Sonntag, 24. Februar 2008

Gold Coast

13.2.2008 Roadtrip – Ab zur Gold Coast

Guten Morgen werte Freunde der seichten Unterhaltungslektüre!

Heute ist Donnerstag. Das Datum weiß ich nich, denn das spielt für uns jetzt für eine ganze Weile absolut keine Rolle mehr. Der Grund dafür liegt auf der Hand: „Wir sind im Urlaub!!!“ Gestern war unser letzter Arbeitstag bei der Warren Park Nursery. Nun sind wir frei, keine Verpflichtungen, kein Wecker, kein frühes Aufstehen, kein Unkraut zupfen, keine Blumen = kein gar nix mehr. Wir verlassen das verdammte Arbeitshostel in Emerald für immer. Jetzt heißt’s ab zur Gold Coast – ab zur Urlaubsregion Nr. 1 in Australien. Da warten dann hoffentlich kilometerlange Strände, Sonnenschein und Spaß auf uns.

Betty ist startklar; vollgetankt, aufgeräumt, frischer Ölwechsel, die elektrische Kühlbox ist wieder angeschlossen und unsere Schlüpper sind auch frisch gewaschen. Es kann also losgehen.
Irgendwie ist es schon seltsam. Wir stürzen uns jetzt erst richtig ins Abenteuer. Hier in Emerald hatten wir ja schon so was wie ein geregeltes Leben und so was wie ein kleines „zu Hause“ im entfernten Australien. Aber wir sind nicht alleine. Sam, Fabi, Thomas, Chris und Mara begleiten uns und wir begleiten sie. Wenn man sich gegenseitig begleitet kommt auch keiner weg bzw. geht niemand verloren. Im Rudel zu reisen hat ja auch so viele Vorteile:
Man ist nicht alleine
man kann sich gegenseitig mal Starthilfe geben
Spaß mal Sieben

So wer mit kommen will und wissen was wir so erleben, der schnallt sich bitte an, stellt das Rauchen ein, klappt den Sitz senkrecht und 3,2,1 Start!!!!!


13.02.08 - Tag 1 des Roadtrips!

Heute war erstmal treffen mit unseren Mitreisenden im 30 km entfernten Narre Warren angesagt. Dort warten die anderen schon ganz aufgeregt. Sam kann’s nicht erwarten endlich sein neues Surfboard im Surfermekka „Byron Bay“ richtig zu reiten. Nur noch schnell die Vorräte im Aldi auffüllen und ab geht die Lutzi. Wir wissen nichtmal so richtig wie weit es ist bis nach Byron Bay, allein bis Sydney sind’s schon ca 1000 km. Das sollte in zwei Tagen zu machen sein. Wir fahren immer den Princes Highway entlang. Allerdings ist der Highway hier eher ne Art Landstraße und unsere durchschnittliche Reisegeschwindigkeit beträgt nicht mehr als 80 km/h. Schnell wird klar 1000 km Landstraße ziehen sich ganz schön hin.
Aber das macht nix, denn wir sind ja ab jetzt zeitlos und nicht in Eile. Die ersten Kilometer gingen auch recht unspektakulär an uns vorbei. Peggy beschäftigte sich im Van hauptsächlich mit Schlafen. Nach ca. 400 km der erste Zwischenfall. Sam’s und Fabi’s Bus braucht ne Pause. Irgendwie wollte der alte Toyota nicht mehr so richtig. Das Problem war schnell ausgemacht: Öl!!! Kein Öl mehr in dem Schlitten. Das verwunderliche war nur der letzte Ölwechsel lag erst drei Wochen zurück. Nun gut, Öl aufgekippt und weiter geht’s!
Jetzt kann uns nix mehr aufhalten aber kurz nach Einbruch der Dunkelheit der nächste Schreck. Watt jetzt? Warum halten die beiden denn schon wieder an? Verdammt das liegt wohl doch nicht am Öl! Aber nein wir lagen falsch. Diesmal hat sich ihr Licht mit dezenter Rauchentwicklung und mit einem nach verbrannten Gummi duftenden Gestank verabschiedet. Blöd nur das wir mitten auf dem Highway standen (Landstraße) und der nächste Ort weiß der Geier wo sich befindet. Was machen wa nu? Na klar wir nehmen die beiden in die Mitte und fahren bis zur nächsten Übernachtungsmöglichkeit. Mit 50 km/h gings weiter. Wir mussten vorfahren da ja Sam und Fabi kein Licht und der andere Bus keine Bullenfänger mehr hat.
Es ist nicht empfehlenswert im dunkeln ohne Bullenfänger durch die Landschaft zu fahren. Der wird nämlich benötigt um die ganzen Känguruhs von der Straße zu schuppsen. Ohne Witz hier hat jedes größere Auto nen Bullenfänger weil ständig Känguruhs die Straße mit nem Spielplatz verwechseln.
Nach 30km erreichten wir wir auch einen Rastplatz mit WC, BBQ und Dusche. Juhuuu alles da, Spitzenklasse-Camping ist das für gratis.

