Sonntag, 30. Dezember 2007

Now Me - Jetzt Ich

29.12.2007 – Emerald

So, nun bin ich mal dran. Richtig!!! Heute schreibt die Blumentante. Der Blumenheini sitzt neben mir. Na? Hat die Weihnachtsgans zu Hause geschmeckt? In Australien wird am 25.12. Weihnachten gefeiert. Da hatten wir auch frei und haben an der Festivität im Hostel teilgenommen. Da gab es BBQ (gegrilltes), Getränke und für jeden ein kleines Geschenk. Ihr wisst ja, wie ehr ich auf Geschenke abfahre und da ich ja am 24.12. schon vom Blumenheini nix bekommen hatte, war ich besonders aufgeregt. Was soll ich sagen, jeder hatte seinen doofen Australienschlüsselanhänger bekommen und mich hat Santa Claus vergessen. Das ist auch der Grund warum ich den Weihnachtsmann erschießen musste.





Sorry Kids. Aber ich war das ganze Jahr wirklich brav und nix kommt zurück. Dat jeht so nich.
Nun gibt es für alle keinen Weihnachtsmann mehr. Ach ja, ich hatte ja ein Geschenk dieses Jahr bekommen. 2 deutsche Bier. SUPER! Danke lieber Santa.
Aus Mitleid hat ein Mädchen aus dem Hostel mir einen schnieken, grünen Haarreifen und ne Zuckerstange geschenkt.


Hab ick mir jefreut. Amaretto gab’s hier auch nicht für mich, was ja eigentlich schon mein weihnachtliches Ritual ist. Es gab chinesischen Wodka. Der schmeckt igitt. Jetzt weiss ich, warum die so ne Augenform haben. Kommt wohl vom Gesicht verziehen. Chrischi hat sich über das Freibier gaaaanz doll gefreut.



Nach dem Essen wurde viel getanzt. Verrückte Leute gibt’s hier. Im Großen und Ganzen hat es viel Spass gemacht. Natürlich haben wir die tollen Sachen in Angermünde vermisst, wie die Karaokeparty und das lecker Schmakifatz zu Hause, aber Australien liegt ja nicht umme Ecke und so konnten wir schlecht mal schnell nach Hause kommen. Aber haben viel an zu Hause gedacht. Ist halt die Weihnachtszeit. Hatten auch gutes Wetter. Denke so 27 Grad. Konnten also gut draußen feiern. Wir mussten am nächsten Tag wieder früh raus. Um 6:30 Uhr klingelte der Wecker. Der Chrischi sah ein wenig blass um die Nase aus. Das hat auch noch bis zur Frühstückspause angehalten. Haben die ganze Zeit wieder kleine Blumen in kleinen Töpfen, in große Töpfe gesteckt. Ist ein einfacher Job, aber langweilig. Da vergeht die Zeit so gar nicht.

Aber wir können Geld verdienen, was wir für Ende Januar / Anfang Februar sparen. Da wollen wa erstmal ein wenig reisen.
Heute, den 29.12. waren 38 Grad. Das war richtig doll warm. Montag den 31.12. sollen es sogar 41 Grad werden. Da haben wir zum Glück frei. Dafür gehen wir morgen ( Sonntag ) arbeiten. Haben unseren echt super netten Boss Frank gefragt, ob wir tauschen können und nu gehen wir morgen ( Sonntag ), anstatt Montag arbeiten. Da wollen wir nämlich nach Melbourne fahren und Silvester feiern. Andere aus dem Hostel kommen auch mit. So sind wir nämlich ausgeschlafen. Das müssen wir auch, weil wir wahrscheinlich, bis nächsten Tag ( 01.01.2008 ) morgens 7:30 Uhr auf den ersten Zug von Melbourne zurück ins Arbeitlager warten müssen.

Kurz noch mal zu Frank. Der ist echt richtig nett und vor allem total fit. Der ist schon 75 Jahre und ackert noch richtig mit auf dem Feld. Wo unser eins schon Rücken und Armschmerzen hat, legt er erst richtig los. Körperlich kann ich mit meinen 25 Jahren da nicht mithalten. Heute waren wir alleine auf Arbeit und mussten Rosen umtopfen. Die pieken ganz schön. Da es ja 38 Grad waren und wir die Rosen selber mit dem Wasserschlauch begießen durften, haben wir uns selber immer zwischendurch ne kalte dusche gegönnt. Das hat richtig Spaß gemacht und war super witzig. Chrischi kann aber auch immer so schön doof sein. Da musste ich viel lachen. Morgen machen wir wieder die Rosen und gießen die blöden Dinger wieder selbst. JUHUU!

