Montag, 16. Juni 2008

Wir sind an der Westcoast - Juhuu

15.06.2008 – Perth bis Coral Bay

So, nu ist mal Zeit für einen Zwischenbericht. In Perth angekommen, sind wir zum Bus gegangen, um zu unseren Hostel zu gelangen. Glücklicherweise ist uns in Adelaide am Flughafen eingefallen, dass wir ja noch gar nicht wissen, wo wir die Nacht in Perth verbringen sollen und da wir Internetzugang hatten, konnten wir uns noch schnell ne Telefonnummer von einen Hostel in Perth raussuchen und buchen. War zum Glück noch was frei. Den Tag haben wir auch nicht mehr viel gemacht. Nur hungrig waren wir und sind zum Dönermann gegangen. Der Dönermann wollte aber 8 Dollar für einen Döner haben und so haben wir uns für einen Burger für 6 Dollar entschieden. Man muss sparen wo man kann.

Am zweiten Tag haben wir uns dann Richtung City bewegt. Hier fahren die Busse in der Stadt für alle kostenlos. Also ab zur Shoppingmeile. Erstmal sind wir in den Einkaufsladen und haben uns Brötchen und ne Schreibe Wurst gekauft. Dann haben wir uns schön in der Innenstadt ne Bank gesucht und erstmal ausgiebig gefrühstückt. Danach war ein wenig bummeln durch die Geschäfte angesagt. Naja, hängt auch überall dasselbe, ne? Trotzdem wieder watt gekooft.
Frisch gestärkt haben wir uns den Park in Perth angesehen, von wo aus man einen super Ausblick über die Skyline hat.
Haben uns da erstmal nieder gelassen. Aber so richtig entspannend war das alles nicht, weil in Perth oder eigentlich in ganz Australien jeder Mensch joggen geht und danach auch noch solche Dehnübungen macht. Da kannste nicht relaxen und deine wohlverdiente Zigarette rauchen, wenn die alle ein auf sportlich machen. Mensch ey, da bekommt man ein richtig schlechtes Gewissen.
Die machen das hier in ihrer Mittagspause. Die kommen direkt aus dem Büro gejoggt und gehen dann nach ihrer Runde im Park wieder arbeiten. Wahnsinn!
Mehr haben wir aber hier auch nicht erlebt. Es wurde die nächsten Tage auch echt ungemütlich draußen. So mit regen und allen pi pa po. Hatten ein Doppelzimmer, was diesmal wirklich aussah wie ein richtiges Hotelzimmer, nur ohne Bad aber mit TV. So konnte man auch mal einen Tag im Zimmer abasseln.

Dann endlich war es so weit. Wir konnten endlich unser Auto abholen und uns auf unseren letzten Campingtrip in Australien freuen. Hatten ja schon so viel tolles von Westaustralien gehört.
Wollten auch eigentlich schon früher aufbrechen, aber da hatten wir ein wenig Pech bei der Anmietung ( Einzelheiten werde ich euch mal ersparen ) und wir mussten noch 3 Tage länger als Gedacht in Perth, bleiben. Nu aber gings los.

Also sind wir erstmal gefahren. Wir hatten keinen Plan, wo wir hin fahren. Erstaml Richtung Norden. Wir wussten, es ist hier nicht ganz so dicht besiedelt, wie an der Ostküste, aber das es hir so dünne ist, hätten wir nicht gedacht. Nach Perth kam ertmal gefühlte 1000 km nix. Es waren 300 km und wir erreichten wieder eine Art Zivilisation. Wir erreichten die Pinnacles. Das sind so hohe Steine, die hier so einfach mir nix dir nix rumstehen. Aber weil es nach 300 km dass erste ist, was nicht wie ein Busch oder Baum aussieht musste gleich mal 10 Radatten auf den Tisch legen, um sie dir ansehen zu dürfen.