Hier wird geschlafen, Gute Nacht!

14.02.08 - Tag 2:
Der zweite Tag verlief recht unspektakulär. Bei herrlichen Sonnenschein zog unsere Karawane weiter. Ca 550 km bis Sydney. Unser Weg führte vorbei an etlichen Kuhfarmen, durch Regenwald, durch richtig schnieke Küstenstädte die aussehen wie Vororte von Miami, über riesige Berge und durch tiefe Täler und und und….
Genächtigt haben wir na klar wieder an einer Raststätte kurz vor Sydney.

15.02.08 - Tag 3:

Eintrag ins Logbuch des Raumschiffs „Betty“. Wir schreiben das Jahr 2008. Am frühen Morgen passierten wir die Erdlingsstadt Sydney. Und natürlich, es war nicht anders zu erwarten: „Stau“!!! Puhhhh!!! Nerv!!! Stop and Go!!! Dieser zähe Verkehrsfluss behindert unsere Weiterreise. Denn diese Australier sind ja so clever und bauen Ampeln und Kreuzungen mitten auf die Autobahn. So kann das ja nicht klappen wenn die ihre Highways so verunstalten. Eine einzige Katastrophe, dieses Stop and Go gekutsche nervt nicht nur Fahrer und Beifahrer bis zum unermesslichen, auch Bettys Kupplung beginnt langsam ein bissel zu Quietschen. An ihre Grenzen kommt die Betty aber erst wenn wir wieder kilometerhohe Gebirgsketten überqueren wollen. Leider hat sich nämlich vor einiger Zeit unser vierter Gang verabschiedet und wurde nie mehr gesehen. So passiert es des öfteren das unsere Reisegeschwindigkeit bei steilen Bergen auf 40 km/h absackt. Die Angst irgendwann einen Berg gar nicht mehr rauf zu kommen fährt immer mit.

Mittlerweile sind wir richtige Profis im Low Budget Camping geworden. Campingplätze besuchen wir nur um gratis zu duschen. So auch heute wieder. Ja auf so ner Tour lernt man die einfachen Dinge des Lebens zu schätzen und freut sich über eine kostenlose warme Dusche wie übern Milka Schmunzelhasen zu Ostern. Unser Tag endet in Forster. Ein hübsches kleines Städtchen mit regem Touristenaufkommen. Nach obligatorischen Barbecue und gute Nacht Bierchen war wieder mal Schlafenszeit angesagt.

16.02.08 - Tag 4:
Guten Morgen liebe Leser!

Nach dem Aufstehen entdeckten wir direkt vor unserem Nachtlager einen Swimmingpool mit Dusche der für die Anwohner Forsters frei zur Verfügung steht. Da wir ja nu auch sozusagen Anwohner sind, steht fest: „eine Runde schwimmen am Morgen vertreibt Kummer und Sorgen!“ Also rein ins kühle Nass…..


