Mittwoch, 2. Juli 2008

Zurück in Sydney

02.07.2008 – Sydney

Die letzten Tage an der Westküste verbrachten wir ganz im Nord-Osten der Insel. Genauer gesagt in Exmouth und Umgebung. Die größte Touristenattraktion in Exmouth ist es mit Whalesharks (Walhai bis zu 13 Meter lang) zu schnorcheln. Na und weil wir ja schließlich auch immer noch Touristen sind wollten wir das auch machen. Also ab inne Touristeninformation und nachgefragt wie´s so aussieht. Da meinte die junge Dame: „Sieht gut aus können wir natürlich auch machen. Ist kein Problem.“ Vor der nächsten Frage hatten wir von vorneherein ein bissel Schiss aber sie musste ja schließlich auch gestellt werden. „How much is it?“ 
Und das war ja wieder klar wie Klosbrühe. 340 Dollar pro Person wollten die dafür haben? 340 Dollar dafür um mit nem Fisch zu planschen? Irgendwann ist auch mal Schluss. Also haben wir uns bei der Dame bedankt und sind so schnorcheln gegangen und haben uns kleine Fische angesehen. Ist ja das gleiche nur kleiner. Hier oben gibt´s nämlich ganz nebenbei einige der wahrscheinlich schönsten Schnorchelgebiete aller Zeiten die man direkt vom weißen Traumstrand aus erreichen kann. In der Torquoise Bay, die heißt so weil das Wasser hier so schön türkis ist, braucht man keine 10 Meter ins Wasser zu gehen und schon kann man sich von einer sanften Strömung über die bunten Korallen des Ningalooreefs treiben lassen und viele lustige Fische beobachten. Ja und weil das Wetter hier auch endlich wieder stimmte (Sonne Sonne Sonne), konnten wir hier schöne letzte australische Beachtage verbringen und ausgelassen rumschnorcheln bevor es wieder hieß ab auf den Highway und zurück nach Perth.
Der Rückweg hat wieder ganze drei Tage gedauert und hat sich gezogen wie ein ausgegnatschter Huuuuuuuuuuuuuba Buuuuuuuuuuuuuuba.

Am 28.06. ging unser Flug zurück nach Sydney. Wir mussten unsere fahrende Mietwohnung gegen dreie nachmittags abgeben. Blöd nur, dass der Flug erst um einse nachts ging. Das bedeutet, wir haben mal wieder stundenlang auf nem Flughafen rumgehangen und gewartet und gewartet. Letztendlich sind wir morgens um sieben in Sydney hundemüde gelandet und haben uns auf unser Bett im Hostel gefreut, das wir auch den ganzen Tag nicht mehr verlassen haben. 
Am Sonntag, frisch ausgeruht, machten wir uns wie schon vor acht Monaten auf um durch die City Sydneys zu spazieren. Komisches Gefühl war das, erstmals seit Ewigkeiten, dass einem irgendwas bekannt vorkommt. Wir sind den ganzen Tag durch die Gegend spaziert, zur Opera durch den Botanischen Garten, Shoppingstraßen und so weiter. 

Fazit: Hat sich nix verändert hier in Sydney. Sieht alles noch aus wie damals. Fotos haben wir trotzdem wieder die gleichen geschossen.

Was wir die restlichen Tage hier so machen wissen wir auch noch nicht so richtig. Restliche Tage? Ja genau, unsere Zeit hier in Australien neigt sich dem Ende. Am Montag den 7.7. treten wir unsere ca. 28 stündige Heimreise an. Ankunft in Tegel ist dann am Dienstag den 8.7. gegen 13.45 Uhr. 

Wir sind schon so aufgeregt was im Flugzeug für Filme gezeigt werden. Ja und natürlich auch euch wieder zu sehen. Juhuuuuuuuu!!!
Ja und weil wir euch alle so schnell wie möglich wiedersehen wollen gibt´s am Freitag ne kleine Sause in der Ehm-Welkstrasse. Ihr seit alle herzlich eingeladen!!! Serviert wird neben köstlichen Kaltgetränken ebenso köstlicher Kesselgulasch!!! Tüüüüütaaaaan!!! Also bis dann!!!!!!!!!!!!! Wir freuen uns!!!

Tschüdelüdelü

Montag, 16. Juni 2008

Wir sind an der Westcoast - Juhuu

15.06.2008 – Perth bis Coral Bay

So, nu ist mal Zeit für einen Zwischenbericht. In Perth angekommen, sind wir zum Bus gegangen, um zu unseren Hostel zu gelangen. Glücklicherweise ist uns in Adelaide am Flughafen eingefallen, dass wir ja noch gar nicht wissen, wo wir die Nacht in Perth verbringen sollen und da wir Internetzugang hatten, konnten wir uns noch schnell ne Telefonnummer von einen Hostel in Perth raussuchen und buchen. War zum Glück noch was frei. Den Tag haben wir auch nicht mehr viel gemacht. Nur hungrig waren wir und sind zum Dönermann gegangen. Der Dönermann wollte aber 8 Dollar für einen Döner haben und so haben wir uns für einen Burger für 6 Dollar entschieden. Man muss sparen wo man kann.

Am zweiten Tag haben wir uns dann Richtung City bewegt. Hier fahren die Busse in der Stadt für alle kostenlos. Also ab zur Shoppingmeile. Erstmal sind wir in den Einkaufsladen und haben uns Brötchen und ne Schreibe Wurst gekauft. Dann haben wir uns schön in der Innenstadt ne Bank gesucht und erstmal ausgiebig gefrühstückt. Danach war ein wenig bummeln durch die Geschäfte angesagt. Naja, hängt auch überall dasselbe, ne? Trotzdem wieder watt gekooft.
Frisch gestärkt haben wir uns den Park in Perth angesehen, von wo aus man einen super Ausblick über die Skyline hat.
Haben uns da erstmal nieder gelassen. Aber so richtig entspannend war das alles nicht, weil in Perth oder eigentlich in ganz Australien jeder Mensch joggen geht und danach auch noch solche Dehnübungen macht. Da kannste nicht relaxen und deine wohlverdiente Zigarette rauchen, wenn die alle ein auf sportlich machen. Mensch ey, da bekommt man ein richtig schlechtes Gewissen.
Die machen das hier in ihrer Mittagspause. Die kommen direkt aus dem Büro gejoggt und gehen dann nach ihrer Runde im Park wieder arbeiten. Wahnsinn!
Mehr haben wir aber hier auch nicht erlebt. Es wurde die nächsten Tage auch echt ungemütlich draußen. So mit regen und allen pi pa po. Hatten ein Doppelzimmer, was diesmal wirklich aussah wie ein richtiges Hotelzimmer, nur ohne Bad aber mit TV. So konnte man auch mal einen Tag im Zimmer abasseln.

Dann endlich war es so weit. Wir konnten endlich unser Auto abholen und uns auf unseren letzten Campingtrip in Australien freuen. Hatten ja schon so viel tolles von Westaustralien gehört.
Wollten auch eigentlich schon früher aufbrechen, aber da hatten wir ein wenig Pech bei der Anmietung ( Einzelheiten werde ich euch mal ersparen ) und wir mussten noch 3 Tage länger als Gedacht in Perth, bleiben. Nu aber gings los.

Also sind wir erstmal gefahren. Wir hatten keinen Plan, wo wir hin fahren. Erstaml Richtung Norden. Wir wussten, es ist hier nicht ganz so dicht besiedelt, wie an der Ostküste, aber das es hir so dünne ist, hätten wir nicht gedacht. Nach Perth kam ertmal gefühlte 1000 km nix. Es waren 300 km und wir erreichten wieder eine Art Zivilisation. Wir erreichten die Pinnacles. Das sind so hohe Steine, die hier so einfach mir nix dir nix rumstehen. Aber weil es nach 300 km dass erste ist, was nicht wie ein Busch oder Baum aussieht musste gleich mal 10 Radatten auf den Tisch legen, um sie dir ansehen zu dürfen.

Achso, was noch zu erwähnen wäre: Wir fahren ja nun nach einem Atlas und der sollte auch auf den aktuellen Stand sein. Ist er auch. Weil ja laut Atlas 2005 alle eingezeichneten Strassen fertig gestellt sein sollten. Das ist aber nicht passiert. Die Austalier haben es nicht so mit der Zeitplanung, so dass wir einer Strasse gefolgt sind, die auf einmal zu Ende war und weit und breit kein Schild, wo es denn nu weitergeht. Das führte dazu, dass wir uns zwangsläufig verfahren hatten und gar nicht mehr wussten wo wir sind. Mitten im Nirgendwo hört einfach so mir nix dir nix ne Landstraße auf. Und dann kommste an eine Kreuzung, watt denn nu nach links oder rechts oder wo lang. Kein Schild nix da. Ca. 100 km später irgendwo im Nirgendwo ( Haste gemerkt? Hat sich gereimt. Irgendwo im Nirgendwo! Verstehste? ) haben wir eine Strassenbaustelle passiert. Das witzige hier ist, wenn Strassenbauarbeiten sind und nur eine Seite befahren werden kann, dann wird das nicht mit Ampeln, wie bei uns geregelt sondern mit echten Menschen. Da steht dann ein Mensch am Anfang der Baustelle und einer am Ende mit ein Walki Talki in der Hand und in der anderen ein Schild, wo entweder STOP oder SLOW ( langsam weiterfahren ) draufsteht. Das ist ein krasser Job. In der Stadt hasste ja noch ein wenig Abwechslung als Schildhalter und kannst lustiges Auto zählen spielen, aber in der Pampa, wo sich nur die Backpacker verfahren haste nix zu lachen. Da siehste wahrscheinlich nur 2 Autos am Tag.
Hier konnten wir den netten Schildhalter nun fragen, wo wir eigentlich sind und er hat uns wieder auf den richtigen Weg geführt.

Soweit so gut. Die komischen Pinnacles hatten wir nun gesehen und haben uns die Nacht auf einen Campingplatz einquartiert.
Am nächsten Tag gings dann zum nächsten Highlight. Das heißt an der Westküste dann mal locker 5 Stunden Autofahrt durchs Nix und wir hatten das Ziel, den Kalbarri Nationalpark, erreicht.
In Kalbarri haben wir uns erstmal den Sonnenuntergang reingezogogen und den Tag ausklingen lassen.
Sind dann früh babban gegangen um am nächsten Tag frisch und munter in aller herrgottsfrühe um 11 Uhr den ganzen Nationalpark zu erkunden.
Das hat sich echt gelohnt. Das hört sich vielleicht komisch an, aber die Natur hat uns echt den Atem geraubt. Sind ja sonst nicht so die Leute mit nem grünen Daumen, aber selbst wir haben nur gestaunt. Seht euch am besten die Bilder an, weil ich diese Schönheit nicht beschreiben kann. Achso, auch hier mussten wir natürlich wieder Eintritt bezahlen, aber diemal hat es sich glohnt und wir haben gleich ein Nationalparkseintrittspreispaket gekauft und die ersten 10 Radatten wurden angerechnet und wir mussten nun nur noch 25 Dollar bezahlen.
Dann war der Tag auch schon wieder rum und das schönste, die Sonne scheint wieder und wir müssen nicht mehr frieren.

Nächsten Tag gings wieder auf die Piste und weiter nach Monkey Mia.
80 km vor Monkey Mia haben wir uns noch den Shellbeach angesehen. Das kann ich bis jetzt noch nicht fassen, was wir da gesehen haben. Da denkste Shellbeach. Na gut Muschelstrand. Sind da also Muscheln, wie an der Ostsee. Aber meine Süßen, der ganze kilometerlange Strand besteht NUR aus Muscheln. Sowas haste noch nicht gesehen. Hier haben wir uns erstmal eine Stunde aufgehalten und wieder mal über das wunderschöne Australien gestaunt.Warum Monkey Mia nun Monkey Mia heißt, wissen wir auch nicht so genau, weil es hier keine Monkeys ( Affen ) gibt, aber Delfine und lustige hässliche Vögel.
Nun hatten wir ja den Supernationalparkpass in der Tasche und waren schon total gespannt, was uns hier erwartet. Der Supernationalparkpass gilt hier aber nicht und die Australier haben unser Portemonaie wieder erleichtert. Aber auch hier wieder einfach alles klasse. Die Sonne scheint und wir haben uns auf zum Strand gemacht. Da haben wir schon die ersten Flippers gesehen. Super. Am nächsten Tag wollten wir früh aufstehen, weil 8 Uhr die Flippers gefüttert werden. Das machen die hier 3 mal am Tag und entspricht ungefähr ein Drittel des Tagesbedarfs von Flipper. Den Rest muss er selber im Meer jagen. Also um 7 den Wecker gestellt und 2 mal auf Snooze gedrückt und dann watren wir pünktlich um 8 Uhr am Strand. Da war der Teufel los. Hunderte von Menschen, wollten sich das Spektakel ansehen. Aber das war auch einmalig. Leider waren nur 3 Delfine da und jeder Flipper hat 4 Fische zum Frühstück bekommen, die ein Zuschauer Flipper geben durfte. Wir hatten nicht das Glück der Auserwählten und konnten nur dabei zusehen. Aber war trotzdem super. Später war nicht mehr soviel los und wir gingen bis zur Wade ins Wasser um Flipper einmal ganz nah zu sein. Das war schon echt super. Naja und weil Flipper nicht soviel macht auf Dauer ausser grinsen, haben wir unsere Aufmerksamkeit den Pelikanen gewitmet. Die sind vielleicht hässlich. Aber groß und hatten deshalb unseren vollen Respekt.
Den Rest des Tages haben wir dann wieder mit Auto fahren verbracht. Waren wieder in einen Nationalpark. Aber der war nix. Der war so langweilig, dass wir den Namen vergessen haben.
Dann sagte Chrsitian, er will sich die Stromaliten auf den Weg nach Coral Bay mal ansehen. Ich fragte ihn, wat is dat denn und er sagte, weeß ick nich. Na gut mal sehen was das ist. Man will ja auch nix verpassen. Also haben wir da angehalten und haben unsere Allgemeinbildung vertieft. Stromaliten sind Lebewesen die es sich im Wasser bequem machen und aussehen wie Steine. Sind aber wie gesagt, Lebewesen mit Gefühlen und so. Ein Stromalit braucht 30 Jahre um 1 Zentimeter zu wachsen. Na, soll ich euch noch mehr Wissen über Stromatoliten vermitteln oder seid ihr schon eingeschlafen. Nee, nee mehr weiss ich auch nicht.

Dann sind wir weiter nach Coral Bay. Das waren auch wieder 400km. Das sieht auf der Karte immer gar nicht so weit aus. Aber dann kommt ein Schild und dann kommt das böse erwachen. Ist uns an der Westküste nun schon häufiger passiert. Aber wir haben ja Zeit.
Auf den Weg nach Coral Bay wurde es dann schon dunkel und hier soll man im Dunkeln ja nicht fahren. Man sieht auch sehr oft warum. Am Strassenrand liegen viele tote Känguruhs und Muh Kuhs. Also haben wir unser Nachtlager an einer Raststätte aufgeschlagen.
Ausgeschlafen gings dann die letzen hundert Kilometer nach Coral Bay. Unterwegs sahen wir dann eine tote Kuh und ihre Familienangehörigen haben von der anderen Strassenseite ganz traurig zu der toten Kuh rüber gesehen. Da hat mir schon das Herz geblutet. Hab noch nie so eine traurige Kuhfamilie gesehen.

In Coral Bay endlich angekommen, haben wir uns erstmal ein Campingplatz gesucht und haben ausgiebig Körperhygene betrieben. So eine Nacht auf einen Rastplatz hat schon seine Schattenseiten. Da ist nix mit Morgentoilette. Ist halt für umsonst.