Fangen jetzt immer freiwillig ne Stunde früher an zu arbeiten, dass wir morgens noch ein wenig Ruhe vor der gefährlichen Sonne Australiens haben. Obwohl die auch schon morgens um 06:30 Uhr, wenn wir anfangen, sehr viel Kraft hat. Müssen uns auch immer ein Hut aufsetzen und uns mit Lichtschutzfaktor 30 eincremen. Dat sieht zwar’n bissel blöde aus, aber ganz ehrlich, bei der Bramme will ich nich mehr ohne Strohhut rumlaufen. Außerdem ist das hier so ein Farmergesetz in Australien. Hut und Sonnenmilch is Pflicht. Gott sei dank bezahlt Frank die Sonnencreme sonst wären wir bald Pleite

So meine Süßen, ich geh jetzt schlafen und wenn ich öfter schreiben soll, dann warte ich auf Feedback im Gästebuch oder per mail, ansonsten weiß ich, dass ihr beim Lesen eingeschlafen seid.

Bussi und für alle da draußen in der großen weiten Welt HAPPY NEW YEAR

Eure

Blumentante und

Euer

Blumenheini

Samstag, 22. Dezember 2007

Merry X-mas everyone

22.12.2007 – Emerald

Ho Ho Ho werte Freunde der besinnlichen Gemütlichkeit in der Weihnachtszeit. Viele Weihnachtsgrüße aus dem weit weit entfernten Emerald, Victoria, Australien senden euch die Blumentante und der Blumenheini!!!

Bei euch ist Winter und kalt und wir?

Tja, wir sind jetzt fest verwurzelt in dem Geschäft mit den kleinen grünen Blumenpflanzen. Nach dem Wechsel auf die Farm „Warren Park“ im kleinen verschlafenen Narre Warren East gehören wir fest zum Bestand der kleinen Blumenzüchterfirma. Wir haben jetzt einen richtig netten neuen Boss, Frank. Frank der alte Haudegen ist ca. 75 Jahre alt und seit 25 Jahren Herrscher über seine eigene Blumenfirma. Wir haben jeden Tag die ungeheuer wichtige Aufgabe seine geliebten Blumenpötte von Unkraut jeglicher Art zu befreien und den Blumen so ein ungestörtes und sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Jeden Tag verbringen wir 1 bis 2 Stunden mit dieser richtig langweiligen aber überlebenswichtigen Aufgabe. Dabei hat man das Gefühl die Zeit würde still stehen. Alle gefühlten 2 Stunden kuuckste auf de Uhr und denkst dir: „Komisch, eigentlich müsste doch gleich Frühstückspause sein.“ Aber jedes Mal sind nur fünf Minuten ins blumenreiche Land gegangen. Das bedeutet, dass die Zeit zwischen 7.30 Uhr und 10.00 Uhr zwar in echt nur 2 1/2h lang sind, für uns aber 60 gefühlte Stunden Unkrautjäääten darstellen. Und nu stellt euch mal vor ihr sollt 60 Stunden Unkraut aus solche Töppe zuppen!

Naja, nach der Frühstückspause sorgen wir dafür, dass neue Pötte auf die Felder kommen. Genau, wir zwei beide toppen die letzten sechs Arbeitsstunden Blumen um. Und das geht so. Wir kriegen kleine Blumen in kleinen bzw. winzigen Töpfen und stopfen die Dinger in größere Töppe. Dadurch ermöglichen wir dem Grünzeug vernünftig zu wachsen. Genau genommen erhalten wir uns dadurch selbst unseren oben beschriebenen Job. Wir schaufeln uns genaugenommen unser eigenes Grab. Erst machen wir Blumen, nur um diese in den nächsten Tagen von Unkraut zu befreien. Das ist der Lauf der Dinge!!! Irgendwann sind die Blumen dann groß genug, werden verkauft und dann muss sich der neue Besitzer um das Unkraut kümmern. Wir schaffen pro Stunde ca. 150 neue Töppe, jeder. Also 300 zusammen. Das macht am Tag ca. 1800 Blumentöppe. Gut zwischendurch müssen wir die Dinger ja noch auf die Felder stellen, neue Töpfe besorgen, Fegen, neue kleine Blumen holen und Pipi machen gehen. Also laß es 1400 Blumen sein die wir zwei beide jeden Tag umtopfen. Wir sind sozusagen Umtopf-MASCHINEN. Ohne uns würde die Firma zusammenbrechen und Frank pleite gehen.