Boah das tat gut, nu frisch gewaschen Zeit für Frühstück! Gott sei Dank wurde der örtliche Barbecue Grill frisch gereinigt. Nu können wir wieder Toast zum Frühstück genießen. So gut gestärkt geht’s wieder ab auf die Reise. Wir habens bis Coffs Harbour geschafft. Sonst gibt’s keine besonderen Vorkomnisse. Waren zwar in Coffs Harbour seit langem mal wieder am Strand, war aber blöd, hat nämlich geregnet.

17.02.08 - Tag 5:

Byron Bay!
Endlich unsere Reise hat vorerst ein Ende – Wir sind da – Byron Bay – Gold Coast – endlich wir habens geschafft! Nach fünf langen Tagen und mindestens 2000 km on the Road sind wir an unserem ersten Urlaubsort eingetroffen. Byron Bay liegt direkt an der Ostküste und soll wohl eines der besten Urlaubsorte für Surfer sein. Der erste Gedanke der dir kommt wenn du in die Stadt reinfährst ist: „Hier ist es schön, wir bleiben für immer!“ Ja gefällt uns gut hier aber keine Sorge, wir bleiben wahrscheinlich bloß eine Woche.

Wir sind jetzt seit Montag hier und waren jeden Tag am Strand. Die Wellen sind zur Zeit ziemlich heftig und die Rettungsschwimmer hier warnen Anfänger-Surfer davor. Sie sollten bitte nicht mal daran denken es hier zu versuchen. So blieb uns bloß das Bodyboard (kleines surfbrettähnliches Ding zum drauflegen) um über die Wellen zu reiten. Gigantische Wellen, so was haben wir an der Ostsee noch nie gesehen. Da kriegste schon nen bissel Schiss inne Buxen wenn die Dinger auf dich zu kommen. Gemütliches Planschen kannste hier vergessen. Auch wenn’s Spaß macht, das ist harte Arbeit diese Wellen zu bezwingen. Gestern Abend waren wir im ortsansässigen Club „Cheeky Monkey“. So ne Art Saaten mitten in Australien. Wir waren keine Stunde drin, da wurde auch schon wieder auf den Tischen getanzt. Toll!!! Bier gab’s auch das ein oder andere und enden tat unser Abend mit einem halbstündigen Marsch zurück zu unserem Campingplatz. Dieser liegt ein wenig außerhalb und erinnert auch ein wenig an good old DDR, dafür aber relativ kostengünstig.


Ja was soll man noch weiterschreiben. Heute, Donnerstag 21.02.2008, es ist 9:00 morgens, heute scheint die Sonne, das Leben ist Super. Wir freuen uns. Auch wenn wir die nächsten Tage wieder an den herrlichen Strand müssen und wahrscheinlich den ganzen Tag im Wasser rumtollen müssen könnte es uns nicht besser gehen.

Friday – 22/02/2008

Byron Bay

Schön hier, jeden Tag am Strand, jeden Tag Sonne, jeden Tag gute Laune, jeden Tag, Planschen, jeden Tag lecker Essen.

Heute in der Disko „Cheeky Monkey“ konnte man nen Fallschirmsprung gewinnen. Na klar wollten wa da auch mitmachen und haben uns zu so nem dämlichen Diskospiel hinreißen lassen und schwupp di wupp standen wa da auf der Bühne ohne zu wissen welches Spiel hier eigentlich gespielt wird. Kopf oder Zahl hieß es: Münzen werfen und wer richtig liegt spielt weiter, wer falsch liegt, fliegt raus es sei denn man erkauft sich ne neue Runde. Zahlungsmittel, na klar: Klamotten. Deswegen war Sam und Thomas auch halb nackig. Sam war im Finale und hätte beinahe den Fallschirmsprung gewonnen. Schade das datt nich geklappt hat. Jedenfalls hatten wa ne Menge Spaß an dem Abend. Jo Kinder was soll ich sagen, hier gefällt’s uns gut, deswegen bleiben wa auch noch ne Woche juhuu!!!

Bis bald Eure Urlauber

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