Achso, was noch zu erwähnen wäre: Wir fahren ja nun nach einem Atlas und der sollte auch auf den aktuellen Stand sein. Ist er auch. Weil ja laut Atlas 2005 alle eingezeichneten Strassen fertig gestellt sein sollten. Das ist aber nicht passiert. Die Austalier haben es nicht so mit der Zeitplanung, so dass wir einer Strasse gefolgt sind, die auf einmal zu Ende war und weit und breit kein Schild, wo es denn nu weitergeht. Das führte dazu, dass wir uns zwangsläufig verfahren hatten und gar nicht mehr wussten wo wir sind. Mitten im Nirgendwo hört einfach so mir nix dir nix ne Landstraße auf. Und dann kommste an eine Kreuzung, watt denn nu nach links oder rechts oder wo lang. Kein Schild nix da. Ca. 100 km später irgendwo im Nirgendwo ( Haste gemerkt? Hat sich gereimt. Irgendwo im Nirgendwo! Verstehste? ) haben wir eine Strassenbaustelle passiert. Das witzige hier ist, wenn Strassenbauarbeiten sind und nur eine Seite befahren werden kann, dann wird das nicht mit Ampeln, wie bei uns geregelt sondern mit echten Menschen. Da steht dann ein Mensch am Anfang der Baustelle und einer am Ende mit ein Walki Talki in der Hand und in der anderen ein Schild, wo entweder STOP oder SLOW ( langsam weiterfahren ) draufsteht. Das ist ein krasser Job. In der Stadt hasste ja noch ein wenig Abwechslung als Schildhalter und kannst lustiges Auto zählen spielen, aber in der Pampa, wo sich nur die Backpacker verfahren haste nix zu lachen. Da siehste wahrscheinlich nur 2 Autos am Tag.
Hier konnten wir den netten Schildhalter nun fragen, wo wir eigentlich sind und er hat uns wieder auf den richtigen Weg geführt.

Soweit so gut. Die komischen Pinnacles hatten wir nun gesehen und haben uns die Nacht auf einen Campingplatz einquartiert.
Am nächsten Tag gings dann zum nächsten Highlight. Das heißt an der Westküste dann mal locker 5 Stunden Autofahrt durchs Nix und wir hatten das Ziel, den Kalbarri Nationalpark, erreicht.
In Kalbarri haben wir uns erstmal den Sonnenuntergang reingezogogen und den Tag ausklingen lassen.
Sind dann früh babban gegangen um am nächsten Tag frisch und munter in aller herrgottsfrühe um 11 Uhr den ganzen Nationalpark zu erkunden.
Das hat sich echt gelohnt. Das hört sich vielleicht komisch an, aber die Natur hat uns echt den Atem geraubt. Sind ja sonst nicht so die Leute mit nem grünen Daumen, aber selbst wir haben nur gestaunt. Seht euch am besten die Bilder an, weil ich diese Schönheit nicht beschreiben kann. Achso, auch hier mussten wir natürlich wieder Eintritt bezahlen, aber diemal hat es sich glohnt und wir haben gleich ein Nationalparkseintrittspreispaket gekauft und die ersten 10 Radatten wurden angerechnet und wir mussten nun nur noch 25 Dollar bezahlen.
Dann war der Tag auch schon wieder rum und das schönste, die Sonne scheint wieder und wir müssen nicht mehr frieren.