Trotzdem der Job ist recht locker. Keine Hektik, kein Stress nur stupide Arbeit halt. Dafür aber nen richtig relaxten Boss. Das ist gut.
Freitag war um 13 Uhr Feierabend, danach hieß es BBQ beim Boss und seiner Frau. Alle Mitarbeiter, also auch wir waren eingeladen zum trinken und Essen. Nach der Nahrungsmittelaufnahme gab’s Geschenke. Jeder der Mitarbeiter hat ein Geschenk bekommen. Auch wir – JuHuuu!!! Wir haben jeder zwei deutsche Bier bekommen und so’n Bierhalter aus Schaumstoff. Cool, damit haben wir nich gerechnet und waren richtig überrascht das wir auch nen Geschenk aufmachen durften. Frank und seine Frau sind so was von nett und freundlich, da haben wir uns richtig wohl gefühlt. Auch die anderen Mitarbeiter sind toll. Und dat allerbeste is ja das Peggy gar kein Bier trinkt. Das bedeutet nämlich? – Richtig! Der Chrischi hat vier deutsche Pupen abgesahnt. Yeah!
Leider hat es seit 13.30 Uhr in Strömen geregnet. Also richtig heftig geregnet. Den ganzen Tag lang und die ganze Nacht hat’s geschüttet wie aus Eimern.

Nächsten Tag, Samstag früh, auf den Weg zur Arbeit ruft der Frank an. Wir brauchen nicht zur Arbeit kommen sagt er. Es ist alles abgesoffen. Seine Farm steht unter Wasser und deshalb gibt’s keine Arbeit. Blöd nur das wir extra früh aufgestanden sind, schon unterwegs waren und auch noch einen wirtschaftlichen Schaden von ca. 130 Dollar hinnehmen müssen. Mist!!! Hmm dafür hatten wir nen Tag frei. Was ja auch nich verkehrt ist. Den ganzen Tag ausruhen, nen Ausflug machen vielleicht und sich in einen nahegelegenen Nationalpark erholen. Allerdings hat’s auch heute den ganzen Tag geschifft!!! Uns blieb also nix anderes übrig als den ganzen Samstag im Bett, also unserem Auto zu verbringen. Drei Folgen „Dr. House“ haben wir im Bus auf dem Laptop gekuuuckt. Das war so ziemlich alles was wir heut erlebt haben. Das blöde ist das wir am Dienstag Wäsche gewaschen haben und die hängt zum trocknen im freien. Allerdings ist die bis heute nich trocken. Ja im sonnenverwöhnten Australien regnet’s schon die ganze Woche und langsam aber sicher gehen mir die frischen Schlüpper aus. Socken sind schon alle alle. Wenn nich bald die Sonne scheint dann „stinkt“ mir dat im wahrsten Sinne des Wortes richtig an.

Weihnachten werden wir im Hostel feiern. Für 15 $ pro Person gibt’s Barbeque, Stoff und vielleicht sogar nen richtigen Weihnachtsmann. Ca 30 arbeitswütige Backpacker werden an der Feierlichkeit teilnehmen. Hoffentlich haben wir dann besseres Wetter.

Wir wünschen allen ein frohes weihnachtliches Fest, nen richtig fleißigen Santa Claus und viel Spaß mit den Liebsten!!!

Merry x-mas everyone!!!!

Samstag, 15. Dezember 2007

Emerald Backpackers

14.12.2007 – Emerald

Juhuu – Endlich Freitag. Morgen noch fünf Stunden Blumenpflücken, dann ist Wochenende.
Wieder eine Woche geschafft. Diese Woche bin ich beruflich aufgestiegen. Diese Woche durfte ich’n paar mal Truck fahren. Ja endlich ein Job der meiner würdig ist. Ich bin der Blumentransporteur. Das bedeutet, die Blumen der Sorte „Lilys“ werden auf der Farm in der Ortschaft Sylvan von fleißigen Eingeborenen (Cathy & Becky) gepflügt und ich hab die ehrenvolle Aufgabe diese Blumen zu verladen und ins 5km entfernte Monbulk zu fahren. In der Halle in Monbulk warten dann schon immer die Peggy, 6 weitere Backpacker und ca. 6 Festangestellte um die frisch gepflückten Blumen zu Blumensträußen zu verarbeiten. Spannend wirklich. Die Damen vom Fließband stehen den lieben langen Tag da und machen aus einzelnen Blumen Blumensträuße. Den ganzen Tag, 9h täglich, 5 ½ Tage die Woche, Tag für Tag. Peggy hat heute insgesamt 250 Sträuße zusammengebündelt. Unglaublich….

