich von Darwin haben wir so was nicht gefunden. Ich fass es nicht, watt sollen wir denn die ganze Nacht am Flughafen machen? Wenn wir wieder MauMau spielen müssen, dann trägt das immer erheblich zur schlechten Laune bei, da wir beide nicht die besten Verlierer sind und der Gewinner immer äußerst ausschweifend und übertrieben seinen Sieg feiert, bekommt einer von uns immer richtig schlechte Laune :)

Wie auch immer, einen Tag im „Top End" von Australien werden wir so schnell nicht vergessen. Wir entschlossen uns einen Tagesausflug zum Litchfield Nationalpark zu buchen auch wenn der natürlich wie alles in Darwin aufgrund der isolierten Lage völlig überteuert war. Aber das hat sich gelohnt. Am Donnerstag war’s endlich so weit, früh morgens um 7 holte uns der Bus ab. Wir fuhren zunächst zum Adelaide River um die „Spectacular Jumping Crocodile" Tour mitzumachen. Für alle die dem englischen Sprachgebrauch nicht so mächtig sind, jaaaaa wir kuckten uns Krokodile an, die in einer spektakulären Art und Weise aus dem Wasser springen. Diese Killermaschinen aus der absolut nächster Nähe zu sehen war ein absolutes Highlight. Auf nem kleinen Bötchen sind wir den Fluss lang gefahren und immer wenn Krokodile in Sicht waren, haben die Tourbegleiter nen saftiges Stückchen Büffelfleisch übers Wasser gehalten und hatten somit sofort die Aufmerksamkeit der teilweise 50 Jahre alten Riesenechsen. Der Skipper des Bootes meinte das Büffelfleisch wie Schokolade für die Viecher ist, die nebenbei bemerkt nicht immer aus Hunger töten sondern einfach nur weil’s ihnen Spass macht. Er meinte, dass er mal gesehen hat wie ein Krokodil nen Wildschwein erlegt hat nur um es danach liegen zu lassen und sicher wieder dem Sonnenbaden zu widmen. Irre und wir zwei beide waren keine zwei Meter entfernt live dabei, wie sie ca 1 ½ Meter aus dem Wasser springen um ihr Stückchen Schokolade zu schnappen. Atemberaubend und einmalig war das.

Anschliessend sind wir mit dem Bus weiter zum Florence Fall, ein ca. 30 bis 50 Meter hoher Wasserfall mit angrenzendem natürlichen Planschpool. Da konnten wir uns denn endlich mal abkühlen und ins Wasser hüppern, nachdem es im Adelaide River ja nicht ratsam war ins kühle Nass zu springen. Dieser Wasserfall und die Möglichkeit unter einen solchen Wasserfall zu schwimmen und sich von oben berieseln zu lassen war unbeschreiblich. Im wahrsten Sinne des Wortes ein unbeschreibliches Gefühl, irgendwie sah das von unten so aus als würde das Wasser in Zeitlupe runterstürzen und die Zeit stehen bleiben. Schön!!!
Danach ging’s weiter zum, verdammt Name vergessen! Auf alle Fälle war’s nen kleiner wilder Fluss mit kleinen Wasserfällen und Badepools. Auch hier konnten wir wieder nach allen Regeln der Kunst gepflegt rumplanschen und rumtollen und von kleinen Klippen ins Wasser springen und so was. Das war herrlich schön und dieses Erlebnis ebenfalls unvergesslich. Natur pur und wir freuten uns des Lebens!

Achherrjeh beinahe hät ichs vergessen. Um die Wartezeit vor der Krokodilflussfahrt zu verkürzen konnten wir noch ein bissel mit einheimischen Schlangen spielen. Unser Tourguide holte eine Python Constrictor (vorsicht Rechtschreibfehler sehr wahrscheinlich) aus ihrem Käfig und legte sie uns um den Hals. Peggy war ganz mutig und ließ sie sich als erste völlig unbeeindruckt von ihrer Länge und ihrem majestetischem Antlitz um den Hals wickeln. Wie nen Schal lag die Schlange um ihren Hals. Und naja weil Peggy ja so mutig war und das Ding spazieren trug, musste ich ja nun auch ran. Wie hätte das denn ausgesehen wenn ich, ihr wisst schon der Mann hier kneifen würde. Nen bissel mulmig war das schon als die Python anfing ihre dünne Zunge immer so zischend rauszustrecken. Auch das war wieder was! Nen Erlebnis von dem wir noch unseren Urenkeln berichten können.

Zwischendurch haben wir noch an Termitenhügeln angehalten. Die Dinger sahen aus wie kleine Felsen. Tatsächlich sind das aber die Wohngelegenheiten von vielen kleinen Termiten. Die ganze Gegend stand voll von den Dingern. Das war zwar nicht ganz so aufregend aber nen paar Fotos haben war trotzdem geschossen.
Dieser Tag im Litchfield National Park war absolut sein Geld wert und hat einfach nur Spaß gemacht und wir konnten Naturwunder erleben, für die es sich lohnt einmal um die halbe Welt zu fliegen und die man wohl so schnell nicht wieder erleben kann.

So ihr lieben Leseratten, wir müssen uns jetzt erstmal abkühlen und in den Pool hüpfen. Die Schwitze läuft nämlich schon wieder unaufhaltsam den Rücken runter und datt wird langsam unangenehm. Für die nächsten drei Wochen könnt ihr wenn ihr Lust und Zeit habt ja mal für ne Woche den Alltag entfliehen und nen Last Minute Urlaub nach Bali buchen. Das war kein Scherz, nehmt euch mal ne Auszeit. Immer nur arbeiten schlägt doch auf’s Gemüt.
Bis dahin Auf Wiederschreiben!!!

Eure „Python Peggy" und euer „Crocodile" Chris

P.S.
Herzlichen Glückwunsch Männer zum Sieg der Landesliga! Ihr seid die besten.

HCA ist der geilste Club der Welt!!!