Nächsten Tag gings wieder auf die Piste und weiter nach Monkey Mia.
80 km vor Monkey Mia haben wir uns noch den Shellbeach angesehen. Das kann ich bis jetzt noch nicht fassen, was wir da gesehen haben. Da denkste Shellbeach. Na gut Muschelstrand. Sind da also Muscheln, wie an der Ostsee. Aber meine Süßen, der ganze kilometerlange Strand besteht NUR aus Muscheln. Sowas haste noch nicht gesehen. Hier haben wir uns erstmal eine Stunde aufgehalten und wieder mal über das wunderschöne Australien gestaunt.Warum Monkey Mia nun Monkey Mia heißt, wissen wir auch nicht so genau, weil es hier keine Monkeys ( Affen ) gibt, aber Delfine und lustige hässliche Vögel.
Nun hatten wir ja den Supernationalparkpass in der Tasche und waren schon total gespannt, was uns hier erwartet. Der Supernationalparkpass gilt hier aber nicht und die Australier haben unser Portemonaie wieder erleichtert. Aber auch hier wieder einfach alles klasse. Die Sonne scheint und wir haben uns auf zum Strand gemacht. Da haben wir schon die ersten Flippers gesehen. Super. Am nächsten Tag wollten wir früh aufstehen, weil 8 Uhr die Flippers gefüttert werden. Das machen die hier 3 mal am Tag und entspricht ungefähr ein Drittel des Tagesbedarfs von Flipper. Den Rest muss er selber im Meer jagen. Also um 7 den Wecker gestellt und 2 mal auf Snooze gedrückt und dann watren wir pünktlich um 8 Uhr am Strand. Da war der Teufel los. Hunderte von Menschen, wollten sich das Spektakel ansehen. Aber das war auch einmalig. Leider waren nur 3 Delfine da und jeder Flipper hat 4 Fische zum Frühstück bekommen, die ein Zuschauer Flipper geben durfte. Wir hatten nicht das Glück der Auserwählten und konnten nur dabei zusehen. Aber war trotzdem super. Später war nicht mehr soviel los und wir gingen bis zur Wade ins Wasser um Flipper einmal ganz nah zu sein. Das war schon echt super. Naja und weil Flipper nicht soviel macht auf Dauer ausser grinsen, haben wir unsere Aufmerksamkeit den Pelikanen gewitmet. Die sind vielleicht hässlich. Aber groß und hatten deshalb unseren vollen Respekt.
Den Rest des Tages haben wir dann wieder mit Auto fahren verbracht. Waren wieder in einen Nationalpark. Aber der war nix. Der war so langweilig, dass wir den Namen vergessen haben.
Dann sagte Chrsitian, er will sich die Stromaliten auf den Weg nach Coral Bay mal ansehen. Ich fragte ihn, wat is dat denn und er sagte, weeß ick nich. Na gut mal sehen was das ist. Man will ja auch nix verpassen. Also haben wir da angehalten und haben unsere Allgemeinbildung vertieft. Stromaliten sind Lebewesen die es sich im Wasser bequem machen und aussehen wie Steine. Sind aber wie gesagt, Lebewesen mit Gefühlen und so. Ein Stromalit braucht 30 Jahre um 1 Zentimeter zu wachsen. Na, soll ich euch noch mehr Wissen über Stromatoliten vermitteln oder seid ihr schon eingeschlafen. Nee, nee mehr weiss ich auch nicht.

Dann sind wir weiter nach Coral Bay. Das waren auch wieder 400km. Das sieht auf der Karte immer gar nicht so weit aus. Aber dann kommt ein Schild und dann kommt das böse erwachen. Ist uns an der Westküste nun schon häufiger passiert. Aber wir haben ja Zeit.
Auf den Weg nach Coral Bay wurde es dann schon dunkel und hier soll man im Dunkeln ja nicht fahren. Man sieht auch sehr oft warum. Am Strassenrand liegen viele tote Känguruhs und Muh Kuhs. Also haben wir unser Nachtlager an einer Raststätte aufgeschlagen.
Ausgeschlafen gings dann die letzen hundert Kilometer nach Coral Bay. Unterwegs sahen wir dann eine tote Kuh und ihre Familienangehörigen haben von der anderen Strassenseite ganz traurig zu der toten Kuh rüber gesehen. Da hat mir schon das Herz geblutet. Hab noch nie so eine traurige Kuhfamilie gesehen.

In Coral Bay endlich angekommen, haben wir uns erstmal ein Campingplatz gesucht und haben ausgiebig Körperhygene betrieben. So eine Nacht auf einen Rastplatz hat schon seine Schattenseiten. Da ist nix mit Morgentoilette. Ist halt für umsonst.

Dann haben wa die Badesachen angezogen sind noch schnell zum Kaufmannsladen und haben eine gebrauchte Taucherbrille und einen Schnorchel für 10 Dollar erstanden.
Sind dann direkt zum Meer, um unser Superschnäppchen auszuprobieren. Und funktioniert.
Christian ist geschnorchelt wie ein alter Hase und hat die Unterwasserwelt erkundet. Da gabs Fischies, Rochen und Korallen. Keine Haie.
Ich hab mir das aus der Ferne angesehen. Es ist zwar schön sonnig und auch sehr warm, aber bin halt ne Frostbeule und ich hab die Kälte aus Perth noch inne Knochen ; )

So, dass war es erstmal von der Front. Wir lesen voneinander.