Jedenfalls um mal nicht vom Thema abzukommen: „Truckfahren, dass macht mir Spaß!“ Auf der Farm herrschen chaotische Straßenverhältnisse. Es gibt dort nur bergige, rotbraune Feldwege mit riesigen Schlaglöchern weshalb es immer so’n Touch von Offroadfahren hat. Geil!!! Auf den Fotos seht ihr meinen Toyota Landcruiser 4WD. Auf dem anderen Foto das ist der Isa. (Leider weiß ich nich ob ich den Namen richtig geschrieben hab) Isa ist mein Arbeitskollege und hier seht ihr Ihn bei der Mittagspause.


Der Isa ist echt nett, er kommt aus Yokohama (Japan) und ist im echten Leben Mitarbeiter in einem IT-Schuppen. Hier pflückt er den ganzen Tag Blumen. Tja so kann’s gehen!!! Der hat echt den Arschlochjob hier abbekommen.


Ansonsten gibt’s nicht viel zu erzählen. Ach doch, siehste. Am Montag wechseln wir die Farm und auch den Arbeitgeber. Wir haben von unseren Campingplatznachbarn gehört, dass ihr Boss neue Arbeiter braucht und das für mehrere Wochen. Ganz nebenbei soll es auf der neuen Farm auch noch Spaß machen und die Arbeit nicht so eintönig sein. Und außerdem können wir ab Montag ne halbe Stunde länger schlafen – jippieyjeyjoo!!!

Mir fällt jetzt hier nix mehr ein. Würd ja gern mehr schreiben aba ick weiß nich watt. Hier gibt’s nix zu berichten. Außerdem ist jetzt Nachtruhe. Also guts Nächtle ihr lieben Liebenden!

P.S.
- Glückwunsch Männer – Lychen weggeklatscht – Geil – Viel Spaß auf der Weihnachtsfeier
- Glückwunsch meine Damen – 40 Buden macht man ja auch net jedes Spiel – Super!!! – viel Spaß auf der Weihnachtsfeier
- Gute Besserung Bolli und trotzdem alles Gute nachträglich zum Geburtstag
- Herzlichen Glückwunsch Lotti
- an alle: Kauft mein Buch dann werd ich reich und brauch keine Blumen mehr zu pflücken!!!

16.12.2007 – Emerald

Sonntag es ist 7.48 Uhr. Gestern war unser letzter Arbeitstag bei Koomen & Co. Es hat den ganzen Tag geregnet. Gott sei Dank hatte Peggy ein Dach übern Kopp während der Arbeit und Gott sei Dank durfte ich an meinen letzten Tag Truck fahren. Das Blumengepflücke macht ja schon keinen Spaß aber bei strömenden Regen wirste ja auch noch nass dabei. Ich hatte Glück im Gegensatz zu meinen Arbeitskollegen und brauchte nur 30 min pflücken oder „picken“ wie es in der einheimischen Sprache heißt. Endlich durfte ich auch mal den Allrad einschalten und über die vermatschten Wege zu fahren war Spaß pur. Immer den Tod vor Augen. Ein Leben am Abgrund. Jederzeit das Gefühl gleich kippste mit den ganzen Blumen um. Die Kollegen waren quitschenass vom pflücken und ich konnte im Truck gemütlich durch die Gegend fahren und auch noch Musike hören. So hab ich mir das vorgestellt.

Abends im Hostel gab’s nen Feuer und ein zwei drei Bierchen. Dabei hatten wir die Gelegenheit meinen japanischen Arbeitskollegen deutsch beizubringen. Am Ende lief er die ganze Zeit herum und versuchte sich die wichtigsten deutschen Redewendungen einzuprägen. Lustig zu sehen, wie ein Japaner herumläuft und immer vor sich hin sagt: „Ich bin dumm! Ich bin dumm!“ und „Hoch die Tassen! Hoch die Tassen!“ Dabei ist er gar nicht dumm. Voll nett der Isa!

 

Samstag, 8. Dezember 2007

Neues aus Emerald

09.12.2007

Geschafft. Die erste Woche im Arbeitslager ist nu geschafft. Alles in allem kann man sagen, dass Fließbandarbeit stinkt. Das altbekannte Motto: "Arbeit ist scheiße!" stimmt also auch in Australien. Dennoch werden wir hier acht Wochen durchziehen um unsere Moneten für die nächsten Monate zusammenzusparen. Beide zusammen verdienen wir ca. 1100 $ pro Woche. Nach Abzug der Kosten bleiben ca. 650 $ jede Woche im Sparschwein. Nach acht Wochen, so hoffen wir zumindest haben wir um die 5000 Bugs gespart und können endlich Australien erforschen.Samstag waren wir von sieben bis zwölf arbeiten. Ich war zunächst auf dem Feld und habe Blumen gepflückt. Dat hört sich vielleicht schwul an. Ich muss grad beim schreiben selber schmunzeln. Aber so ist das nunmal. Ca. 2h später sind wir zurück in die Halle wo die Peggy schon am Fließband stand. Dort hiess es nun für den Rest des Arbeitstages die frisch gepflückten Blumen zu Sträußen zu "bunchen" also zu bündeln.