Dann haben wa die Badesachen angezogen sind noch schnell zum Kaufmannsladen und haben eine gebrauchte Taucherbrille und einen Schnorchel für 10 Dollar erstanden.
Sind dann direkt zum Meer, um unser Superschnäppchen auszuprobieren. Und funktioniert.
Christian ist geschnorchelt wie ein alter Hase und hat die Unterwasserwelt erkundet. Da gabs Fischies, Rochen und Korallen. Keine Haie.
Ich hab mir das aus der Ferne angesehen. Es ist zwar schön sonnig und auch sehr warm, aber bin halt ne Frostbeule und ich hab die Kälte aus Perth noch inne Knochen ; )

So, dass war es erstmal von der Front. Wir lesen voneinander.

Haben euch lieb
Drücka + Knutsch

Peggy und Christian

Mittwoch, 4. Juni 2008

Bali - Darwin - Alice Springs - Ayers Rock - Adelaide

25.5.2008 – Bali

So nu ist unsere Zeit in Bali auch schon wieder rum und ob ihr’s glaubt oder nicht die drei Wochen auf der Urlaubsinsel sind wie im Fluge vergangen und irgendwie ist uns gar nicht so als wenn wir wieder nach Australien fliegen. Wenn man nach so einem Urlaub die Heimreise antritt hat man ja normalerweise das Gefühl nach Hause zu fliegen und freut sich auf zu Hause. Auf die eigenen vier Wände und so. Wir allerdings dürfen noch mal nach Australien ohne genau zu wissen wie’s da weitergeht und ohne zu wissen wo man die nächste Nacht verbringt. Das ist schon nen bissel komisch.

Abends um halb zehn haben wir uns mit dem Taxi zum Flughafen bringen lassen. Unser Flug ging allerdings erst um 1.30 Uhr. Da hieß es wieder warten, warten und nochmals warten. Mann ey immer dieses gewarte. Der Flug an sich war wieder ziemlich kurz. Schade eigentlich weil wir im Flieger wenigstens ne Runde abnicken konnten.

26.5.2008 - Darwin

In Darwin sind wir um 5.30 gelandet und mussten noch irgendwie die Zeit totschlagen bis wir um zehn Uhr unser neues Reisemobil in Empfang nehmen konnten. Völlig übermüdet und gerädert entschlossen wir uns wie schon drei Wochen zuvor die Rest der Nacht auf dem Flughafen zu verbringen. So richtig erholsam sind die ollen Bänke auf dem Flughafen aber auch nicht und so richtig schlafen war nich drinne. Wie auch immer, gegen neune sind wir mit dem Taxi zum Automobilverleiher. Diesmal gab’s nen 4WD Camper. Das sollte unser neues zu Hause für die nächsten vier Tage sein und uns nach Alice Springs bringen. Naja wir waren allerdings schon nen bissel verwöhnt von unserem ersten Leihwagen und vermissten die eingebaute Küche und die Dusche schon ein bissel. Trotzdem waren wir froh nicht noch ne Nacht in nem Hostel in Darwin verbringen zu müssen und überhaupt waren wir froh aus Darwin so schnell wie möglich wieder weg zu kommen und deshalb waren wir dankbar für die Scheese, die wiedermal keine Leihgebühr gekostet hat. Super.

Jetzt heißt’s wieder 1500 km schruppen. 1500 km durchs absolute Nichts. Drei Tage immer geradeaus. Und das nach so einer Nacht auf’n Flughafen. Puuh, die Strecke zog sich wie’n Kaugummi und zwar wie’n ausgewachsener Hubba Bubba. Der Kilometerzähler im Tacho ey der Stand auch still. Der schien kaputt zu sein. Jedesmal wenn de nen Blick draufgeworfen hast und gefühlte 100 kilometerse gefahren bist, zeigte der nur minimale Fortschritte an. Dieser Tag schien endlos. Mit 100 km/h kommste ja auch nicht vorwärts. Das sind gerade mal 50 km pro halbe Stunde. Links und rechts nix zu kucken, nur Flachland. Nur 25 km jede Viertelstunde. Und pro Viertelstunde kuuckste ja mindestens 1000 mal auf’n Tacho. Die Zeit steht still.

Irgendwann war’s dann doch soweit. 17 Uhr – Der Sonnenuntergang ist nahe. Jetzt heißt’s rechtzeitig nen Rastplatz suchen zum nächtigen, Abendessen kochen und Bett bauen. Und das war der Oberhammer. Unser Gaskocher war ne Katastrophe. Wir uns schön in Darwin mit Bratkartoffeln Eier und Schnitzel eingedeckt und waren nach 1000 Stunden Highway bärenhungrig und müüüüde. Aber der Kocher brachte uns zum Verzweifeln. Die Flamme so groß wie bei nem Polenfeuerzeug sag ich euch. Nach ner halben Stunde brutzeln noch keine Veränderung an den Bratkartoffeln festzustellen. Und weit und breit kein McDoof in Sicht. Die Stimmung erreichte jetzt den Gefrierpunkt ähnlich wie unsere Chickenschnitzel. Die wollten auch nicht werden. Wir waren müde! Gott sei Dank waren die Bratkartoffeln schon vorgekocht. Irgendwann die Sonne war schon lange hinterm Horizont verschwunden waren die Kartoffeln dann endlich warm und wir konnten essen. Hat zwar nicht geschmeckt aber gut wir waren satt. In dem Moment, nach all dem Luxus auf Bali fragten wir uns was wir hier eigentlich machen. Pennen schon wieder in nem Auto auf nem Rastplatz ohne Toilettenhäuschen, kochen auf nem Gaskocher draußen im freien. Totmüde und seit 36 Stunden ungeduscht mitten im Outback. Gute Nacht!

27.05.2008 - Outback

Nach ner Mütze voll Schlaf sah die Welt schon wieder ganz angenehm aus. Die Sonne scheint. Wir fahren Auto im Outback - 800 km – 8 Stunden lang. Heute gab’s Sandwich zum Abendessen. Kein kochen!

28.05.2008 - Alice Springs

Juhuuu wir sind in Alice Springs angekommen. Mitten in der Mitte Australiens! Was nu? Morgen müssen wir den Wagen abgeben und haben keinen Plan wie’s weitergeht! Was nu? Hostel suchen und Tour zum Ayers Rock buchen? Wie kommen wir danach aus Alice wieder weg? Fliegen nach Perth? Bus? Keine Ahnung!

Wahrscheinlich gibt’s keine Bustickets und Flüge sind auch schon ausgebucht. Wie kommen wir denn hier wieder weg. Alice Springs hat an sich nix. Kein Charme, nix. Hier willste keinen Tag länger bleiben als nötig. Sieht aus wie jede andere Stadt nur ohne Flair. Nen bissel wie Eberswalde :) (kleiner Scherz am Rande)

Also müssen wir wieder nen Camper mieten. Hoffentlich gibt’s noch einen.

Der erste Versuch scheiterte ausgebucht wegen nem Motocross Rennen in Alice Springs was so ne Art Volksfest sein soll. Ach du Sch…! Wir befürchteten das Schlimmste!

Gott sei Dank gibt ja nich nur einen Autoverleih. Der nächste hatte noch einen Wagen frei. Nen kleinen Van ähnlich wie Betty nur mit Tisch und Bett und Küche! Den nehmen wir.

Juhuuuuuuu jetz kann’s losgehen der große rote Berg wartet schon.

29.05.08 – Alice Springs

Früh morgens gings mit dem neuen Wagen auf zum Ayers Rock. Das dumme ist es sind wieder mal 450 Kilometer von Alice Springs entfernt. Immerhin sind wir darin ja schon geübt und freuten uns nun für die nächsten 7 Tage einen Plan zu haben. Das beruhigt ungemein.
Gegen 16 Uhr war’s dann so weit, das Ziel unserer langen Reise. Der Uluru (Ayers Rock) war in Sichtweite. Unfassbar und Unglaublich wie gigantisch und vor allem war wir sind ja noch mehr als 100 km entfernt. Kann man das Ding schon aus 100 km Entfernung sehen? Wahnsinn. Auf nem Aussichtspunkt haben wir schnell die ersten Fotos geschossen und freuten uns des Lebens nach 5 Tagen im Auto das Wahrzeichen Australiens schlechthin mit eigenen Augen sehen zu können. Er war in Sichtweite der Felsen! Schnell wieder ins Auto und die letzten hundert und ein paar zerquetschte Kilometer runterschruppen, schließlich wollten wir ja vor Sonnenuntergang da sein denn nach Sonnenuntergang war es uns nicht gestattet zu fahren. Zu gefährlich meinte der gute Mann vom Autoverleih, Kangaroos sind nachtaktiv und rennen verdammt gerne frontal in entgegenkommende Autos.

Aber was war das? Wir entfernten uns von dem Felsen. Wir fuhren vorbei. Warum nur? Wir fuhren in die völlig falsche Richtung! Aber es gibt nur eine Straße oder haben wir die Ausfahrt verpasst? Nee unmöglich! Nen Blick auf die Karte war des Rätsels Lösung. Das war gar nicht der Ayers Rock. Wir haben Fotos von nem ganz anderen Berg gemacht. Wie blöd!

Dann nach weiteren 1 ½ Stunden Fahrt am Horizont kam er dann tatsächlich auf die Bildfläche. Diesmal wirklich. Wir sind da. Juhuu Jippie – endlich! Wir habens geschafft – wir sind am Ayers Rock!

Rechtzeitig zum Sonnenuntergang parkten wir unser Mobil direkt vor dem heiligen Felsen. Und der Sonnenuntergang entschädigte für alle Strapazen. Ein echtes Naturschauspiel was sich uns da bot. Der Berg änderte in wenigen Minuten seine Farbe. Von der Sonne angestrahlt leuchtete er zunächst knallrot, majestätisch und wunderschön. Wir standen da und genießten den Anblick und kurze Zeit später war der Berg dunkelgrau. Vorbei das Schauspiel aber Weltklasse! Zufrieden checkten wir auf dem Campingplatz „Ayers Rock Resort“ ein. Wir wollten ja dieses Schauspiel noch mal erleben und den Sonnenaufgang morgen bewundern weshalb wir früh zu bett gingen. Abends genossen wir noch eine unserer Billig DVD aus Bali und grunzten gemütlich ein.

30.05.2008 – Ayers Rock

Der Wecker klingelte um 6.30 Uhr. Draußen war’s arschkalt und im Bett so schön warm. Wir beschlossen den Sonnenaufgang kurzerhand im Bett zu genießen hinter zugezogenen Gardinen. Wir konnten einfach nicht aufstehen. Dafür waren wir ausgeschlafen und konnten den ganzen Tag erholt um den Ayers Rock wandern. Was soll man sagen, jeder kennt das Ding von Bildern. Es ist halt nen großer roter Felsen. Aber wenn man davor steht ist es einfach nur beeindruckend. Mitten in der Landschaft steht nen über dreihundert Meter hoher gigantischer Felsen. Einfach so steht er da. Links und rechts nix als Flachland. Kein Wunder das die Aborigines den Berg für heilig halten. Wir genießten die Spaziergänge um den Berg. Hört sich an wie bei nem Rentnerausflug ne? Aber ehrlich jetzt, das war schön anzusehen und wir wussten, dass wir so was außergewöhnliches nirgendwo anders auf der Welt sehen können. Toll!

Anschließend ging’s zu den Olgas. Die sind im Prinzip ähnlich wie der Ayers Rock nur nicht so berühmt aber mindestens genauso beeindruckend. Auch hier wanderten wir durch die Landschaft und machten ca. 1000 Fotos um die lieben Daheim richtig zu langweilen. Leider kommt es auf den Fotos nicht im Geringsten so rüber wie es er in Natura aussieht und er ist auch recht schwer zu beschreiben dieser gewaltige Felsen.

Nachmittags machten wir uns auf nach Adelaide. Weitere 1600 km! Wir hatten unseren Van noch lange genug um nen Abstecher nach Kangaroo Island (100 km südlich von Adelaide) machen zu können. Deshalb verschwendeten wir auch keine Zeit und fuhren, und fuhren und fuhren. Kilometer für Kilometer. Langsam wurde es richtig ermüdend. Die Landschaft von Ayers Rock nach Adelaide wurde noch eintöniger. Jetzt war teilweise nix mehr am Straßenrand – nicht mal mehr Büsche.

01.06.2008 – Adelaide

Wir erreichten Adelaide im Dunkeln und hatten keine Lust für nen Campingplatz zu bezahlen. Wir dachten auf den 100 km bis Kangaroo Island wird sich schon was ergeben. Irgendwo gibt’s nen Rastplattz wo wir abparken können. Aber da haste falsch gedacht. Jetzt sind wir wieder in der Zivilisation und hier gibt’s keine Rastplätze wie im Outback wo sich abends alle Reisenden zum Nächtigen treffen. Wir entschieden uns die Nacht an einer Tankstelle zu verbringen.

2.6.2008 - Adelaide
Morgens war echt Trubel und irgendwie kamen wir uns komisch vor. Gott oh Gott stell dir vor du schläfst bei Esso auf’n Parkplatz. Die Morgentoilette erledigten wir ohne zu duschen. Wie auch? Hier gibt’s keine Dusche. Stattdessen hieß es waschen mit nem Waschlappen wie im 18. Jahrhundert. Gott sei Dank haben wir unser Waschbecken im Wagen immer dabei.
Das Wetter in Adelaide ist frühlingshaft. 21 Grad und Sonnenschein. Es ist Winteranfang und irgendwie sind wir mit unseren Sommerklamotten hier komplett falsch. Kein Mensch trägt hier FlipFlops und kurze Hosen. Wir haben das so richtig gar nicht mitbekommen, da wir ja zwei Tage zuvor noch im heißen Outback waren. Das der Klimawandel kommt war uns klar aber nicht so plötzlich und überraschend. Damit haben wir nicht gerechnet.

Wie auch immer tagsüber ist es angenehm warm nur nachts is et arschkalt. Da friert dir schon mal die Nasenspitze.

Heute wollten wir nach Kangaroo Island. Da das ja ne Insel ist, geht’s nur mit ner Fähre rüber. Wir machten uns auf und fuhren die restlichen 80 km voller Vorfreude. Die Landschaft rings um Adelaide erinnert nen bissel an zu Hause. Grüne Hügel und Nadelbäume. Wir sind eindeutig nicht mehr in den Tropen und auch nicht mehr Outback. Es hat nen bissel was von Mitteleuropa im Frühling. Fast wie zu Hause.

An der Fähre angekommen fragten wir nach den Preisen. Die nette Dame gab uns eine Preisliste. Wir drehten uns ohne ein Wort zu sagen um und gingen. Wir wollten mit ner Fähre ne halbe Stunde fahren und nicht drei Wochen Luxuskreuzfahrt auf der Aida buchen. Die spinnen doch hier, die nehmens doch auch von den Toten. Wir sollten zusammen $ 380 zahlen. Das steht ja in keinem Verhältnis. Wir brauchten gar nicht überlegen und entschieden uns Kangaroo Island den Rücken zu kehren. Das Australien nen teures Pflaster ist wussten wir schon lange und nachdem die am Ayers Rock schon $25 pro Person Parkgebühren haben wollten, nur damit du um nen Berg rumwandern kannst, war uns klar Touristen beuteln die gerne aus aber Nee Freunde 380 Dollar für ne halbe Stunde Fähre ist zu viel des Guten. Dafür hatten wir den schönsten Platz aller Zeiten zum Frühstücken. Oben auf nen Aussichtspunkt parkten wir unsere Wohnung ab und genießten den Ausblick. Immerhin konnten wir Kangaroo Island von weitem sehen. Dennoch uns ging’s gut. Wir freuten uns endlich wieder in der Zivilisation zu sein. Das Frühlingswetter trägt auch dazu bei und wir freuen uns auf die nächsten Wochen und Tage.
Nachmittags checkten wir auf einem Campingplatz 20 Gehminuten von der Adelaider Innenstadt ein und erforschten die Stadt zu Fuss. Gott sei Dank ist et hier nicht so heiß wie in Deutschland : -)

5.6.2008 - Adelaide
Heute fliegen wir nach Perth. Juhuuu!!! Sitzen schon auf dem Flughafen und warten auf die Maschine. Westküste wir kommen!