Haben euch lieb
Drücka + Knutsch

Peggy und Christian

Mittwoch, 4. Juni 2008

Bali - Darwin - Alice Springs - Ayers Rock - Adelaide

25.5.2008 – Bali

So nu ist unsere Zeit in Bali auch schon wieder rum und ob ihr’s glaubt oder nicht die drei Wochen auf der Urlaubsinsel sind wie im Fluge vergangen und irgendwie ist uns gar nicht so als wenn wir wieder nach Australien fliegen. Wenn man nach so einem Urlaub die Heimreise antritt hat man ja normalerweise das Gefühl nach Hause zu fliegen und freut sich auf zu Hause. Auf die eigenen vier Wände und so. Wir allerdings dürfen noch mal nach Australien ohne genau zu wissen wie’s da weitergeht und ohne zu wissen wo man die nächste Nacht verbringt. Das ist schon nen bissel komisch.

Abends um halb zehn haben wir uns mit dem Taxi zum Flughafen bringen lassen. Unser Flug ging allerdings erst um 1.30 Uhr. Da hieß es wieder warten, warten und nochmals warten. Mann ey immer dieses gewarte. Der Flug an sich war wieder ziemlich kurz. Schade eigentlich weil wir im Flieger wenigstens ne Runde abnicken konnten.

26.5.2008 - Darwin

In Darwin sind wir um 5.30 gelandet und mussten noch irgendwie die Zeit totschlagen bis wir um zehn Uhr unser neues Reisemobil in Empfang nehmen konnten. Völlig übermüdet und gerädert entschlossen wir uns wie schon drei Wochen zuvor die Rest der Nacht auf dem Flughafen zu verbringen. So richtig erholsam sind die ollen Bänke auf dem Flughafen aber auch nicht und so richtig schlafen war nich drinne. Wie auch immer, gegen neune sind wir mit dem Taxi zum Automobilverleiher. Diesmal gab’s nen 4WD Camper. Das sollte unser neues zu Hause für die nächsten vier Tage sein und uns nach Alice Springs bringen. Naja wir waren allerdings schon nen bissel verwöhnt von unserem ersten Leihwagen und vermissten die eingebaute Küche und die Dusche schon ein bissel. Trotzdem waren wir froh nicht noch ne Nacht in nem Hostel in Darwin verbringen zu müssen und überhaupt waren wir froh aus Darwin so schnell wie möglich wieder weg zu kommen und deshalb waren wir dankbar für die Scheese, die wiedermal keine Leihgebühr gekostet hat. Super.

Jetzt heißt’s wieder 1500 km schruppen. 1500 km durchs absolute Nichts. Drei Tage immer geradeaus. Und das nach so einer Nacht auf’n Flughafen. Puuh, die Strecke zog sich wie’n Kaugummi und zwar wie’n ausgewachsener Hubba Bubba. Der Kilometerzähler im Tacho ey der Stand auch still. Der schien kaputt zu sein. Jedesmal wenn de nen Blick draufgeworfen hast und gefühlte 100 kilometerse gefahren bist, zeigte der nur minimale Fortschritte an. Dieser Tag schien endlos. Mit 100 km/h kommste ja auch nicht vorwärts. Das sind gerade mal 50 km pro halbe Stunde. Links und rechts nix zu kucken, nur Flachland. Nur 25 km jede Viertelstunde. Und pro Viertelstunde kuuckste ja mindestens 1000 mal auf’n Tacho. Die Zeit steht still.