Nach der Arbeit sind wir mit Betty nach Narre Warren in ein Einkaufszentrum gefahren. Das ist ca 30 km von hier enfernt. Allerdings hat das nicht viel mit einem Center wie wir es kennen gemeinsam. Das ist eher eine Stadt. Die verschiedenen Parkplätze sind mit zweispurigen Straßen verbunden. Riesig!!! Enorm!!! Wir waren im Aldi einkaufen unsere Vorräte für die kommende Woche auffüllen. Allerdings war Aldi ca 15 Min. Fußweg von unserem Parkplatz entfernt. Also ich zurück und die Karre gesucht. Was für'n Durcheinander. Es kam mir so vor als wenn halb Melbourne und halb Victoria in diesem Center einkaufen. Ich hab mich verlaufen und die kleine Peggy hat auf dem Rooftop Carpark (Parkplatz auf dem Dach) mit unserem Nahrungsmitteln gewartet. Fast ne halbe Stunde später hab ich nach ewigen verfahren auf dem Centergelände endlich den Rooftop Carpark gefunden und wir konnten unsere Sachen einladen. Man das war vielleicht aufregend.

Abends gab's Musike, Bier und ne Wurscht vom Grill im Hostel. Bier musste man natürlich selbst mitbringen, die Wurscht gab's gratis. Und wie ihr auf den Bildern (siehe Fotos) unschwer erkennen könnt, wurde auch die Bierbong rausgeholt. Allerdings hat da wohl jemand übertrieben, als er von zwölf Dosen gleichzeitig sprach. Aber gut, ich denke das Teil erfüllt auch so seinen Zweck.

Arbeiten auf dem Lande

07.12.2007

Freitag. Puuh. Endlich Wochenende würden die meisten jetzt denken. Aber nich hier auf dem australischen Lande. Morgen wird auch noch mal geackert….

Aber mal von vorn….

Also wir haben ja bekanntermaßen dem Großstadtleben abgeschworen und sind nach Emerald, ein kleines Dorf nahe Melbourne, hinausgefahren. Die kleine Peggy, total entnervt von der Küchenarbeit in der großen Stadt hatte keine Lust mehr auf das ewige abgewasche in dem Cafe. Also haben wir zwei beide die Koffer gepackt und sind abgehauen. Betty, die kleine Zicke hat uns diesmal nicht im Stich gelassen. Abends um 22 Uhr, nach ewigen umhergeirre haben wir auch endlich unser Hostel, oder auch Arbeitslager in Emerald, erreicht. Justin der Manager vom Hostel hat uns abends noch die Adresse von unserem neuen Arbeitgeber aufgeschrieben und dann gings auch schon ab inne Falle. Schließlich klingelte der Wecker um 5.45 Uhr. Nach unserer ersten Nacht im Van, die übrigens richtig richtig super war, hieß es schließlich: „Aufstehen, die Arbeit wartet!“ Wir also unseren ersten Arbeitstag völlig übermüdet angetreten. Wir mussten auf eine Art Baumschule. Das ist ne große Farm auf der allerhand Grünzeug gezüchtet wird. Wir haben den jaanzen Tach irgendwelche Planen von Unkraut und Moos befreit. Ich weiß gar nich wie ich das beschreiben soll. Jedenfalls war’s schon wieder mal nen Knochenjob. Ja ich weiß ihr Klugscheißer, immer die gleiche Leier. Aber im Ernst. Wir hätten uns im Leben nicht vorgestellt uns irgendwann im Leben jemals so zu verkaufen. Und datt allerschärfste, hier in diesem Land gibt’s Fliegen. Tausende von Fliegen. Dat ist ne richtige Plage. Ehrlich wahr. Den ganzen Tach kreisen diese Viecher um einen rum. Dann ist das ja auch nich so das da mal eine Fliege’n bissel rumsummt. Nee, hier kanns passieren das dich gleichzeitig 30 Fliegen angreifen. In Darwin (Norden von Australien) soll’s sogar schon häufig zu Selbstmorden gekommen sein aufgrund der Hitze und der Fliegen. Und glaubt mir ich war kurz davor. Am Mund an den Augen. Überall diese Viecher. Nicht Spinnen oder Schlangen oder watt man sonst so hört sind die Biester in Australien. Die Fliegen dat sind die wahren Plagen hier.