Mittwoch, 21. Mai 2008

19.05.2008 – Bali – Rafting

Die Zeit hier in Bali vergeht wie im Fluge. Kaum zu fassen, dass wir schon mehr als zwei Wochen hier sind. An das Leben im Hotel könnte man sich gewöhnen. Jeden Morgen lecker Frühstück vom Bufét, jeden Tag nen frisches Handtuch und nen netten Roomkeeper der deinen Dreck wegräumt und dein Bett macht. Abends Essen gehen im Restaurante. Kein Abwaschen, kein Einkaufen, kein Kochen nix musste hier selber machen so ist dat schön. Wir wollen beinahe gar nicht mehr nach Australien zurück. Der Mensch ist ja so ein Gewohnheitstier und wenn wir uns vorstellen nächste Woche wieder in einen Campervan einzuziehen und die Nächte auf Campingplätze bzw. Parkplätze verbringen zu müssen dann kommt schon ein bissel Wehmut auf. Dann ist wieder Schluss mit Heitideiti Highlife, dann geht’s wieder zurück ins luxuslose Backpackerleben mit Gemeinschaftsduschen und Gruppenklos. Wenn wir in Darwin am 26.05. landen fahren wir direkt zur Autovermietung. Wir konnten dem Internet sei Dank wieder nen Relocation deal buchen und kriegen einen Camper für $ 5 pro Tag mit dem wir unsere Reise nach Alice Springs antreten können. Dann heißt’s wieder 1500 km durchs Niemandsland fahren rein in die Mitte von Australien. Rein ins Outback. Von da aus geht’s dann zum nochmals 600 km entfernten Ayers Rock bzw Uluru wie die Eingeborenen den roten Berg nennen.

Aber vorher haben wir ja noch 6 Tage im schönen Bali.

Heute waren wir übrigens Rafting. Yes, wir sind mit nem Schlauchboot nen reissenden Fluss runter gefahren. 14 km und ca 2 Stunden lang sind wir so durch die Gegend geschippert. Das beste war, dass wir die einzigen auf dem Fluss waren, nur der Guide, Peggy und meine Wenigkeit. Und die anfängliche Angst vor ähm naja wie will man’s am besten ausdrücken…. Naja die Angst davor, dass die Balinesen es mit Sicherheitsstandards wie man es als Europäer gewohnt ist nicht so genau nehmen und das man aus dem Boot fällt oder was auch immer bei einer solchen Rafting Tour passieren kann, die verflog auch nach fünf Minuten und wir konnten die Tour richtig genießen. Unser Tourguide Marty hatte alles im Griff und gab uns immer Befehle, wie Paddel Forward, Paddle Backwards. Der wichtigste Befehl war allerdings BumBum. Das hieß festhalten wir fahren gleich gegen nen Felsen oder nen Rock oder ne Felswand. Spass hat’s gemacht und wir wurden auch teilweise gut durchgeschüttelt und wären auch das ein oder andere mal fast über Board gegangen. Manchmal sind wir rückwärts gefahren und ziemlich oft frontal gegen die Felswand am Rande des Flusses. Manchmal mussten wir uns hinlegen weil wir unter kleine Bambusbrücken durchgefahren sind die nur 10cm hoch über unsere Köpfe den Fluss überquerte.

Nebenbei bemerkt war diese Raftingtour wahrscheinlich die beste Möglichkeit die Natur Balis hautnah zu erleben. Und die Natur ist nen Traum, der Fluss führte durch den Dschungel vorbei an etlichen Wasserfällen und einmal sogar unter einem Wasserfall durch. Teilweise hatteste das Gefühl du bist Indiana Jones auf Entdeckungsreise. Weit und breit keine Menschenseele, ab und an ein paar Balinesen, die sich im Fluss waschen aber sonst nur wir drei, der Fluss und die Natur. Traumhaft schön. Ein phantastisches Abenteuer. Zu guter letzt mussten wir noch nen dreimeter hohen Wasserfall bezwingen. Der Typ ist mit uns Tatsache nen Wasserfall runtergefahren, bzw gesprungen oder gefallen oder wie auch immer. Klasse!!! Hat auch gar nicht wehgetan und danach fühlten wir uns wie Helden. Wir haben den reissenden Fluss bezwungen. Wir habens geschafft!

Unser Tourguide hat uns während des Ausfluges noch von seiner Familie, seinem Job und seinem Leben erzählt. Er verdient 70 US-Dollar im Monat. Nur um mal zu sehen wie die Relationen hier so sind. Der Typ verdient 70 Dollar im Monat und wir hauen 70 Dollar für zwei Stunden Bootfahren raus. Er muss davon seine Frau und Kinder ernähren. Ach nee uns geht’s schon gut. So leid uns das alles tut, aber wir glauben er hat uns die ganze Geschichte erzählt um vielleicht ne fette Spende oder nen Trinkgeld abzugreifen. Ehrlich gesagt, wir haben auch kurz überlegt ihm etwas extra zu geben, dachten aber ooch nö! Das erzählt der wahrscheinlich jedem Tourgast und so richtig glauben konnten wir ihm das auch nicht aufgrund seiner RipCurl Badelatschen die ja schon nen halbes Monatsgehalt kosten.

Anschliessend ging’s mit unserem Privatchauffeur zurück zum Hotel. Ca 1 ½ Stunden durch die Rush Hour Balis. Das war wiederum nen Abenteuer für sich. Kinder der Verkehr ist verrückt. Auch wenn ich mich wiederhole, aber wie die hier fahren da kriegste zuviel. Ich musste mir oft die Augen zuhalten und öfters mit dem Kopp schütteln und tief durchatmen. Auf ner zweispurigen Strasse überholen die links und rechts gleichzeitig auch wenn von vorne nen Auto oder nen Moped kommt scheissegal. Dann fahren halt alle nebeneinander anstatt hintereinander. Junge Junge das war was.

Jedenfalls dieser Trip war nen absolutes Highlight und mit nix zu vergleichen. Ich glaube das könnte man einzigartig nennen. Falls ihr, liebe Leser, mal in der Gegend hier seid dann lasst euch das nicht entgehen. Super!!!

Montag, 12. Mai 2008

Eine Woche Bali ist rum

11.05.2008 – Kuta – Bali – Indonesien

Die letzten Tage haben wir damit verbracht unsere vom vielen Reisen geschundene Körper ein wenig Erholung zu gönnen. Unser Hotel macht’s uns besonders leicht. Ein 4Sterne Luxus Hotel der Extraklasse. Die Anlage des Hotels, in dem wir Vorgestern eingecheckt haben, übertrifft alle Erwartungen. So stellt man sich nen erholsamen Urlaub vor. Lange schlafen, prima Frühstück und dann am Pool unter Palmen relaxen. Das Wetter hier ist jeden Tag vom feinsten und die Sonne scheint den lieben langen Tag. Abends wird immer irgendwo lecker gespeist, obwohl wir Vorgestern mal eins der „günstigeren“ Restaurants ausprobierten und was soll man sagen. Naja es hatte den Charme einer Kreuzberger Imbissstube aber auch das muss man ja mal ausprobieren. Wir haben daraus gelernt und beschlossen nicht mehr in die günstigen Restaurants abzusteigen. Nee, im Ernst, für 70 Eurocents kriegste auch in Bali kein anständigen Chefsalat oder anständiges MieGoreng. Da musste schon 2,50 bis 3 Euro in nem vernünftigen Restaurante investieren aber dann wirste auch nicht enttäuscht. Allerdings so schön Bali auch ist, aber der Spaziergang durch die Stadt auf der Suche nach eines dieser anständigen Restaurants kann manchmal schon ein bissel nervig sein. Alle fünf Meter wirste angequatscht und sollst ne Sonnenbrille, ne Uhr, oder nen T-shirt kaufen. Teilweise laufen dir die Händler richtig hinterher und tatschen dich am Arm und so was. Da kann man schon mal böse werden und nen „Todesblick“ rüber werfen. Heute sind wir an nem Taxifahrer vorbeigelaufen der meinte wie alle anderen auch: „Yes Boss, Transport?“ als wir verneinten versuchte er es mit seinem Nebenjob: „Yes, Mariuana?“. Das kam so überraschend das wir erstmal laut lachen mussten. So was nerviges! Na klar die wollen auch nur überleben, aber vielleicht sollten sie aufhören die Leute so auf die Nerven zu gehen, dann würde man vielleicht auch mal in ihr Geschäft rein und sich mal die „Genuine Fake“ („originale Fälschungen“, das stand an einem Geschäft, ich hab mich gekugelt vor lachen, selbst jetzt beim schreiben kommen mir die Tränen vor Lachen ins Gesicht geschossen) Brillen und Uhren ansehen und vielleicht ja auch mal ne „Ray Ben“ Brille für 50 Cent mitnehmen. Aber wenn du erstmal in ihrem Laden bist, dann kommste ja auch nicht mehr so einfach raus. Die quatschen dich so schwindelig, dass du wahrscheinlich irgendeinen Schrott mitnimmst.

Wie auch immer, jetzt machen wir erstmal unseren Fernseher an und werden mal sehen was Deutsche Welle-TV wieder für Neuigkeiten aus der Heimat für uns hat. Gute Nacht ihr verrückten.

12.05.2008 – Happy Birthday to you

„Happy Birthday to you! Happy Birthday to you! Happy Birthday to you!” Lalalalalal “Happy Birthday to you!” so schalte es heute aus dem Telefon. Schön war’s und da hab ich mich mal richtig drüber gefreut. Zu Hause in Angermünde wird mein Geburtstag gefeiert und durch die Liveschaltung nach Bali konnte ich auch live dran teilhaben. Super Leute, das Ständchen, dass ihr da geträllert habt war einmalig. Ach so ja ich liebe euch auch. Danke Danke Danke für den Anruf.
Heute geht’s zur Feier des Tages auf ne Tour mit nem Motorbike oder wie wir zu Hause sagen würden: Heute fahrn wa Quad.

Juhuuuuu, um 12.30 Uhr wurden wir vom persönlichen Shuttleservice abgeholt. Die Quadt Tour fand im Herzen von Bali, ca 1 ½ Stunden von unserem Hotel statt. Bei der Gelegenheit konnten wir einen richtigen Eindruck von Bali gewinnen und sehen wie die Menschen ausserhalb der Touristengebiete leben. Und eins kann man mit Sicherheit sagen, mit denen möchteste nich tauschen. So in etwa muss das Leben vor 150 Jahren ausgesehen haben. Mittelalterlicher Entwicklungsstand gemischt mit neuzeitlichen technischen Errungenschaften wie das Automobil oder besser das Moped ergibt ein seltsames Bild. Menschen auf Reisfeldern mit Holzwerkzeugen, Frauen die Zentnerschwere Kisten auf ihren Köpfen durch die Gegend tragen, Kinder die am Straßenrand den Autos zuwinken und runtergekommene Häuser vermitteln ein stetiges Unwohlsein. Als wir endlich unser Ziel erreicht haben, waren wir froh, dass wir das Elend nicht mehr sehen mussten. Hier leben die Menschen wirklich in absolut einfachsten Verhältnissen und man fragt sich ständig ob die wissen dass es ihnen schlecht geht oder ob die glücklich und zufrieden sind.

Jetzt geht’s los, jetzt geht’s aufs Motorbike. Nach einer kurzen Einweisung fuhren wir durch die Mitte Balis. Vorne Weg unser persönlicher Guide, der uns den Weg zeigte und wir hinterher. Und unsere Erwartungen von nem gemütlichen Ausflug mit nem motorisierten Fahrzeug durch die Landschaft Balis hatte sich bereits nach den ersten Metern um 180 Grad gedreht. Nix da mit gemütlichen rumcruisen. Unsere Tour führte uns über feinstes Offroadgelände und das macht Spass. Das kannste schon richtiges crossen nennen! Ca eine Stunde crossten wir so durch die Gegend. Vorbei an Reisfelder, durch kleine Dörfer, vorbei an Schluchten, über Stock und Stein, durch Motterpfützen, bergauf und bergab. Der Schwierigkeitsgrad der Strecke war schon eher „halbprofi“ und so schoß uns öfters ein dickes fettes Grinsen ins Gesicht vor Freude. Wahnsinn und nebenbei konnten wir noch die schöne atemberaubende tropische Natur genießen. Wenn wir durch die kleinen Dörfer gepeitscht sind, war das als wenn du auf der Friedensfahrt bist und die kleinen Kinder am Wegesrand freuen sich, dass ein motorisiertes KFZ an sie vorbei fährt und sie winken und freuen sich halt wie kleine Kinder. Nach ner Stunde ca war dann erstmal Kaffeepause und unser Guide freute sich, uns die Schätze seines Landes zu zeigen. Er zeigte uns Vanille- und Kakaopflanzen und erzählt wie sie geerntet werden und so weiter. Nach nem balinesischen Kaffee tauschten wir die Fahrzeuge. Wir fuhren weiter mit nem Buggy. Und wer hätte das gedacht, die Fahrt mit dem Buggy hat beinahe noch mehr Spaß gemacht als auf dem Quad. Verdammt so’n Ding brauchen wir zu Hause auch! Fun pur!

Nach zwanzig Minuten mit dem Buggy passierte es dann, wir crossten so über nen dicken Hügel und auf einmal sprizte etwas verdammt heisses auf unsere Rücken. Verdammte Scheisse ist das heiß, wir schrien auf und hielten an. Da hat sich doch Tatsache das Verschlussventil von dem Behälter mit dem Kühlwasser gelöst und kochend heisses Kühlwasser spritzte raus. Scheisse das tut weh. Schön verbrannt hat’s das Geburtstagskind auf dam Rücken. Kacke! Plötzlich war’s vorbei mit dem Spass, die Schmerzen sind echt höllisch. Gott sei Dank hat Peggy nur kleine Spritzer abbekommen und keine Schmerzen. Aber bei mir auf dem Rücken brennt’s wie Feuer und Peggy meinte auf meinem Rücken felt nen Stück Haut. Die Tourguides kamen sofort mit Desinfektionszeug und versuchten es zu behandeln aber leider war kein Eis oder so was in der Nähe zum kühlen. Die gaben sich echt Mühe und entschuldigten sich hundert mal.
Anschließend führten wir unsere Tour fort, die jetzt zwar nicht mehr ganz so witzig war aber was willste machen. Auf der Rückfahrt zum Hotel machte unser Fahrer mit uns nen Abstecher zum Hospital und der Arzt vor Ort meinte: „Junge, du hast ne Verbrennung zweiten Grades“ (2B). Scheisse die Scheisse mit der Scheisse jetzt ist’s vorbei mit der nahtlosen Bräune. Gegen die Schmerzen gab’s dann vom Doc noch nen paar „painkiller“ (Schmerztabletten) und gegen die fiesen Bakterien gibt’s die nächsten Tage erstmal Antibiotika. So’n Dreck! Naja wie auch immer, der Arzt meinte in fünf Tagen ist es verheilt. Na da bin ich ja mal gespannt. Der größte Horror eines jeden Touristen, im Entwicklungsland zum Onkel Doc gehen zu müssen wurde wahr. Man hat ja so seine Vorstellungen von weiß der Kuckuck watt man schon alles im Fernsehapperat gesehen hatte, aber hier war alles ziemlich modern und sauber und nich so ne Doktor Frankenstein Praxis. So weit so gut.