Irgendwann war’s dann doch soweit. 17 Uhr – Der Sonnenuntergang ist nahe. Jetzt heißt’s rechtzeitig nen Rastplatz suchen zum nächtigen, Abendessen kochen und Bett bauen. Und das war der Oberhammer. Unser Gaskocher war ne Katastrophe. Wir uns schön in Darwin mit Bratkartoffeln Eier und Schnitzel eingedeckt und waren nach 1000 Stunden Highway bärenhungrig und müüüüde. Aber der Kocher brachte uns zum Verzweifeln. Die Flamme so groß wie bei nem Polenfeuerzeug sag ich euch. Nach ner halben Stunde brutzeln noch keine Veränderung an den Bratkartoffeln festzustellen. Und weit und breit kein McDoof in Sicht. Die Stimmung erreichte jetzt den Gefrierpunkt ähnlich wie unsere Chickenschnitzel. Die wollten auch nicht werden. Wir waren müde! Gott sei Dank waren die Bratkartoffeln schon vorgekocht. Irgendwann die Sonne war schon lange hinterm Horizont verschwunden waren die Kartoffeln dann endlich warm und wir konnten essen. Hat zwar nicht geschmeckt aber gut wir waren satt. In dem Moment, nach all dem Luxus auf Bali fragten wir uns was wir hier eigentlich machen. Pennen schon wieder in nem Auto auf nem Rastplatz ohne Toilettenhäuschen, kochen auf nem Gaskocher draußen im freien. Totmüde und seit 36 Stunden ungeduscht mitten im Outback. Gute Nacht!

27.05.2008 - Outback

Nach ner Mütze voll Schlaf sah die Welt schon wieder ganz angenehm aus. Die Sonne scheint. Wir fahren Auto im Outback - 800 km – 8 Stunden lang. Heute gab’s Sandwich zum Abendessen. Kein kochen!

28.05.2008 - Alice Springs

Juhuuu wir sind in Alice Springs angekommen. Mitten in der Mitte Australiens! Was nu? Morgen müssen wir den Wagen abgeben und haben keinen Plan wie’s weitergeht! Was nu? Hostel suchen und Tour zum Ayers Rock buchen? Wie kommen wir danach aus Alice wieder weg? Fliegen nach Perth? Bus? Keine Ahnung!

Wahrscheinlich gibt’s keine Bustickets und Flüge sind auch schon ausgebucht. Wie kommen wir denn hier wieder weg. Alice Springs hat an sich nix. Kein Charme, nix. Hier willste keinen Tag länger bleiben als nötig. Sieht aus wie jede andere Stadt nur ohne Flair. Nen bissel wie Eberswalde :) (kleiner Scherz am Rande)

Also müssen wir wieder nen Camper mieten. Hoffentlich gibt’s noch einen.

Der erste Versuch scheiterte ausgebucht wegen nem Motocross Rennen in Alice Springs was so ne Art Volksfest sein soll. Ach du Sch…! Wir befürchteten das Schlimmste!

Gott sei Dank gibt ja nich nur einen Autoverleih. Der nächste hatte noch einen Wagen frei. Nen kleinen Van ähnlich wie Betty nur mit Tisch und Bett und Küche! Den nehmen wir.

Juhuuuuuuu jetz kann’s losgehen der große rote Berg wartet schon.

29.05.08 – Alice Springs

Früh morgens gings mit dem neuen Wagen auf zum Ayers Rock. Das dumme ist es sind wieder mal 450 Kilometer von Alice Springs entfernt. Immerhin sind wir darin ja schon geübt und freuten uns nun für die nächsten 7 Tage einen Plan zu haben. Das beruhigt ungemein.
Gegen 16 Uhr war’s dann so weit, das Ziel unserer langen Reise. Der Uluru (Ayers Rock) war in Sichtweite. Unfassbar und Unglaublich wie gigantisch und vor allem war wir sind ja noch mehr als 100 km entfernt. Kann man das Ding schon aus 100 km Entfernung sehen? Wahnsinn. Auf nem Aussichtspunkt haben wir schnell die ersten Fotos geschossen und freuten uns des Lebens nach 5 Tagen im Auto das Wahrzeichen Australiens schlechthin mit eigenen Augen sehen zu können. Er war in Sichtweite der Felsen! Schnell wieder ins Auto und die letzten hundert und ein paar zerquetschte Kilometer runterschruppen, schließlich wollten wir ja vor Sonnenuntergang da sein denn nach Sonnenuntergang war es uns nicht gestattet zu fahren. Zu gefährlich meinte der gute Mann vom Autoverleih, Kangaroos sind nachtaktiv und rennen verdammt gerne frontal in entgegenkommende Autos.