Totmüde ging’s dann nach der Arbeit nach Hause ins Arbeitslager von Emerald. Nächsten Tag wieder früh aufstehen und zur Arbeit. Wir hatten keinen Bock auf diese Plackerei. Trotzdem Augen zu und durch. Nach 8 Stunden Arbeit dann das unfassbare. Die Chefin auf der Farm hat gesagt wir brauchen nächsten Tag nicht mehr kommen. Nich das wir faul waren oder so was. Wir haben richtig guut gewirtschaftet und sie hätte uns auch gern dabehalten. Aber der Big Boss im Hintergrund wollte kein Geld mehr ausgeben. So war nach zwei verdammt harten Tagen unser Arbeitsleben hier beendet. Total frustriert und stinkig (auch unterm Arm) ging’s nach Hause. Wieder diese Existenzangst…. Watt machen wir denn nu vor lauter Schreck? Die verarschen uns hier alle in diesem Land. So kam’s uns jedenfalls vor. Keine Lust hier in diesem Nest abzuhängen und vielleicht wieder drei Tage oder so auf den nächsten Job zu warten. Gott sei Dank hat Justin uns gleich einen neuen Job für den nächsten Tag besorgt, so dass unsere Laune wieder besser wurde. Noch war die Laune gut. Wir wussten ja auch nicht was uns auf der nächten Farm erwartet.

Unser nächster Job war auf einer Blumenfarm. Ja klingt total romantisch. In Wirklichkeit ist es Akkordarbeit. Unsere erste Aufgabe war es Blumen zu pflanzen. Aber nicht so heiti daiti jetzt pflanz ich mal ne Blume. Das war der pure Streß. Auf allen vieren haben wir gekniet und mit den Händen die Löcher gebuddelt um dann die Blumensteckzwiebel oder wie das heißt einzubuddeln. Und das aber Ruckzuck ohne Pause, ohne erzählen, ohne aufstehen, ohne Wasser trinken, ohne Würde.

Wie die Köter sind wir zwei Stunden auf dem Feld langgekrabbelt. Echt jetzt mal. Das glaubt uns kein Mensch. Wir konntens selbst nich glauben was wir hier für Sklavenarbeit machen. Ich hab geschwitzt in diesem ollen Gewächshaus. Ich war nach zwei Stunden komplett nass.
Nach der Frühstückspause gings weiter…. In der Halle des Schreckens sollten nun die fertigen Blumen zu Sträußen verarbeitet werden. Am Fließband haben wir Blumen zusammengebündelt. Echt Freunde datt kam uns vor als wär das Arbeit wie zur Jahrhundertwende. Willkommen in der Akkordarbeit.

Auf was haben wir uns da nur eingelassen??? Das glaubt uns kein Schwein….

Naja was willste machen. Das wir arbeiten war ja klar. Aber damit haben wir nicht nun wirlkich nicht gerechnet.

Aber die anderen Leute im Hostel machen uns Mut. „Man gewöhnt sich daran.“ und „die Zeit geht so schnell rum“ erzählen sie. Na hoffentlich!!! Die meisten bleiben hier acht Wochen. Acht Wochen sechs Tage die Woche arbeiten. Acht Wochen am Fließband stehen. Acht Wochen Hölle. Freitag haben wir am Fließband Blumen gepflanzt. Peggy hat acht Stunden lang diese ollen Zwiebeln in so blöde Kiste reingedrückt. Am Fließband, unter Zeitdruck und immer mit der Wurzel nach unten. Ich hab das zwei Stunden gemacht und schon gedacht ich werd balla balla, aber acht Stunden immer die gleichen Bewegungen, immer der gleiche Ablauf, das ist krass. Ich durfte nach der Frühstückspause am Ende des Fließbandes vier Stunden lang die fertig gepflanzten Kisten auf Paletten verladen. Die Dinger Wiegen ca soviel wie’n Sack Zement. Pro Minute sind das ca 2 Kisten. Allerdings hatte ich wenigstens ab und zu mal ne Abwechslung und ein kostenloses Workout gab's obendrein. Immerhin, andere müssen dafür nen Batzen Geld bezahlen um im Fitnesstudio Hanteln zu stämmen. Ich werd dafür noch bezahlt.