Abends nachdem wir den Motter und Dreck von unserer Offroad-Crosstour abgewaschen hatten, machten wir uns auf den Weg und gingen was Essen. Zur Feier des Tages gab’s nen Bananensaft zum Anstoßen (mensch wegen der Antibiotika).
Als wir so auf unser Abendessen warteten, quatschte uns wieder einer dieser Verkäufer an und wollte Zeitungen verkaufen. Irgendwie rutschte uns die Frage raus ob er auch deutsche Zeitungen im Angebot hat, wir dachten er würde eh verneinen und dann verschwinden, aber denkste Puppe, „Yes“ hat er gemeint. Er sagt er geht sie holen. Wir sagten „nee, nee brauchste nich“ sag erst wie teuer, im wegrennen meinte er nur „cheap cheap“ was soviel heißt wie billig billig. Er kam wieder mit ner Aprilausgabe vom Focus und ner neuen Cosmopolitan. Die Dinger waren eingeschweißt und machten nen relativ neuen und unbenutzten Eindruck und aufgedruckt war der Preis von 11 Euro. Was spinnt der, nee Junge zu teuer, kannste vergessen wollen wa nich. Er meinte sag nen Preis: „2,50 ist das höchste aller Gefühle“. Er meinte nur: „OK“. Verdammt damit haben wir nicht gerechnet, jetzt müssen wa das Focus Ding kaufen. Nu hat er uns bei den Eiern! Da kommen wir nicht mehr raus. Aber weil wir grad so gut dabei sind wollen wa auch noch die Cosmopolitan für Peggy. Schlussendlich kauften wir die zwei Zeitschriften für ca. 4,50 Euro. Wahrscheinlich hat er uns immer noch über’n Tisch gezogen und sich heimlich eins ins Fäustchen gelacht aber alles in allem sahen wir die 4,50 als gut investiert. Schließlich hatten wir seit ziemlich genau einem halben Jahr keine deutsche Lektüre mehr in der Hand und freuten uns auf den kommenden Tag am Pool mit heimischer Literatur. Abends im Hotelzimmer fanden wir heraus, dass es sich um „Gebrauchtware“ handelt und wir waren uns sicher, dass wir zu viel bezahlt hatten. Aber was soll’s. Wenigstens haben wir nen netten Balinesen den Tag gerettet und glücklich gemacht und wir hatten was vernünftiges zu lesen. So hat jeder was davon.

Donnerstag, 8. Mai 2008

Moderner Wohnen

Unser neues Heim für die nächste Woche:

schlicht und einfach so wie wir's mögen! Mit Protz, Prunk und Prahlerei haben wir ja eh nix am Hut :)

http://www.balimandira.com/

Bali Bali Bali

07.05.2008 – Kuta - Bali – Indonesien

Halli Hallo Hallöle aus Bali!!!

Geschafft, wir sind in Bali, endlich nach all der langen Zeit des Wartens in Darwin sind wa nu endlich da! Nachdem wir die Nacht bevor unser Flug nach Bali ging, auf dem Flughafen verbracht haben sind wir am 05. Mai morgens um ca 9.30 Uhr sicher auf der Urlaubsinsel gelandet. Totmüde haben wir uns ins Taxi geschwungen und uns zum Hotel fahren lassen. Der Kulturschock kam als wir das Flughafengelände verlassen haben und durch die Strassen von Kuta kutschiert worden sind. Leute, hier ist was los das könnt ihr euch nicht vorstellen. Die Strassen sind so enge und wuselig und jeder aber wirklich jeder scheint hier den ganzen Tag damit beschäftigt zu sein mit seinem Motoroller Pose zu fahren. Die meisten Leute fahren hier Roller, weil die Strassen einfach nicht für Autos geeignet sind. Nebenbei bemerkt scheint’s hier auch keine Fahrschulen oder Verkehrsregeln zu geben. Die fahren hier wie die kaputten. Das ist ein Wunder dass wir während der zwanzig Minuten bis zu unserem Hotel keinen Unfall gesehen haben. Ohne Rücksicht auf Verluste düsen die mit ihren Rollern durch die Gegend, überholen, biegen ab, fahren auf den Bürgersteig und das allerschlimmste ist, dass die alle dreißig Meter hupen. Die Hupen hier die ganze Zeit, da fragste dich ob die als Kinder vom Wickeltisch gefallen sind. Naja wie auch immer, wir habens heile in unser Hotel geschafft und durften auch keine halbe Stunde später in unser Zimmerchen einchecken.

Nach der Nacht auf dem Flughafen und überhaupt der stressigen Anreise waren wir heilfroh endlich in unser Bett zu krabbeln. Unser Zimmer ist’n Traum - Groß, sauber, mit Fernseher und Eckbadewanne. Das tat gut nach dem Loch in Darwin und fast sechs Monate mit Gemeinschaftstoiletten endlich mal nen richtig privates Zimmer mit vernünftigem Bett und ganz privatem Klo. Was für ein Luxus!
Den ersten Tag in Bali haben wir auch unser schickes neues zu Hause nicht mehr verlassen. Nach vier Stunden Schlaf überkam uns der Hunger. Aber irgendwie haben wir so gar keine Lust gehabt unser Bettchen zu verlassen und haben uns zum ersten mal im Leben dafür entschieden den Zimmerservice in Anspruch zu nehmen. Was für ein Luxus! Wir bestellten lecker essen und grinsten uns richtig eins ins Fäustchen als wir die Preise sahen. Ein Hauptgericht kostete schlappe 30.000 Rupiah. Das sind umgerechnet 1.80 Euro und die waren sehr gut investiert. So muss das sein, Abendessen für weniger als zwei Euro und das ganze ohne selbst zu kochen. Nachdem wir die letzen Wochen hauptsächlich von Spagetti Bolognese mit Dosensoße gelebt haben und es selbstverständlich in den doch eher ungemütlichen Gemeinschaftsküchen diverser Hostels zubereiten mussten, ist so ein Zimmerservice vergleichbar mit dem Himmel auf Erden. Fantastisch!

Tag zwei in Bali begann mit dem Frühstück im Hotel. Auch hier wieder herrlich, einfach an den Tisch setzen und Essen bringen lassen. Was die meisten ja von zu Hause von Mama und Papa kennen und als selbstverständlich hinnehmen, wird jetzt für die nächsten 20 Tage für uns auch wieder selbstverständlich. Super, das Leben kann so schön sein.

Anschliessend bewegten wir uns zu unserem Nachbarhotel weil wir noch was ausdrucken mussten und da denkste du spinnst. Wer saß denn da am Frühstückstisch? Wir mussten uns erstmal die Äuglein reiben. Der Paul und die Sandra hier in Bali! Das glaubste nicht, da triffste hier tausende Kilometer entfernt die wieder mit denen du zusammen vor mehr als einem Monat die Sandinsel Fraser Island erkundet hast. Als wir uns an ihren Tisch setzten, kuckten die beiden auch sehr, sehr überrascht und naja wir hatten ja viel zu erzählen. Wir verabredeten uns noch zum Abendessen und machten uns auf die Stadt Kuta zu erkunden.

Wenn du hier durch die Stadt schlenderst fühlst du dich nen bissel wie in einer anderen Welt. Ein Chaos auf den Straßen, und alle drei Meter versucht dir jemand ne Uhr zu verkaufen, oder Sonnenbrillen oder kopierte DVDs oder ne Massage anzudrehen oder Fingernägel machen zu lassen oder dir nen Motoroller zu vermieten oder dich zu fragen ob du nen Transport also nen Taxi brauchst. Die sind so nervig und merken nicht, dass niemand auf der Welt alle fünf Meter ne Sonnenbrille kaufen will. Jeder verkauft hier das gleiche und fast jedes Geschäft bietet den gleichen Krimskram an. Dennoch denken die Händler anscheinend, dass sie die einzigsten in Kuta sind, die gefälschte Rolexuhren verkaufen. So ein Gewusel und nebenbei musste ja auch noch aufpassen, dass dir nicht jeden Augenblick nen Moped die Hacken abfährt. Dennoch gibt’s hier auch richtige Läden, die dich wie in Australien, mit den neuesten Billabong, Quiksilver und Ripcurl Surferklamotten ausstatten. Diese Läden haben wir heute alle, aber auch wirklich alle bis zum letzten infiltriert! Und tatsächlich gab’s auch ein paar richtige Schnäppchen zu machen. Vernünftige T-Shirts und damit meine ich nicht „BALIbong wie sie die fliegenden Händler verscheuern sondern richtige echte Markenklamotten für umgerechnet 6 Euro. Traumhaft, so macht shoppen Spaß. Am Ende des Tages hatten wir drei Tieschies für Chrischi und nen neuen Bikini sowie nen Oberteil für die Peggy als Beute mit nach Hause genommen. Glücklich und zufrieden aber ein wenig erschöpft ging’s dann zurück zum Hotel. Unterwegs haben wir noch schnell 13 der neuesten Filme auf DVD gekauft für ca 50 Cent das Stück. Zwar werden Will Smith und Co. an diesen Käufen wohl nix verdienen, aber ehrlich gesagt interessierte uns das in diesem Moment nicht die Bohne. Hier scheint’s keine Urheberrechte zu geben im Gegenteil hier gibt’s ganze Läden vollgestopft mit kopierten DVD’s und Videospielen zum lächerlichen Preis von 50 Cent das Stück. Astrein, was für ein kultureller Hochgenuss der nun in den nächsten Tagen auf uns wartet.

Abends ging’s dann mit Paul und Sandra (die beiden sind aus Sachsen), in eins der besseren Restaurants der Stadt. Unterwegs sind wir noch einer deutschen B-Prominenten begegnet, die so berühmt ist das ich ihren Namen schon wieder vergessen hatte.
Moment mal, da flüstert mir jemand was ins Ohr, ach ja es handelte sich um die gute Charlotte Engelhardt von Pro Sieben (wer sie nicht von ProSiebens „Do it yourself“ kennt, der hat sie vielleicht mal im Playboy bewundert).
Wie auch immer, wir haben lecker gespeist und getrunken und waren für 4 Euro pro Person pappesatt. Endlich kann man sich’s mal so richtig gut gehen lassen und bezahlt dafür weniger als nen Appel und nen Ei. Nebenbei konnten wir noch Balinesische Feuertänzer bewundern, die im Restaurante noch nen kleine Tänzchen zum Besten gaben. Jetzt hat sich endgültig das Urlaubsfeeling eingestellt.

08.05.2008 – Kuta

Viel zu erzählen gibt’s nich unbedingt. Heute sind wir wieder zu Fuß durch Kuta spaziert. Hier und da sind wa wieder durch die Shops geströpert und waren auf der Suche nach dem ein oder anderem Schnäppchen. Die Händler auf den Straßen und am Strand gaben wieder ihr bestes aber wir konnten heute nocheinmal wiederstehen und haben keine Billabong Tshirts für 1 Dollar gekauft auch echte originalgefälschte „Oakley“ oder „Ray Ben“ Sonnenbrillen für 50 Cents haben wir ausgeschlagen. Wir haben unsere Shoppingtour auf die richtigen Geschäfte beschränkt und auch das ein oder andere mal zugeschlagen.
Gegen 17 Uhr sind wir zur Bank um Nachschub an Rupiah zu besorgen. Wir mussten uns nen Rucksack mitnehmen um das ganze Geld wegschleppen zu können. Denn ihr müsst wissen, dass wir jetzt nämlich dreifache Millionäre sind. 3.000.000 Rupiah sind ca 200 Euro!

Jetzt gerade sitzen wir in einem Restaurant, dass von einem deutschen Mitbürger betrieben wird, denn hier gibt’s W-Lan und wir dachten wir könnten mal Emails checken, die zwar in den letzten Monaten drastisch weniger geworden sind, aber hier und da schreibt ja doch der ein oder andere und das wollten wir auf keinen Fall verpassen. Aber wie das immer so ist, gibt’s grade nen Stromausfall. Zu blöd, die Handwerker hier sind gerade dabei das ganze Restaurant auseinander zu nehmen um den Fehler im System zu finden. Ungelogen hauen die verrückten hier gerade die ganze Vertäfelung ab, aber Strom den können sie nicht zurückbringen. Sollte der Bericht heute noch online sein, dann geht der Strom wieder.

In der Zwischenzeit werden wir vielleicht etwas zu Essen bestellen. Immerhin ist es auch schon sechse und so’ Wiener Schnitzel von nem deutschen Koch für 2,50 Euro können wir nicht wiederstehen.

Bis später ihr alle miteinander
Eure Indonesier

Freitag, 2. Mai 2008

03.05.08. Darwin in den Tropen, der heißeste Ort der Welt

Hallo Freunde!

Die Zeit hier in Darwin verging wie im Fluge und wie fühlten uns wie im Märchen. Das Märchen, dass wir meinen heißt allerdings „Die unendliche Geschichte" und unser Fluggerät war Fury oder wie auch immer der fliegende Hund in der Unendlichen Geschichte heißt. Die letzten zehn Tage fühlten sich an wie Wochen und wir wussten teilweise vor lauter Langeweile gar nicht wohin mit uns. Die Sache ist die: es gibt in Darwin nicht viel zu tun. Der Strand ist geschlossen wegen diesen Quallen die dich bei Hautkontakt in die ewigen Jagdgründe befördern und die Stadt an sich versprüht nen Charme wie Schwedt / Oder an einem regnerischen verkaterten Sonntagmorgen. Der einzige Unterschied ist das Wetter. Hier ist jeden Tag Traumwetter, es ist heiß und sonnig und das jeden Tag. Und da liegt der Hund begraben, es ist hier so heiß, das de nich weißt wo du mit dir hinsollst. Ich glaub wir haben’s in den letzten 10 Tagen nur viermal geschafft unser Hostel zu verlassen und durch die Stadt zu schlendern. Dabei ist „schlendern" noch richtig positiv ausgedrückt. In echt haben wir uns durch die Innenstadt gequält auf der Suche nach etwas Abwechslung. Es ist hier so heiß und schwül das de am liebsten weiss ich jetzt auch nich was machen willst. Ab und zu sind wir einfach so in ein Geschäft gegangen um die Air Condition zu genießen nur um dann beim Verlassen wieder gegen diese Wand aus heißer Luft zu rennen. Die meiste Zeit in Darwin haben wir allerdings damit verbracht die Zeit totzuschlagen. Das klingt leichter als es in Wirklichkeit ist denn so ganz ohne Xbox und ohne Fernseher also ohne Arbeitslosen TV am Nachmittag ist das nicht so einfach. Für ne Doppelfolge von Oli Geissen oder Vera am Mittag hätten wir getötet. So blieb uns nur das Lesen von ca. ein Jahr alten Frauenmagazinen und die Wiederholungen von „Dr. House" auf dem Laptop. Uns war manchmal so langweilig, dass wir angefangen haben MauMau zu spielen, sogar mit Championsleague.