Trotzdem, irgendwie ist dat nur schwer vorstellbar, dass wir so die nächsten Wochen verbringen sollen. Morgens um 5.45 aufstehen – bis 16.30 arbeiten – nach hause fahren – duschen – essen – schlafen - 5.45 aufstehen – bis 16.30 arbeiten – nach hause fahren – duschen – essen – schlafen - 5.45 aufstehen – bis 16.30 arbeiten – nach hause fahren – duschen – essen – schlafen. Und täglich grüßt das Murmeltier….

Heute gab’s nach der Arbeit in der Flowerfabrik ein BBQ und Freibier. Ich glaub das war so ne Art Weihnachstfeier. Immerhin wenigstens ein Lichtblick in dieser Sklavenfabrik. Mmhhh verdammt, und ich musste fahren. Aber böse wie ich bin, hab ich mir’n paar Bier für zu Hause heimlich stiebietzt. Hihihi… Schliesslich ist das Zeug sauteuer und so konnte ich heute umgerechnet meinen Stundenlohn um 1$ erhöhen.

Morgen ist in unserem Hostel ne Party. Da gibt’s Musike und Bier und wieder BBQ. Bin ja mal gespannt. Letztes Wochenende soll ja angeblich auf den Küchentischen getanzt worden sein. Außerdem haben zwei Briten hier eine Bierbong (Die Kenner unter euch nennen’s vereinzelt auch Trichtersaufen) gebaut in der gleichzeitig 12 Dosen Bier reinpassen sollen. Bin ja mal gespannt ob’s wirklich nen bescheuerten gibt, der das ausprobiert.

Ales in allem geht’s uns gut. Wir sind gesund und wohlauf. Und unserer Van ist wie unser zweites zu Hause. Wir schlafen hier drin wie die Murmeltiere und findens urig gemütlich. Bis zum nächsten mal. Und immer wenn ihr denkt, euer job ist scheiße, dann lest euch das hier noch mal durch. Dann geht’s euch besser.

Viele Grüße von euren Helden der Fließbandarbeit aus dem sonnigen Land der Känguruhs. Da fällt mir ein, gestern haben wir unseres erstes Känguruh gesehen. Auf dem Weg zur Arbeit ist’s vor unserem Wagen über die Straße gehüppelt. Dat war vielleicht niiiieedlisch.

Sonntag, 2. Dezember 2007

Spritztour mit Betty

2.12.2007
Boah Leute, 30 Grad und Sonnenschein. Was kann’s da schöneres geben als ne Ausfahrt mit der kleinen Betty. Keine Angst jetzt. Das ist keine hübsche Australierin. Betty, so heißt doch unser Bus. Da Peggy heute wieder aus dreckigem Geschirr Gold macht, bin ich allein unterwegs.
Wie gesagt, die Sonne scheint, im Radio läuft’n heißer Song und ich und Betty cruisen auf der Beachroad lässig herum. Nach 25 Minuten war Pause angesagt. Nen richtig chilliges Parkplätzchen mit Blick auf’s Meer hat der Chrischi entdeckt und dachte hier, das ist der Ort an dem man mal nen Erinnerungsfoto machen könnte. Das herrliche Meer im Hintergrund, Betty und ich im Vordergrund. Gedacht, getan. Mit dem Selbstauslöser war das Shooting schnell vorbei. Das Ergebnis seht ihr hier:



Noch kurz innegehalten, den Ausblick genossen, wollte ich auch schon weiter fahren. Eigentlich waren Betty und ich ja nicht zum Spass unterwegs. Nee wir waren auf der Suche nach nen Shoppingcenter wo’s frisches Bettzeug für unser neues zu Hause zu kaufen gibt. Also wieder aufgesessen, angeschnallt und das Radio eingestellt…. START!!! Doch was nu. Betty will nicht. Nochmal und noch mal versucht – keine Chance. Betty verwandelte sich schlagartig. Aus ner alten Dame wurde ne richtig blöde Sau. Scheiße, oder wie der Aussie sagen würde: „Fuck“! Die alte Scheiße springt nicht an. Watt machste nu?