Gott sei Dank verfügt unser Hostel über nen Pool, so dass wir hier mit unseren alten Klatschzeitungen am bzw. im Pool liegen konnten.
Morgen haben wir’s endlich geschafft und können unsere Rucksäcke packen um zu neuen Abenteuern aufzubrechen. Morgen geht’s nach Indonesien genauer gesagt nach Bali. Eigentlich geht unser Flieger erst Übermorgen um sieben in der Frühe, aber wir werden morgen Abend gegen elf schon zum Flughafen und die Nacht dort verbringen. Und nu pass auf. Wir zwei beide, ich glaub wir haben in unserem ganzen Leben noch nie nen Bücherladen gesucht. Aber jetzt wo wir so viel Langeweile haben, dass wir sogar bereit wären nen Buch zu lesen, ausgerechnet da gibt’s keinen Buchladen. Im ganzen Citybereich von Darwin haben wir so was nicht gefunden. Ich fass es nicht, watt sollen wir denn die ganze Nacht am Flughafen machen? Wenn wir wieder MauMau spielen müssen, dann trägt das immer erheblich zur schlechten Laune bei, da wir beide nicht die besten Verlierer sind und der Gewinner immer äußerst ausschweifend und übertrieben seinen Sieg feiert, bekommt einer von uns immer richtig schlechte Laune :)

Wie auch immer, einen Tag im „Top End" von Australien werden wir so schnell nicht vergessen. Wir entschlossen uns einen Tagesausflug zum Litchfield Nationalpark zu buchen auch wenn der natürlich wie alles in Darwin aufgrund der isolierten Lage völlig überteuert war. Aber das hat sich gelohnt. Am Donnerstag war’s endlich so weit, früh morgens um 7 holte uns der Bus ab. Wir fuhren zunächst zum Adelaide River um die „Spectacular Jumping Crocodile" Tour mitzumachen. Für alle die dem englischen Sprachgebrauch nicht so mächtig sind, jaaaaa wir kuckten uns Krokodile an, die in einer spektakulären Art und Weise aus dem Wasser springen. Diese Killermaschinen aus der absolut nächster Nähe zu sehen war ein absolutes Highlight. Auf nem kleinen Bötchen sind wir den Fluss lang gefahren und immer wenn Krokodile in Sicht waren, haben die Tourbegleiter nen saftiges Stückchen Büffelfleisch übers Wasser gehalten und hatten somit sofort die Aufmerksamkeit der teilweise 50 Jahre alten Riesenechsen. Der Skipper des Bootes meinte das Büffelfleisch wie Schokolade für die Viecher ist, die nebenbei bemerkt nicht immer aus Hunger töten sondern einfach nur weil’s ihnen Spass macht. Er meinte, dass er mal gesehen hat wie ein Krokodil nen Wildschwein erlegt hat nur um es danach liegen zu lassen und sicher wieder dem Sonnenbaden zu widmen. Irre und wir zwei beide waren keine zwei Meter entfernt live dabei, wie sie ca 1 ½ Meter aus dem Wasser springen um ihr Stückchen Schokolade zu schnappen. Atemberaubend und einmalig war das.

Anschliessend sind wir mit dem Bus weiter zum Florence Fall, ein ca. 30 bis 50 Meter hoher Wasserfall mit angrenzendem natürlichen Planschpool. Da konnten wir uns denn endlich mal abkühlen und ins Wasser hüppern, nachdem es im Adelaide River ja nicht ratsam war ins kühle Nass zu springen. Dieser Wasserfall und die Möglichkeit unter einen solchen Wasserfall zu schwimmen und sich von oben berieseln zu lassen war unbeschreiblich. Im wahrsten Sinne des Wortes ein unbeschreibliches Gefühl, irgendwie sah das von unten so aus als würde das Wasser in Zeitlupe runterstürzen und die Zeit stehen bleiben. Schön!!!
Danach ging’s weiter zum, verdammt Name vergessen! Auf alle Fälle war’s nen kleiner wilder Fluss mit kleinen Wasserfällen und Badepools. Auch hier konnten wir wieder nach allen Regeln der Kunst gepflegt rumplanschen und rumtollen und von kleinen Klippen ins Wasser springen und so was. Das war herrlich schön und dieses Erlebnis ebenfalls unvergesslich. Natur pur und wir freuten uns des Lebens!

Achherrjeh beinahe hät ichs vergessen. Um die Wartezeit vor der Krokodilflussfahrt zu verkürzen konnten wir noch ein bissel mit einheimischen Schlangen spielen. Unser Tourguide holte eine Python Constrictor (vorsicht Rechtschreibfehler sehr wahrscheinlich) aus ihrem Käfig und legte sie uns um den Hals. Peggy war ganz mutig und ließ sie sich als erste völlig unbeeindruckt von ihrer Länge und ihrem majestetischem Antlitz um den Hals wickeln. Wie nen Schal lag die Schlange um ihren Hals. Und naja weil Peggy ja so mutig war und das Ding spazieren trug, musste ich ja nun auch ran. Wie hätte das denn ausgesehen wenn ich, ihr wisst schon der Mann hier kneifen würde. Nen bissel mulmig war das schon als die Python anfing ihre dünne Zunge immer so zischend rauszustrecken. Auch das war wieder was! Nen Erlebnis von dem wir noch unseren Urenkeln berichten können.

Zwischendurch haben wir noch an Termitenhügeln angehalten. Die Dinger sahen aus wie kleine Felsen. Tatsächlich sind das aber die Wohngelegenheiten von vielen kleinen Termiten. Die ganze Gegend stand voll von den Dingern. Das war zwar nicht ganz so aufregend aber nen paar Fotos haben war trotzdem geschossen.
Dieser Tag im Litchfield National Park war absolut sein Geld wert und hat einfach nur Spaß gemacht und wir konnten Naturwunder erleben, für die es sich lohnt einmal um die halbe Welt zu fliegen und die man wohl so schnell nicht wieder erleben kann.

So ihr lieben Leseratten, wir müssen uns jetzt erstmal abkühlen und in den Pool hüpfen. Die Schwitze läuft nämlich schon wieder unaufhaltsam den Rücken runter und datt wird langsam unangenehm. Für die nächsten drei Wochen könnt ihr wenn ihr Lust und Zeit habt ja mal für ne Woche den Alltag entfliehen und nen Last Minute Urlaub nach Bali buchen. Das war kein Scherz, nehmt euch mal ne Auszeit. Immer nur arbeiten schlägt doch auf’s Gemüt.
Bis dahin Auf Wiederschreiben!!!

Eure „Python Peggy" und euer „Crocodile" Chris

P.S.
Herzlichen Glückwunsch Männer zum Sieg der Landesliga! Ihr seid die besten.

HCA ist der geilste Club der Welt!!!

Donnerstag, 24. April 2008

Cairns bis Darwin

13.04.2008 Cairns

Heute errreichten wir das tropische Cairns ganz (naja nich ganz aber fast) im Norden von Queensland, Australia. Unsere Mission für Cairns ist schnell erklärt: Betty verkaufen. Betty muss weg, so weh das tut und so heimisch wir uns in ihr schon gefühlt haben, gibt es nun keinen anderen Ausweg mehr. Unsere Wege müssen sich definitiv hier in Cairns trennen. Denn unsere Pläne sind mit Betty nicht zu verwirklichen. Wir wollen nach Bali und da kann die Kleine auf keinen Fall mitkommen. Selbst wenn wir erstmal nach Western Australia reisen würde, würden wir das Betty nicht mehr zumuten wollen. Schließlich sind’s bis Perth mehr als 6000 km. 6000 km klingt nicht so viel? Wenn’s hoch kommt sind wir in Deutschland 6000 im Jahr gefahren! Und hier sollen wir das mit ner zickigen Dame Mitte Zwanzig machen? Nee da haben wir Respekt vor, zumal die 6000 km durch absolutes Niemandsland führen. Das das Verkaufen eines rostigen 23 Jahre alten Kleinbusses selbst in Australien leichter gesagt ist als getan werden kann wissen wir bereits aus eigener Erfahrung. Dennoch irgendwie müssen wir die Gute an den Backpacker bringen. Das wir damit nicht zum Gebrauchtwagenhändler an der Ecke gehen brauchen hat uns ja der freundliche RACV Mitarbeiter in Airlie Beach schon dezent erklärt. Verschenken wollen wir unser „zu Hause" auch wieder nicht. Also bleibt bloß eine Möglichkeit. Wir müssen Backpacker finden, die genauso wie wir nur ne begrenzte Zeit in Australien sind und nen fahrbaren Untersatz suchen, in dem sie zur Not auch schlafen können.
Also haben wir wieder Flyer gedruckt. Angepriesen haben wir Betty wie ein fünf Sterne Deluxe Campertraum. Neues Getriebe, Neue Lichtmaschine, neuer Ölfilter, neue Batterie, neuer Anlasser. Theoretisch ist alles neu! Also wenn da nicht jemand anbeißt, dann wissen wir auch nicht weiter.
Den nächsten Tag haben wir damit verbracht sämtliche Hostels und Backpackerreisebüros Cairns abzuklappern und unsere Flyer aufzuhängen. Stundenlang sind wir durch Cairns maschiert und haben alles mit unseren Flyern tapeziert…
Zufrieden und guter Dinge waren wir abends in unserem Hostel, Rosie’s Backpackers und haben das Telefon angestarrt. Jedoch, was war passiert? Haben wir kein Netz, oder ist das Handy kaputt? Es klingelt einfach nicht. Na gut ist klar, Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut und so war jetzt Geduld angesagt! Es kann sich nur um Tage handeln bis die ersten Interessenten anrufen. Jeder weiß, das Geduld unsere Stärke ist, in Anführungszeichen!!! Warten ist das schlimmste was es gibt auf der Welt, das absolut allerschlimmste gleich nach warmer Milch und warmes Bier!
Am nächsten Tag dann das unfassbare. Der erste Interessent ruft an und wir verabredeten uns zum Autokucken um sechse abends.
Gesagt getan um halb sechs kamen drei Madels vorbei und waren ziemlich aufgeregt. Das einzige was für die Damen vom Grill von Bedeutung war, waren die Kochutensilien. Also gut, haben wir ihnen unsere Töpfe und Pfannen gezeigt und unser schönstes Staubsaugervertretergrinsen aufgesetzt. Die Ernüchterung kam jedoch als sie sagten, sie seien zu dritt! Zu Dritt? Wie soll das denn gehen? Das war wohl auch der Grund warum es nicht mal zur Probefahrt kam! Verdammt nun heißt es wieder weiterwarten.
Am nächsten Tag unseres Projektes „Betty Verkaufen" machten wir uns auf den Weg zum Backpackerreisebüro um zu checken ob unser Flyer noch hängt. Und siehe da, irgendein Idiot hat unseren Flyer entwendet. Das ist Wettbewerbsverzehrung und sollte beim Kartellamt gemeldet werden. Als wir einen neuen Flyer aufhingen quatschten wir ein englisches Pärchen an, dass sich Nummern von Autoverkäufern abriß. Wir fragten ob sie einen Campervan suchen würden und sie meinten „Yes". Wir nahmen sie mit und stellten ihnen Betty vor. Die erste Frage des englischen Typs war tatsächlich ob wir nen Fernseher im Auto haben. Als wir verneinten war sein Interesse deutlich geschmälert. Auch dieses Pärchen verzichtete auf eine Probefahrt und meinte sie melden sich.
Am gleichen Tag abends kamen zwei deutsche Typen zum Bettykucken. Sie waren ernsthaft interessiert und ich glaube, Betty war so ziemlich was sie sie sich vorgestellt hatten. Nach der Probefahrt schienen sie ziemlich überzeugt und meinten sie würden sich beratschlagen. Einer von den beiden meinte er sei gelernter Mechaniker und er quatschte irgendwas von Stoßdämpfer. Von wegen die müssten gemacht werden und außerdem müsste er in die Werkstatt zum durchchecken und ausserdem sind die Reifen nicht mehr die besten und überhaupt sieht die kleine ja nicht mehr so gut aus. Er bemängelte kleinere Roststellen im Dach. Jedenfalls meinten die beiden sie würden Betty mitnehmen für 2000 Dollar. Und da fielen uns sämtliche Kinnladen runter! Was Wie jetzt zweitausend Dollar? Auf unseren Zetteln die wir überall ausgehängt hatten stand in schwarzer großer Fettschrift, ich zitiere: „ $ 3.700" Zitat Ende.

Was zum Kuckuck haben die daran nicht verstanden. Na klar nen bissel feilschen und handeln und schlechtreden ist ja in Ordnung, aber den Preis direkt mal zu halbieren war für uns wie’n Schlag ins Genick! Um erhrlich zu sein rechneten wir nicht mit 3700$. Wir wussten das alle handeln wollen und dreisieben war so ne Art Verhandlungsbasis. Wir hätten Betty sofort für 2800 verkauft, aber Kumpels nicht für zweitausend. Das war uns zu wenig. Wir gingen runter mit dem Preis und meinten, für 3000 können sie ihn sofort mitnehmen. Er schüttelt mit dem Kopf und meinte: „Nee, ich muss da noch so viel reinstecken, Stoßdämpfer und so!" Das ging mir auf die Eier, Stoßdämpfer! Watt in Gottes Namen will der immer mit Stoßdämpfer, die sind einwandfrei und machen dicke noch mindestens ein Jahr. Und außerdem ist der Wagen 23 Jahre alt. Verdammt und wenn er damit ein Jahr durch Australien tingeln will, dann muss er natürlich früher oder später mal inne Werkstatt und das ein oder andere reparieren lassen. Jedenfalls erhöhte er sein Angebot auf 2.500 $. Das lehnten wir wieder ab und sagten, ca. 3000 sollten schon drinne sein. Er meinte, er ruft uns morgen früh noch mal an.
Wir waren uns sicher, dass das ihre Verhandlungstaktik war, denn ehrlich gesagt ist unser Camper absolut phantastisch und nach der Probefahrt war der Typ auch ziemlich überzeugt. Wir dachten er ruft morgen noch mal an und er versucht erneut zu handeln. Wir zwei beide einigten uns darauf, dass wir bei 2800 zusagen würden.
Der Anruf allerdings kam nicht. Stattdessen nur ne SMS mit nem „Sorry aber wir nehmen euer Auto nicht, Danke"
F R U S T machte sich erneut breit und wir verarbeiteten diesen damit diesen Typen als Idioten und Spinner und sonst was zu beschimpfen, der keine Ahnung von nix hat. Natürlich nicht in seiner Gegenward!
17.04.08 Nächster Tag
Heute zogen wir erneut durch die Stadt, machten nochmal 10 Kopien unseres Supersommerspezialangebotes und zogen durch Cairns. Kein Wunder, dachten wir, dass uns keiner mehr anruft. Beinahe alle unsere Zettel waren entfernt worden. Skandal!!!!
Ein bissel wütend auf die dreisten Diebe hingen wir unsere Zettel erneut auf! Jetzt änderten wir sogar unseren Preis, wir strichen 3700 durch und ersetzten es mit 3200. Die machte den Eindruck als sei Betty nun ein wahres Schnäppchen an dem keiner mehr vorbei kommt.
Gegen 18 Uhr dann der Anruf! Zwei deutsche sind interessiert und wollten Betty sehen. Als sie dann kamen und wir ihnen alles zeigten kam’s dann erneut. Sie wollen zu dritt fahren ob das möglich ist. Eigentlich wollte ich sie schon zur Tür begleiten aber Peggy meinte: „Na klar, haben wir auch schon gemacht. Einer von euch kann sich hinten ins Bett legen." „Polizei kontrolliert hier eh nicht."
Sie waren äußerst beeindruckt von dem Bett und was alles als Zubehör inklusive war. Nach der Probefahrt kam Melissa gar nicht mehr raus aus dem Grinsen. Peggy erzählte ihnen nebenbei noch was von zwei weiteren Interessenten die sich morgen melden würden und wahrscheinlich kaufen wollen. Aber wer zu erst kommt malt halt zu erst. „Also kann sein dat er morgen schon weg ist"
Die beiden sagten, sie beratschlagen sich mal kurz und sind gleich wieder da. Fünf Minuten später war Betty verkauft. Ohne handeln ohne über den Preis zu feilschen war Betty einfach so verkauft an die beiden äußerst sympathischen Deutschen. Juhuuuuuuuuuuu!!!! Unglaubliche 3.200 Dollar hat uns die kleine noch eingebracht! Einsame Spitze.

18.04.08 – Cairns

Heute hieß es schließlich Rucksäcke packen, wir müssen aus Betty ausziehen. Gegen zwölf Uhr wollten die beiden glücklichen Käufer das Geld gegen die Autoschlüssel eintauschen. Und alle Klamotten, die sich so im Laufe der Zeit angesammelt hatten in den kleinen Rucksack zu quetschen erwies sich als unlösbare Aufgabe. Wir entschieden uns die Hälfte unserer Klamotten in die Tonne zu schmeißen. Das war nicht einfach, denn viele Sachen waren relativ neu und zumindest in Australien unbenutzt. Das war so nen Zwiespalt. Die Sachen die nicht abgetragen waren, weil wir sie hier nie anhatten, mussten wir entsorgen weil sie einfach hier und jetzt nicht zu gebrauchen waren. Die nahmen nur Platz weg.
Jedenfalls nach viel Streß beim auf- und zusammenräumen gab’s um zwölfe die Belohnung. 64 x 50 Dollar Scheine im Austausch gegen unserer geliebtes aber für uns nutzloses Automobil.
Melissa und Damian heißen nun die neuen Besitzer. Zwei durchweg freundliche Personen, nicht nur weil sie den tatsächlichen Wert Betty’s erkannt haben. Wir checkten am gleichen Tag in dem selben Hostel wie die beiden ein und trafen uns am Abend noch auf einige Drinks und quatschten. Auf die Frage wo sie denn mit ihrer Betty überall hinfahren wollten, meinten sie nur: „Western Australia"! Wir kuckten nicht schlecht und meinten nur sie sollten auf jeden Fall noch die Reifen wechseln bevor’s auf die große Reise geht. Für Betty ist also noch lange nicht „Schluss", sie darf noch nicht in Rente gehen und wird jetzt hoffentlich für die beiden zum neuen zu Hause auf Zeit.

Wir haben die $ 3200 jedenfalls zum Teil schon wieder investiert. Am 5.Mai geht’s für drei Wochen nach Bali. Unseren Flug haben wir von Darwin gebucht. Das wird spitze. Die einzige Frage die sich dabei stellt ist wie kommen wir jetzt nach Darwin. Schließlich liegt diese Stadt im Top End von Australien. Schlappe 3000 km von unserem jetzigen Standort Cairns entfernt. Gott sei Dank gibt’s ja noch Autovermietungen. Wir konnten einen ziemlich neuen, ziemlich großen und ziemlich luxuriösen VW Camper ausleihen. Der Clou bei der Geschichte heißt Relocation. Die Autovermietungen müssen manchmal Campervans von einem Ort zum anderen transportieren und verleihen deswegen diese Autos zum praktischen Nulltarif. Unser Luxusreisemobil kostet uns schlappe 5 Dollar am Tag. Der einzige Nachteil ist, dass man nur 6 Tage Zeit hat um den Wagen in Darwin abzuliefern. Theoretisch kostet uns der Trip nach Darwin nur den Sprit den wir verbrauchen und selbst den kriegen wir zum Teil erstattet. Ein Klassedeal dachten wir uns haben zugeschlagen!

19.04.08 Cairns – Townsville – Charters Towers

Um Punkt zehn konnten wir unser neues Reisemobil abholen. Und da fielen uns beinahe die Augen aus. Wir haben ja mit was großem gerechnet, mit etwas mit mehr Luxus als Betty. Aber das wir ein Wohnmobil mit Küche, WC, Dusche, integriertem Tisch, Bett, Kochplatte, Mikrowelle und Waschbecken bekommen übertraf unsere kühnsten Erwartungen. Wir hatten eine richtiges kleines Appartement auf Rädern. Wir waren so froh mit diesem absoluten Campertraum die Strecke nach Darwin fahren zu dürfen.
Jetzt kann’s losgehen! Juhuu endlich geht’s weiter! Endlich raus aus Cairns! Und das beste wir können selbst durch’s Outback düsen ohne Angst zu haben das unser fahrbarer Untersatz jeden Moment den Geist aufgibt. Das war eine einmalige Erfahrung, 3000 km durch’s große weite Australien. Die ersten 800 km sind wir aus dem Grinsen gar nicht mehr rausgekommen und haben uns des Lebens gefreut! So ein Glück.
Die nächsten drei Tage sind schnell erzählt. Fahren Fahren Fahren! Jeden Tag von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang. Fahren Fahren Fahren. Wir sind insgesamt vier Tage nur gefahren. Das ganze bei einer durchschnittlichen Reisegeschwindigkeit von 100 km/h. 3000 km bei 100 km/h macht insgesamt 30 Stunden fahren fahren fahren.

Und das Outback hat seinen Namen wirklich verdient. Zwar waren alle 100 – bis 200 km kleinere Ortschaften an den man auftanken konnte aber das war’s. Sonst war nix zu sehen. Hunderte ja Tausende Kilometer Einöde. Manchmal nen Baum manchmal ne tote Kuh am Straßenrand, ziemlich oft tote Känguruhs auf der Straße aber das war alles. Hier und da mal einer von den Roadtrains (55 Meter lange Trucks), der dir begegnete aber das war jetzt wirklich alles. Gar nichts. Da wussteste manchmal nicht mehr wie de auf deinem Popo sitzen solltest. Die meiste Zeit unterwegs haben wir damit verbracht die perfekte Sitzposition zu finden. Die gab’s allerdings nicht! Copilotin Peggy hat’s sich teilweise im Wohnzimmer bequem gemacht und sich während der langen Reise öfters mal zur Ruhe gelegt. Das beste an so einem Reisemobil ist, dass du nicht mal zum Pipi machen oder Weewee wie die einheimischen sagen, anhalten musst. Nee is nich nötig denn die Toilette war ja im Fahrzeug integriert. Herrlich war auch, dass wenn de mal durstig warst, die Copilotin während der Fahrt einfach mal inne Küche gehen konnte und dir nen kühles, erfrischendes Getränk aus dem Kühlschrank servieren konnte. Dennoch wusste man manchmal gar nicht mehr wie man auf’s Gaspedal treten sollte. Der Fuss schmerzte und so musste man ab und zu mit dem linken Been Gas geben was wiederum zu fürchterlichen Verrenkungen führte und man schlieeslich wieder nach der perfekten Sitzposition suchte. Gott sei Dank hatten wir unsere Musik CD’s aus der Betty mitgenommen und konnten zwischendurch mal laut mitsingen. Allerdings geht einem unsere kleine Auswahl von schätzungsweise 13 CD’s nach nun mehr als 5 Monaten langsam aber sicher ziemlich auf den Puffer. Allerdings könnten wir nun mit etwa 200 Songs, die wir mitlerweile auswendig können auf jeder Karaoke Party glänzen. Da kann sich unser guter Svaik mit seinen einem SpiceGirls Lied auf der alljährlichen Braue-Karaoke-Party dieses Jahr warm anziehen! J J J Viele Grüße an Svaiki an dieser Stelle!
Auf alle Fälle war nach vier Tagen unser Ziel Darwin erreicht. Glücklich und zufrieden und erschöpft kehrten wir auf dem Campingplatz ein.
Den nächsten Tag verbrachten wir auf dem Campingplatz. Wir schalteten die Klimaanlage ein (läuft mit Strom) und verweilten den ganzen lieben langen Tag im Schlafzimmer. Nicht mal zum Duschen mussten wir das kleine rollende Traumhaus verlassen, einfach rein inne eingebaute Dusche und schwupp di wupp warste wieder erfrischt und hast gut gerochen. Das wir den ganzen Tag drinnen verbracht haben hat ja auch einen Grund. Sobald du Tür ins freie öffnest, geht’s los. Die Suppe läuft. Da wir uns wieder in tropischen Gefilden befinden ist es an der freien Luft kaum auszuhalten. Du kannst hier nicht viel machen außer Schwitzen. Darauf hatten wir kein Bock und deshalb haben wir unseren letzten Tag in unserem Traumwagen noch mal so richtig ausgenutzt.

24.04.08 – Tag 166 in Australien

Heute hieß es eine Unterkunft für die nächsten 10 Tage in Darwin finden und leider Gottes unser liebgewonnenes Wohnmobil wieder zu seinen rechtmäßigen Besitzern zurückgeben. Das zurückgeben machte uns seit drei Tagen starkes Kopfzerbrechen. Wir befürchteten, dass die Autovermietung unsere Kaution in Höhe von 1000 Dollar (600 Euro) einbehält. Dummerweise hat einer der vielen Roadtrains uns auf dem Stuart Highway mit Steinen beschmissen so dass wir nen dicken fetten Steinschlag auf der Windschutzscheibe hatten. Aber dank dem lieben Gott im Himmel, war unsere Sorge unbegründet. Die nette Dame von der Autovermietung hat den Steinschlag zwar gesehen aber einfach so getan als wäre er schon von Anfang an da gewesen. Puhhh noch mal mit nem blauen Auge davon gekommen. Dies wäre wieder ein herber Einschnitt in unserer Reisekasse gewesen. Nach dem Abgeben des Campers hieß es zurück zu unserem Hostel wo wir vorher schon eincheckten. Da die Autovermietung ausserhalb lag mussten wir den Bus zurück in die City nehmen. Das war ein hartes Stück Arbeit. Die Bushaltestelle war nur ne kleine Betonbank am Straßenrand. Das blöde war, es gab absolut keinen Schatten und die Bank war kochend heiß. Die Sonne war unbarmherzig, es war so heiß, heißer geht’s nich. Die Schwitze lief und wir warteten und warteten. Da kein Fahrplan an der Haltestelle zu sehen war, wussten wir auch nich wie lange man hier so warten muss. Wir waren auf das schlimmste gefasst und rechneten mit einer langen langen Wartezeit. Die Minuten in der Bramme fühlten sich an wie Stunden und kein Bus in Sicht. Wir waren nicht mal sicher ob hier überhaupt nen Bus fährt. Wie auch immer nach 25 Minuten dann die Erlösung, die Darwiner Stadtlinie kam und wir genossen die Klimaanlage im Bus.

Das „Frogshollow Backpacker" ist nun unser zu Hause für die nächsten 10 Tage! Gut ist wir haben ein Doppelzimmer für beinahe den Preis eines 8 Bett Dorms. Schlecht ist, dass wir Besucher in unserem kleinen 3x3 Meter „Loch" haben. Das ist auch kein Wunder. In diesem Land gibt es so viele Ameisen, die Dinger sind einfach überall und kriechen durch jede Ritze. Diese kleinen aber durchaus gemeinen Ameisen krabbeln einfach überall herum. Ein Besuch bei der Rezeption löste aber auch dieses Problem. Der gute Hostelmanager sprühte durch das ganze Zimmer mit irgendeinem Insektenzeug und nu sind keine Krabbeldinger mehr zu sehen. Dennoch war während der Nacht irgendwie immer so ein Kribbelgefühl und dezenter Juckreiz vorhanden und nervte ein bissel bei der Nachtruhe. Abends machten wir uns auf zu so eine Art Volksfest am Mindil Beach. Hier waren tausende Leute um sich den Sonnenuntergang am Strand anzusehen. Etliche Imbisstände und einige Schausteller sorgten für das leibliche Wohl. Blöd war nur dass es immer noch so unsagbar heiß war. Und so als deutscher Gast in diesem Land vermisste man die Bierwagen. Wenn zu Hause eine solche Festivität stattfindet ist ja jeder dritte Wagen nen Bierstand aber hier gibt’s so was nicht. Die einheimschen Bierstände wurden durch Saftstände ersetzt. So genehmigten wir uns nen frischgepressten Bananen-Erdbeer Smoothie anstatt eines leckeren Frischgeszapften. Das wäre nix für euch gewesen meine Freunde… Dennoch der Sonnenuntergang war herrlich und wir verweilten eine Weile am Strand bevor es wieder zurück zum Hostel ging.

Anbei mal eine kleine Uebersicht wo wir uns bis jetzt so rumgetrieben haben und welchen Weg wir so bisher zurueckgelegt haben markiert sind unsere wichtigsten Stationen:




Sonntag, 13. April 2008

Whitsundays und Mission Beach

06.04.2008 Whitsunday Islands

Hurra heute gehen wir segeln. Punkt 12 Uhr war Treffpunkt am „Abel Point Marina“. Da wir ja kein fahrbaren Untersatz hatten, mussten wir die ganzen 1,5km laufen. Hört sich jetzt erstmal nich so schlimm an, aber man bedenke die Taschen voller Klamotten über der Schulter und die tropische feuchte Hitze. Das war nichts für alte Mitteleuropäer. Dennoch haben wir’s rechtzeitig zum Treffpunkt geschafft und waren bereit für den großen Segeltörn. Unser Boot war ein relativ komfortables kleines Segelschiff mit Platz für 29 Personen. Nach ca. einer Stunde auf See, gings los. Wir schipperten durch unruhige See und wurden ordentlich hin und her geschüttelt so dass einem auch mal ein wenig mulmig werden konnte. Ab und zu spritzten auch mal die Wellen über die Planke und sorgten für ne kleine Erfrischung. 2h später erreichten wir unser erstes Ziel. Wir hielten in einer kleinen Bucht und sollten über Board gehen um die weiten des Ozeanes mit unserer Schnorchelausrüstung zu entdecken. Also hier hieß es raus aus den Weiberklamotten und rein in den hautengen Stingersuit. Aufgrund seltsamer Strömungs- und Wetterverhältnisse wird der nördliche Teil der australischen Ostküste von November bis Mai von kleinen Quallen heimgesucht, die blöderweise bei Hautkontakt zu Atemnot, Herzrasen und anderen körperlichen Leiden führen können. Deshalb wurde jeder mit ner Art Ganzkörperkondom ausgestattet um diese kleinen Nebenwirkungen des Schnorchelns engegenzuwirken. Da niemand bereit war im Fall der Fälle für nen Rettungshubschrauber zu bezahlen zwängten wir uns alle in diese Schwimmanzüge. Wir fuhren mit nem kleinen Beiboot direkt zu den Korallenriffen und schnorchelten wie die wilden herum. Um viele bunte Fische anzulocken hatten die Crewmitglieder vorgesorgt und Fischfutter dabei. Und weil die Crewmitglieder so lustige Zeitgenossen sind, kam es durchaus vor, dass sie das Fischfutter direkt auf dich schmissen und du von hunderten Fischen umzingelt warst. Ein komisches Gefühl aber es klingt verdammt witzig wenn die Leute versuchen mit nem Schnorchel im Mund zu schreien. Wie auch immer, wir sahen tolle Korallen und viele bunte Fische. Gott sei Dank wurde auch niemand von Quallen gebissen und so waren wir nach ca 40 Minuten wieder vollzählig an Deck und unsere Reise ging weiter. Zwischendurch wurde vom Schiffskoch Kaffee und Kekse serviert und wir mussten nix weiter tun als uns den Wind um die Nase wehen zu lassen. Wenn du mal deinen Standort an Deck ändern wolltest war das immer ne lustige Angelegenheit und sorgte für Unterhaltung der Massen. Das Boot schaukelte anständig und so sah es immer aus als sei man beduselt wenn man über Deck lief.
Wir ankerten kurz vor Sonnenuntergang in einer wunderschönen Bucht und konnten abends an Deck die Sterne beobachten und Sternschnuppen bewundern. Die Nacht verbrachten wir in unseren Kojen unter Deck. Die Nacht war kurz denn Punkt 6 Uhr schmiss der Kapitän die tierisch lauten Motoren an um uns zum Whiteheaven Beach zu bringen. Dieser Morgen fing scheisse an und dann fing es auch noch an zu regnen. Verdammt ausgerechnet heute wo wir zu einen der Top Strände der Welt fahren regnet es wie aus Eimern. Nich so schön aber wir machten das beste draus. Wieder hieß es rein ins Beiboot und ab zu Erkundungstour. Ein 1km langer Marsch durch Regenwald führte uns zu einem wunderschönen Lookout (Aussichtspunkt) welcher der meistfotografierte weil schönste Punkt der Whitsunday Islands sein soll. Leider war der Himmel grau und so konnten wir diese Weltklasseaussicht nicht ganz erleben. Dennoch war es ein schöner Anblick hoch über den Inseln und wir schossen einige Fotos. Schließlich gibt’s ja noch Photoshop und wir können ja später die Bilder bearbeiten und den Himmel und das Meer blau gestalten.
Anschließend gings runter zu den weltberühmten Whiteheaven Beach. Dieser wunderschöne Strand wäre bei Sonnenschein sicher ein Highlight unseres Australienbesuches geworden. Der Regen machte uns jedoch einen Strich durch die Rechnung und so wurden wir ziemlich nass ohne auch nur ins Wasser zu hüpfen.
Anschließend setzten wir wieder die Segel und schipperten weiter zum nächsten Schnorchelstopp. Der Regen hat sich gegen Mittag auch aufgelöst und so wurde der Rest des Tages ein richtig schöner Segeltrip.
Abends wurde dann die Kühlbox geplündert. Da es ein ungeschriebenes Gesetz ist, dass kein Alkohol das Boot verlässt, wurde auch absolut nix übriggelassen.
08.04.08 Whitsundays/ Airlie Beach

Unser einhundertfünfzigste Jubiläumstag in Australien begann mit unserem letzten Schnorchelgang in bunten Korallenriffen.
Die letzten Seemeilen segelten wir bei wunderschönen Wetter zur Musike von AC/DC zurück zum Hafen von Airlie Beach. Herrlich!!! Alles in allem waren’s trotz einiger Regenschauer zwei richtig gelungene Tage auf See.