Von Natur aus ja ausgerüstet mit Mechanikerfähigkeiten der Extraklasse und die Erinnerung von unserem letzten Trip nach Kroatien, wo wir unterwegs auch liegengeblieben sind, wusste ich sofort was zu tun war. Bestimm überhitzt, ich also erstmal Hand auf den Motor aufgelegt und Tatsache, er war heiß. (Auf diesem Wege besonders liebe Grüße an die Jule). Ok, also Öl gecheckt, Kühlwasser gecheckt. Alles Ok! Öl hat se und Kühlwasser is auch drin. Mmh, Benzin kanns auch net sein, war ja grad tanken. Oh scheiße, hab ich dat falsche getankt? Nee auf’n Tankdeckel steht „unleaded“ und auf’n Kassenzettel von der Tanke ooch. Puuh, dat wär ja richtig Stulle und peinlich wa?
Probierste mal noch mal zu starten, dacht ick. 10 erfolglose Versuche später war ich sauer, aufgeregt, nervös und absolut planlos. Mann ey jetzt stehste hier und hast keine Ahnung watt de machen sollst. Gestern hab ich mich beim RACV angemeldet, dass is hier der ADAC. Aber ich war noch kein Mitglied, da die Bearbeitung ca. 4 Werktage braucht. Trotzdem, watt soll’s, rufste die Kollegen mal an. Im „absolut souveränen“ und „klar verständlichem“ Englisch erklärte ich der netten Dame im Call Center meine Situation. Die gute Frau war nach 20 Minuten leicht gereizt und sagte „ok, wo sind sie? Wir schicken jemanden vorbei.“ Oh mann, gute Frage, ich bin in Australien am Strand auf’n Parkplatz. Straßennamen findeste hier nur an jeder fünften Kreuzung. Ich zum nächsten Eingeborenen gesprintet und den Typen in der Aufregung erstmal auf deutsch angequatscht ob er weiß wie die Straße und der Ort heißen. Er kuckte bloß dämlich und schüttelte mit dem Kopf. Also noch mal auf Englisch versucht, er antwortet und nannte den Straßennamen. Aber ich hab’s nich verstanden, er musste fünfmal wiederholen bis ich’s begriff. Beachroad in Brighton am Brighton Beach. Alles klar, Hilfe ist unterwegs, in ca. 60 bis 90 Min. kommt Rettung. Super!

Ne Stunde später war der gelbe Engel auch schon da. Ohne Begrüßung, nur ein kurzes „What’s the trouble?“ brachte er über die Lippen und machte sich an die Arbeit. Er versuchte 6mal zu starten und siehe da. Betty hat mich verarscht. Sie lief. Warum weiß ich nicht, aber sie lief. Als ich fragte warum er die Karre ankriegt und ich nicht, faselte er irgendwas von „Starter Motor“. Ah ja, alles klar. So Ding kostet $ 269. Er kann losfahren und so’n Ding organisieren und gleich ein bauen. Puuhh Leute, 270 Eier, Kröten, Moneten, Radatten, Kohlen, Dollar, Bugs, verdammt noch mal. Scheiße. Also gut hilft ja nischt, musste halt machen. Er ist in ner Stunde zurück. Booah ey dachte ick. Noch ne Stunde hier auf’ Parkplatz warten ey. Weit und breit kein Schatten, die Sonne ballert gnadenlos und das Wasser geht auch zu Ende.

Um der Langenweile zu entfliehen schreib ich diese Zeilen. Mal sehen wo der Typ bleibt. Mann ey, jetzt sitz ich insgesamt seit über vier Stunden auf diesem Parkplatz. Nur zur Erinnerung et sind hier 30 Grad, Irgendwie kommt der Typ nicht wieder. Man ick mach mir Sorgen. Haben die mich vergessen? Kommen die nich zurück weil ich kein Mitglied bin?

Mir ist warm. Hab vor lauter Langeweile sogar schon Harry Potter gelesen. Das Buch lag hier noch im Wagen. Ja na klar auf Englisch. Aber dadurch wurde die Langeweile nur noch größer. Jetzt ist das Wasser endgültig leer. Ich glaub es geht zu Ende. Hab sogar schon nen Mann gefragt der vom Strand zurückkam, ob er Wasser für mich hat. Der war nett. Hatte aber nix zum süppeln dabei. Er wollte mir Geld geben, dass ich zum Shop gegenüber was kaufen kann. Aber ick konnte hier nich weg. Watt is wenn der RACV kommt und ick nich da bin. Und ausserdem brauch man hier’n Parkschein und der Kontrolleur ist hier auch schon rumgeschlichen.

Verdammt wo bleibt der Typ???

Nach geschlagenen 4 1/2 Stunden auf diesem Parkplatz am Brighton Beach kam dann dir Rettung in Gestalt eines gelben Engels mit meinem neuen Anlasser daher. Juhheeeee. Betty läuft wieder….
Und wenigstens beteiligt sich Holly (die Vorbesitzerin von Betty) zur Hälfte an den Kosten, so dass der finanzielle Schaden überschaubar bleibt….
P.S.
Glueckwunsch Maenner!!!! 26:25 ist geil. Freu ick mir rischtig drueber. juut gemacht!!! Weiter so!!!