In Airlie Beach angekommen telefonierten wir erstmal mit unserer Werkstatt um zu horchen wie’s denn der Betty so geht. Sie arbeiten dran und wir sollten später noch mal anrufen. Ok wo hin nun, was machen wa nun? In Airlie Beach gibt’s so ne Art Freibad, das aussieht wie ne kleine Lagune. Wir beschlossen dort zu warten bis wir Betty abholen können.

Gott sei Dank war die kleine gegen halb zwei fertig und wir konnten wieder in unser australisches „zu Hause“ einziehen. Im Bett hatten wir immer noch das Gefühl als seien wir auf’m Boot. Der ganze Wagen schien zu schaukeln als wenn wir auf nen Floß geparkt hätten. Komisches Gefühl.

09.04.08

Heute hieß es wieder hunderte von Kilometern runterzureißen. Unser nächstes Ziel hieß Mission Beach und ist ca 7 Bettystunden von Airlie Beach entfernt. Jetzt, mit einem neuen Getriebe unter der Haube kann uns nix aber auch gar nix mehr aufhalten. Gutgelaunt düsten wir mit unglaublichen 90 km/h weiter Richtung Norden. In Townsville, ca 2 ½ Stunden vor Mission Beach hieß es dann auftanken.
Dann das unfassbare: Betty sprang wieder nicht an. Keine Chance. Sie will nicht mehr. Also wieder das alte Spiel, RACV anrufen und hoffen das die uns wieder aus der Patsche helfen können. Der Anruf beim RACV war ja jetzt schon Routine und so dauerte es keine zwanzig Minuten bis der gelbe Engel eintraf. Seine Diagnose diesmal: Batterie alle. Das war seltsam, denn die Batterie ist relativ neu. Also testete er die Spannung der Batterie und stellte fest: nee, die Batterie wird nicht geladen. Er erzählte was von nem Alternator, der kaputt ist und deswegen die Batterie nicht mehr geladen wird und wenn wir in Zukunft nicht jedes Mal anschieben wollten, müssten wir inne Werkstatt.
Jetzt war unsere Stimmung am Tiefpunkt. Verdammte Betty, die frisst unsere Reisekasse.
Der Helfer in Gelb gab uns Starthilfe und zwei Visitenkarten von Werkstätten die wir anrufen könnten. Wieder das alte Problem. Wir können die kleine nicht über Nacht in der Werkstatt lassen und die Chancen standen schlecht, dass wir das heute noch reparieren lassen können. Als wir mit einer Werkstatt telefonierten und fragten ob sie es heute noch reparieren könnten, meinte der nette Mann nur: „wahrscheinlich nicht mehr heute, aber wir könnten auf seinem Parkplatz nächtigen wenn wir wollten!“ Das klang wie nen Plan also machten wir uns auf den Weg. Wir hatte wieder mal Glück im Unglück und keine drei Stunden später hatten wir nen neuen Alternator. Nachdem das neue Getriebe knappe $ 800 kostete und der Alternator mit schlappen $ 440 zu Buche schlug fuhren wir mit richtig leichter Reisekasse weiter. Da wir heute aufgrund des kleinen Zwischenfalls keinesfalls unser anvisiertes Ziel Mission Beach erreichen konnten, entschieden wir uns auf einem Rastplatz am Highway zu nächtigen. Zu unser allgemeinen Verwunderung ähnelte dieser Rastplatz eher einem Campingplatz. Mit Toiletten und Dusche ausgetattet war es kein Wunder das wir nicht allein waren. Es gab sogar Familien mit Kindern, die auf diesem kostenfreien „Campingrastplatz“ Zelte aufgeschlagen haben und Urlaub machten.

10.04.08 Mission Beach

Die letzten 250 Kilometer bis Mission Beach überstanden wir Gott sei Dank ohne weitere Zwischenfälle. Wir fanden ein kleines nettes Hostel in dem wir bleiben konnten. Für schlappe 15 Dollar die Nacht konnten wir den Parkplatz nutzen und in Betty schlafen und nebenbei alle Vorzüge eines Hostels geniessen.

Nachdem wir eingecheckt hatten, entschlossen wir uns das kleine süße Dorf zu erkunden. Unser Weg führte uns zunächst zum Strand. Wunderschön mit Palmen und so! Uns wurde allerdings schnell klar, dass wir uns nun in den Tropen befinden. Eine unglaubliches heißes und feuchtes Klima machte es unmöglich den Rest des Tages im freien zu verbringen. Wir entschlossen uns, es uns im Hostel auf der Couch gemütlich zu machen und nach den letzten aufregenden Tagen mal ein wenig zu entspannen.
Abends dann die Überraschung. Plötzlich standen Paul und Stacey vor uns. Wir waren zusammen auf Fraser Island und so konnten wir abends noch ne Runde mit den mautschen.

11.04.08 Mission Beach

Heute machten wir uns auf den tropischen Regenwald zu erkunden. Keine fünf Kilometer von unserem Hostel entfernt gab’s so nen „Rainforest Walking Track“. Keine Ahnung wie man das übersetzt vielleicht mit „Tropischer Regenwald Spaziergang- Pfad“. Als wir so durch den Regenwald spazierten konnten wir Schildkröten im Bach bestaunen und tierisch grüne Pflanzen bewundern. Anschließend waren wir noch in einem Wasserloch planschen. Hier hing nen Seil mit dem man sich ins Wasser schwingen konnte wie das einst der Tarzan zu tun pflegte. Das war ein unglaubliches Erlebnis. Baden mitten im Regenwald macht man auch nicht alle Tage.

Nachmittags konnteste aufgrund der unbeschreibbaren Hitze nix anderes machen als im hosteleigenen Pool zu liegen um nicht komplett wegzutauen.
Abends gingen wir zum Fischen. Ja richtig Fischen. Paul, Stacey, Peggy und Christian waren Angeln. Ca. dreißig Minuten Fußmarsch von hier liegt so’n Steg im Meer von dem aus man wunderbar die Rute schwingen konnte. Wir hatten ja ne Angelausrüstung in der Betty und so besorgten wir uns nen paar Köder und gingen Angeln. Das hat Spaß gemacht auch wenn wir nicht wirklich wussten was wir da machen, konnten zumindest Paul und Stacey ein paar kleine Fische an Land ziehen. Wir beschränkten uns eher darauf die Fische zu füttern anstatt zu fangen. Jedesmal schnappten sich die verdammten Dinger nur den Köder ohne am Haken hängen zu bleiben. Die machten das mit Absicht, knabberten immer schön fleißig um den Haken herum die verdammte Bande. Der Rückmarsch durch die Finsternis erinnerte ein bissel an die vergangenen Ostermärsche zu Adlerquelle. Nen bissel gruselig aber lustich.

Donnerstag, 3. April 2008

Von Rainbow Beach über Fraser Island nach Airlie Beach

28.03.2008 – Rainbow Beach

Gestern haben wir uns wieder auf die Socken gemacht und sind nach einer wundervollen Woche in Noosa weitergezogen. Wir befinden uns seit gestern in einem wirklich bescheidenem kleinem Örtchen mit dem klangvollen Namen Rainbow Beach. So ziemlich jeder den es so nach Rainbow Beach verschlägt, hat wahrscheinlich eine Safari Tour nach Fraser Island gebucht. Von Rainbow Beach starten nämlich die Fähren zu der wunderschönen Insel. Da wir diese Tour allerdings nicht im Voraus gebucht hatten, müssen wir jetzt drei Tage warten. Tja, jedenfalls gibt’s hier nicht so viel zu tun. Also haben wir beschlossen uns eine Düne anzukucken. Ja werden einige denken, wie eine Düne? Hier gibt’s eine Sanddüne, die 120 Meter hoch sein soll. Ja nu kuuckste, wa?!? Also wir die nette Frau anne Rezeption gefragt wo sich denn die gute Düne genau befindet. Sie meinte es is nich weit und ihr könnt hinlaufen und es sind nur 20 Minuten zu Fuss! Also gut dachten wa, lassen wa die Betty heute mal in Ruhe und laufen. Anfangs war’s auch nett schön zu schlendern und nen bissel spazieren zu gehen. Super!
Doch dann ging’s los. Ihr werdet’s ahnen – 120 Meter hohe Düne? Richtig wir mussten bergauf laufen! Es war wie die Besteigung des Mount Everest nur mit sommerlichen Temperaturen. Und geschwitzt haben wa, wie die Tiere sag ich euch. Und völlig erschöpft waren wa als wir dann endlich die Düne erklummen haben. Hätten wa datt vorher gewusst hätte Betty und hochbringen müssen. Aber ob ihr’s glaubt oder nicht, es war jeden einzelnen Tropfen wert. Diese Düne ist nicht nur eine Düne – irgendwie sah das aus wie ne kleine Wüste. Völlig abgefahren. Klasse. Wunderschön. Ja und mit so ner Düne kann man sich ganz gut die Zeit vertreiben. Schätzungsweise zwei Stunden haben wir dort verbracht und einfach nur die Aussicht und den Anblick genossen und Fotos geschossen. Prima!!!

29.03.2008 – Rainbow Beach

Regen!!!! Den ganzen Tag Regen!!! Ein Tach zum vergessen!!! Kannste nix machen wenn’s regnet. Gott sei Dank gab’s auf dem Hostelparplatz ne Steckdose. So waren wir in Betty mit Elektrizität versorgt und konnten uns aus der hosteleigenen DVD Sammlung einen Film ausleihen und im Bettchen Filmchen kucken. Auch mal nich verkehrt so ein Tag im Bett. Und wenigstens nich so warm.

Nachmittags um 14 Uhr im Hostel gab’s dann so ne Art Informationsveranstaltung wo uns gezeigt wurde was man auf dieser Insel alles zu beachten hat. Denn wir fahren ja ohne einen Guide oder Tourführer oder Aufseher oder sowas. Im Prinzip läuft das so ab. Wir sind eine 11 Mann Gruppe und haben ein gemietetes Auto. Das ist so’n großes mit Allrad und großen Reifen. Praktisch fährst du mit 10 fremden Backpackern für drei Tage und zwei Nächte zum Campen auf eine Insel. Tja und auf der Insel gibt’s keine Straßen, der Strand ist dort eine „Straße“. Jeder fährt dort direkt am Strand oder halt durch Waldwege. Warum fahren wir da hin? Alles was wir wissen ist, dass es eine schöne Insel sein soll und jeder diese Tour macht also auch wir. Nach unserer Gruppenbesprechung und nachdem alle Formalitäten erledigt waren sind alle Mann zum einkaufen gegangen. Denn du brauchst ja auch für drei Tage Verpflegung. Es gibt dort nämlich keine Supermärkte oder so was. Alles was du brauchst, musst du selbst mitbringen.
Das war so ziemlich alles was wir heute erlebt haben. Abends gab’s noch ne DVD.

20.03.2008 – Fraser Island

Morgens um 6.30 Uhr klingelt der Wecker. Ungewöhnlich für uns da wir uns ja seit Wochen im Urlaub befinden. Ekelhaftes Geräusch hat dieser Wecker. Ja um achte war Treffpunkt und bevor wir aber endlich los durften, hieß es Sachen packen. Ich glaub das ganze dauerte zwei Stunden bis wir endlich losgelassen wurden. Chrischi war erster Fahrer. Das gute war, wir hatten nur zwei Fahrer, Chrischi und Paul! So konnte Chrischi ganz oft selbst fahren. Unser Jeep war vollgestopft mit Zeug: Zelte, Schlafsäcke, Isomatten, Geschirr, Verpflegung, Goon (Weinartiges Getränk was aber in der Realität kein Wein ist sondern nur weinartig schmeckt, Anmerkung der Redaktion) Campingkocher, Gasflasche und natürlich so die Anziehsachen von Elf Leuten. Alles wurde auf dem Dach verstaut. Und dann ging sie ab die Lutzi. Ein kleine Fähre brachte uns rüber. Die Überfahrt dauerte auch nur knapp fünf Minuten. Angelegt hat die Fähre direkt am Strand ohne Anlegestellen oder Hafen. Wir wurden direkt am Strand abgeladen. So was haste noch nich gesehen. Ja und dann gings los. Mit nem Jeep unterm allerwertesten am Strand langbraten. Das ist ein Traum. Das macht Spaß und ist auch gar nicht so einfach. Das ist Offroad pur! Unser erstes Ziel war ein See ca. 25 Kilometer entfernt von der Anlegestelle. Die ersten Versuche im Sand zu fahren waren noch ein wenig zögerlich und einmal mussten alle aussteigen weil wir im Sand stecken geblieben sind. Aber nach der Zeit gewöhnt man sich an das Fahren und dann machts nur noch Spaß. Im hinteren Teil des Autos war’s nich ganz so komfortabel und manchmal ging’s ganz schön auf den Rücken weil man teilweise ganz schön herumgewirbelt wird. Is halt keine glatte Piste sondern auch ein bissel holprig. Am Strand gilt sogar die STVO und Polizei kontrolliert ob alles in Ordnung ist. Höchstgeschwindigkeit am Strand: 80 km/h. Auf den Waldwegen die ins Inselinnere führen, kannste allerdings nich so schnelle fahren. Hier ist bei 25 km/h Schluss. Und die hatten’s teilweise ganz schön in sich und die ein oder andere Gruppe ist auch schon mal mit dem Jeep umgekippt. Jedenfalls war’s aufregend und sogar ein bissel spannend, weil wir auch nich so richtig wussten was uns erwartet. Alles was wir wussten war, dass es sich um eine riesige Sandinsel handelt.

Nach ca. einer Stunde erreichten wir diesen See von dem ich keine Ahnung habe wie man den richtig schreibt. Und das war überwältigend und beeindruckend. Herrlich. Deswegen fahren die hier alle hin. Das Wasser, so ein blaues Blau! Der Sand, so weiß! Die Sonne schien, der Himmel war blau! Perfekt! Natur, so schön kann also Natur sein. Hier planschten wir eine Weile herum und genossen einfach die Zeit.
Anschließend ging’s ca. 8 km zurück zu so ne Art Campingplatz wo wir unsere Zelte aufschlagen konnten und erstmal Sandwiches essen konnten. Anschließend ging’s wieder zum See, diesmal mit Goon. Hier haben wir einfach am Strand gesessen, gequatscht und alberne aber durchaus lustige Trinkspiele gespielt. Wir werden’s euch zeigen wenn wir wieder zurück sind, ich bin sicher dem einen oder anderen wird’s gefallen. Anschließend gab’s Abendessen. Heute gab’s Hamburger vom Barbecue. Das einzige Problem war die Dunkelheit. Absolute Dunkelheit und wir hatten keine Kerzen oder so was dabei. Taschenlampen waren auch Mangelware und wenn jemand welche hatte, dann war sie irgendwo auf dem Dach unauffindbar verstaut. Trotzdem irgendwie haben wir’s dann doch noch hinbekommen die Burger zu grillen und den Wein einzufüllen und den Abend ausklingen zu lassen. Übrigens war unsere Gruppe eine prima Truppe! Wir hatten Dorun aus Israel. Paul und Stacey aus England, Bard und Kris aus Norwegen und Martina, Paul, Sandra, Peggy und Christian aus Deutschland sowie Willy Power aus Irland. Wir haben so viel gelacht. Vor allem die beiden Norweger waren irre witzig. Wir hatten ne richtig gute Zeit heute.

31.03.08 - Tag zwei auf Fraser

Nachdem aufstehen ging’s auf zum nächsten See. Dafür mussten wir wieder keine Ahnung wie weit durch den Wald fahren. Und dieser See hat’s noch getoppt. Lake McKenzie hieß er und war glaub ich sogar noch ein bissel blauer als der See gestern. Hier war’s noch schöner als gestern. Das hier war jetzt aber wirklich Perfekt. Das war schön. Dieser See, das musst mit deinen eigenen Augen gesehen haben. Ein Traum. Auch hier war keine Hektik angesagt. Die Zeit muss sein um das wirken zu lassen und es ein bissel zu genießen. Der nächste Punkt an dem wir hielten war nich so berauschend. Wieder nen See, aber diesmal nich ganz so schön. Naja hier hielten wir uns nicht so lange auf. Wir beschlossen den nächsten Punkt auf unserer Agenda in Angriff zu nehmen.

Der nächste Stopp auf unserer Route war ein Schiffswrack. Ja mitten am Strand liegt ein alter verrosteter Kahn rum. Der Kahn bleibt hier liegen und erfreut täglich Hunderte von Besuchern. Sieht man ja auch nich alle Tage so was. Schön, mal was anderes! Nachdem jeder das alte Ding bestaunt hatte war der Tag auch schon wieder vorbei. Es blieb gerade noch genug Zeit Den Wagen abzuparken und die Zelte aufzubauen bevor es dunkel wurde. Diesmal zelteten wir direkt am Strand. Kein Campingplatz, kein Strom, keine Dusche und keine Toilette. Wer mal poooh machen musste, hätte sich nen Loch butteln müssen. So weit ich weiß, ist es dazu nich gekommen. Jeder konnte bis zum nächsten Tag ausharren. Beinahe hätte ichs vergessen. Wir haben auch nen Dingo gesehen. Dingos sehen aus wie Schäferhunde und hier auf Fraser leben viele in freier Wildbahn. Der kleine Racker hat sich erstmal unser Campinglager von sicherer Entfernung angesehen. Wenn man nicht aufpasst kommen Dingos und machen sich über die Verpflegung her. Auch spielen sollte man lieber nicht mit den Dingern, da sie auch mal beißen.

01.04.2008 – Fraser Island

Heute ging’s in aller Herrgottsfrühe noch mal ca. 50 km den Strand entlang bis nach Indian Heads. Dies war ein Aussichtspunkt im Norden der Insel. Neben einem phantastischen und atemberaubenden Ausblick auf’s Meer war die Attraktion hier Haie zu beobachten. Indian Head ist ein ziemlich hoher Felsen und von oben kann man echte Haie in Natura sehen. Jupp und wir haben auch einen gesehen. Die blöden Haie sind auch der Grund warum niemand ins Meer hüpfte. Es wurde uns geraten nicht ins Meer zu gehen. Nun wissen wir auch warum. Schade dabei sieht das Meer so klasse aus und am liebsten wollte jeder reinhüppern, vor allem weil wir ja heute noch nicht duschen konnten.
Ja das war dann der letzte Punkt auf unserer Fraser Island To Do Liste – jetzt mussten wir wieder 96 km zurück zur Fähre fahren. 96 Kilometer den Strand entlang. Juhuu heute war Chrischi wieder Fahrer. Strand fahren macht Spaß. Ne Erfahrung für’s Leben. Das war wirklich gut! Spätestens um halb zwei mussten wir wieder an der Fähre sein. Denn nach 13.30 Uhr war es unmöglich die Fähre zu erreichen. Dann kommt nämlich die Flut und macht besonders enge Abschnitte am Strand unpassierbar. Wenn du diese Fähre verpasst sitzt du noch ne Nacht auf der Insel und kommst nicht runter. Ohne Verpflegung.
Aber keine Sorge, wir hatten genug Zeit. Und als wir auf der Fähre waren, war jeder froh, dass wir wieder gesund und munter und ohne Unfall und ohne Zwischenfall zurück in der Zivilisation sind. Auf der anderen Seite war’s traurig, dass es schon wieder vorbei ist.

Und wieder zurück auf dem Festland passierte das unfassbare. Irgendwas stinkt hier mörderisch nach verbranntem Gummi oder Öl oder so was. „Halt an!! Stopp!! Irgendwas stimmt nicht!!!“ Verdammte grüne Neune – kuck dir mal das Rad an. Total schief! Sieht komisch aus und der Rauch sagt: Wir können nicht weiterfahren. Panne! Verdammt auf der Zielgerade reist die Karre den Arsch auf doohhh!!! Bitter ist’s deswegen weil wir mit bis zu 1000 $ als Gruppe haften. Wenn’s unser Verschulden ist, dann bezahlen wir für den Schaden. Jetzt begann die Zitterpartie. Da wir kein Handyempfang hatten, mussten wir ein Auto anhalten. Der nette Mann, den wir anhielten nahm Willy Power (der Nachname ist wirklich Power) mit nach Rainbow Beach zum Autoverleiher. Halbe Stunde später kam der Autoverleiher mit nem neuen Jeep und holte uns ab. Er sagte, Gott sei Dank seit ihr angehalten. Irgendwas ist gebrochen und höchstwahrscheinlich wäre das Rad in den nächsten Minuten abgefallen. Einfach so. Ja Schitt, wir haben uns schon darauf eingestellt dass wir dafür zahlen müssen. Immerhin wären das für uns nochmal 180 $ extra gewesen. Für nix und wieder nix. Aber Gott sei dank, sagte der Typ vom Verleih, dass es nich unsere Schuld war und wir nix zahlen. Puuhhhh. Nochmal gut gegangen. Eine andere Gruppe musste zahlen, weil sie eine defekte Kupplung hatten. Haben wa noch mal Schwein gehabt.
Zurück im Hostel hieß es erstmal duschen! Das war jetzt langsam wichtig.

Abgerundet wurde unser Ausflug abends im Hostel bei einer kleinen Fraser Island Revival Party. Unsere Reisegruppe hat sich abends noch zusammen gesetzt und die Reste des Wein getrunken. Das war nochmal ein richtiges Highlight. Wir haben so viel gelacht. Das war das Sahnehäuptchen auf einen gelungenen und erlebnisreichen Trip in die Natur. Das waren prima Tage mit tollen Menschen.

02.04.08 – Rockhampton

Heute gings auf zu neuen Abenteuern. Unser nächstes Ziel heißt Airlie Beach. Schlappe 900km von Rainbow Beach. Dazwischen gibt’s wirklich nicht allzu viel zu sehen. Weshalb wir auch versuchen die Strecke so schnell wie möglich runterzureißen. Heute haben wir gute 550 km geschafft und sind insgesamt fast sieben Stunden gefahren. Zwischendurch wurde uns schon mal nen Eindruck vermittelt wie es sein könnte durchs Outback zu fahren. Teilweise gab’s hier schon kilometerlang nix interessantes zu sehen. Ewig keine Städte, keine Dörfer, keine Autos, nur Land. Langweilig aber so ist das nun mal. Dieses Land ist so groß und alles ist ein bissel weiter voneinander entfernt als man es von zu Hause gewohnt ist. Unser Nachtlager haben wir in Rockhampton auf einen Campingplatz aufgeschlagen. Wirklich viel wissen wir nicht über die Stadt. Ist auch nicht so wichtig. Morgen sollten wir Airlie Beach erreichen. Dort wollen wir für drei Tage auf ein Segelschiff um die Whitsunday Islands segeln. Das wird ein weiterer Höhepunkt unseres Australientrips sein.

Bis dahin ihr lieben Liebenden. Viele Grüße aus dem Land der Dingos

03.04.08 – Airlie Beach

Hi There!

Unser Tag fing an wie immer! Morgens mit den ersten Sonnenstrahlen sind wir aufgestanden denn schließlich hatten wir ja großes vor. Heute standen wieder ca. 550 km auf dem Programm. Unterwegs gingen die Stunden nicht vorbei. Aufgrund der eher kargen und eintönigen Landschaft gab’s nicht soviel zu sehen. Tatsächlich gibt’s in dieser Gegend kaum Orte oder zivilisiertes Leben. Wir durchquerten in diesen 550 km nur eine größere Stadt, Mackay. Unsere durchschnittliche Reisegeschwindigkeit betrug 90 Stundenkilometer und teilweise denkste die Zeit steht still. Es geht einfach nicht vorwärts. Manchmal warste schon froh, dass dich ein Auto oder Truck überholt. Manchmal siehste zig Kilometer nix ausser Bäume und Sträucher. Tatsächlich liegen hier schon Tankstellen, sogenannte Roadhouses 70 km voneinander entfernt. Das war schon ein wenig wie man sich Australien so vorstellt. Endlose Weiten. Betty machte auch einen prima Job. Ohne Murren und Zurren brachte sie uns den ganzen Weg bis kurz vor Airlie Beach. Wir zwei beide haben schon abgeklatscht. 3 km vor unserem Ziel und uns nach ca. 7 Stunden gefreut, dass wir endlich am Ziel sind.

Dann der Schock. An einer Ampel wollte der erste Gang nicht mehr rein. Mmmh schnell rausgesprungen und nen Meter angeschoben, dann ging’s wieder! Verdammt, irgendwas ist kaputt. Keine 500 Meter später ging gar nix mehr. Die Gänge ließen sich nicht mehr vernünftig wechseln und beim fahren machte Betty Geräusche als hätte ihr einer ne Eisenstange zwischen die Speichen geworfen. Verdammt so können wir nicht weiterfahren!!! Also blieb uns nix weiter übrig als LINKS ran zufahren. Und nu???? RACV anrufen und kucken warten. Am Telefon wieder das gleiche Problem. Wo zum Kuckuck sind wir. Wie heißt die Straße und was ist es für’n Ort. Diesmal waren allerdings die Englischkenntnisse gut genug und ich war vorbereitet auf alle ihre Fragen am Telefon. Keine 40 Minuten später kam der freundliche Mechaniker vom RACV und kuckte sich unsere Betty an. Er schaltete den ersten Gang rein, fuhr zwei Meter vorwärts und einen rückwärts und meinte. That’s the Gearbox. Costs about a thousand Dollar! Für alle noch mal er meinte: „Getriebe! Kostet 1000 Dollar!“ Er kuckte sich kurz in Betty um und sagte: „Der Van ist vielleicht nur noch tausend Dollar wert. Plus Arbeitskosten sind es ca. 1240 $. Oder er gibt uns ne Nummer die wir anrufen können, wenn wir Betty loswerden wollen. Auf die Frage ob niemand eventuell nen Schrottwert von 400 oder 500 Dollar zahlen würde, meinte er trocken. Nee, nich mal einen lumpigen Dollar. Wahrscheinlich sah er die Verzweiflung in unseren Augen und sagte er hört sich mal um ob er ne gebrauchte Gearbox rankriegen kann. Wenn nicht muss eine bestellt werden, das dauert dann ca. eine Woche. Wir sollten ihn nächsten Tag gegen zehn anrufen. Abschleppen macht auch keinen Sinn, denn wir brauchen ja unser zu Hause. Mit letzter Kraft konnten wir Betty noch auf den gegenüberliegenden Campingplatz fahren und abstellen. Verschenken tun wir Betty jedenfalls nicht. Selbst wenn wir sie für 1000 Dollar reparieren lassen müssen, ist das allemale besser als die kleine einfach wegzugeben. Schließlich erwarten wir, dass wir sie für mindestens 2000 bis 3000 verkaufen können. Das einzige Problem ist. Wir sind drei km vor Airlie Beach, da wo was los ist. Und wir können nicht weg weil Betty derzeit kein mobiles Haus mehr ist so wie früher. Nun müssen wir wahrscheinlich eine Woche auf diesem weniger schönen, an einer Raststätte im Wald errinernden Campingplatz verbringen. Wir hängen fest. Uns war jedenfalls ganz schon schlecht und nich zum lachen zu mute. Nur ironische Witze kamen über unsere Lippen aber alles halb so schlimm dachten wir. Ein Typ (Australier) auf dem Campingplatz, den wir von unserem Problem berichteten, meinte nur: Keine Sorge, das gehört alles mit zum Abenteuer. Ja da hat er Recht. Bis jetzt wurden wir von jeder Havarie verschont und bis jetzt ist alles zu glatt gelaufen. Wie auch immer, in einem Jahr lachen wir drüber.

04.04.08 Airlie Beach

Zehn vor zehn riefen wir unseren Mechanikerkumpel an. Als hätten wir’s nich vorher gewusst, sagte er: „Tschuldigung! Gib mir zwei mehr Stunden!“ Das war klar. Jedenfalls meinte er, zwei Stunden später, ja er hat mehrere Getriebebox, Gearbox, was auch immer das ist auftreiben können. Wir müssen den Wagen nur für zwei Tage bei ihm lassen dann kriegt er das hin. Da wir in Betty wohnen und er am Wochenende nicht arbeitet, geht’s erst am Montag. So das wir uns für Montag zu Dienstag ne neue Unterkunft suchen müssen. Alles in allem meinte er das wir mit 740 Dollar dabei sind. Prima! Gott sei Dank keine 1240 Dollar! Blöd nur was machen wir denn bis Dienstag in diesem verlassenen Campingplatz.

Wie das immer so ist wird am Ende alles gut ne? Und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht zu Ende. Im Reisebüro in Airlie Beach konnten wir einen Segeltrip für Sonntag bis Dienstag buchen. Das war auch der einzige Grund warum wir hier sind. Das heißt wir schlafen jetzt nur zwei Nächte auf diesem blöden Campingplatz in unserer Betty, dann fahren wir segeln und sehen nebenbei den schönsten Strand der Welt und gehen schnorcheln und sehen ganz viele bunte Fische und wenn wir Dienstag wieder festen Boden unter den Füssen haben, dann können wir die alte Scheese vom Mechaniker abholen. Dann ist Ende gut alles gut!!!! Also von Sonntag zu Dienstag sind wir per Handy nicht erreichbar. Für alle die uns anrufen wollen ist Samstag die letzte Chance. Danach sind wir segeln. Richtiges Segeln! Wir freuen uns so!!!! Allen denen’s interessiert www.ozsailing.com.au und unser Boot heißt SV Whitehaven und wir schippern um die Whitsunday Islands.

Ahoi Ihr Landratten!!!