Aber was war das? Wir entfernten uns von dem Felsen. Wir fuhren vorbei. Warum nur? Wir fuhren in die völlig falsche Richtung! Aber es gibt nur eine Straße oder haben wir die Ausfahrt verpasst? Nee unmöglich! Nen Blick auf die Karte war des Rätsels Lösung. Das war gar nicht der Ayers Rock. Wir haben Fotos von nem ganz anderen Berg gemacht. Wie blöd!

Dann nach weiteren 1 ½ Stunden Fahrt am Horizont kam er dann tatsächlich auf die Bildfläche. Diesmal wirklich. Wir sind da. Juhuu Jippie – endlich! Wir habens geschafft – wir sind am Ayers Rock!

Rechtzeitig zum Sonnenuntergang parkten wir unser Mobil direkt vor dem heiligen Felsen. Und der Sonnenuntergang entschädigte für alle Strapazen. Ein echtes Naturschauspiel was sich uns da bot. Der Berg änderte in wenigen Minuten seine Farbe. Von der Sonne angestrahlt leuchtete er zunächst knallrot, majestätisch und wunderschön. Wir standen da und genießten den Anblick und kurze Zeit später war der Berg dunkelgrau. Vorbei das Schauspiel aber Weltklasse! Zufrieden checkten wir auf dem Campingplatz „Ayers Rock Resort“ ein. Wir wollten ja dieses Schauspiel noch mal erleben und den Sonnenaufgang morgen bewundern weshalb wir früh zu bett gingen. Abends genossen wir noch eine unserer Billig DVD aus Bali und grunzten gemütlich ein.

30.05.2008 – Ayers Rock

Der Wecker klingelte um 6.30 Uhr. Draußen war’s arschkalt und im Bett so schön warm. Wir beschlossen den Sonnenaufgang kurzerhand im Bett zu genießen hinter zugezogenen Gardinen. Wir konnten einfach nicht aufstehen. Dafür waren wir ausgeschlafen und konnten den ganzen Tag erholt um den Ayers Rock wandern. Was soll man sagen, jeder kennt das Ding von Bildern. Es ist halt nen großer roter Felsen. Aber wenn man davor steht ist es einfach nur beeindruckend. Mitten in der Landschaft steht nen über dreihundert Meter hoher gigantischer Felsen. Einfach so steht er da. Links und rechts nix als Flachland. Kein Wunder das die Aborigines den Berg für heilig halten. Wir genießten die Spaziergänge um den Berg. Hört sich an wie bei nem Rentnerausflug ne? Aber ehrlich jetzt, das war schön anzusehen und wir wussten, dass wir so was außergewöhnliches nirgendwo anders auf der Welt sehen können. Toll!

Anschließend ging’s zu den Olgas. Die sind im Prinzip ähnlich wie der Ayers Rock nur nicht so berühmt aber mindestens genauso beeindruckend. Auch hier wanderten wir durch die Landschaft und machten ca. 1000 Fotos um die lieben Daheim richtig zu langweilen. Leider kommt es auf den Fotos nicht im Geringsten so rüber wie es er in Natura aussieht und er ist auch recht schwer zu beschreiben dieser gewaltige Felsen.

Nachmittags machten wir uns auf nach Adelaide. Weitere 1600 km! Wir hatten unseren Van noch lange genug um nen Abstecher nach Kangaroo Island (100 km südlich von Adelaide) machen zu können. Deshalb verschwendeten wir auch keine Zeit und fuhren, und fuhren und fuhren. Kilometer für Kilometer. Langsam wurde es richtig ermüdend. Die Landschaft von Ayers Rock nach Adelaide wurde noch eintöniger. Jetzt war teilweise nix mehr am Straßenrand – nicht mal mehr Büsche.

01.06.2008 – Adelaide

Wir erreichten Adelaide im Dunkeln und hatten keine Lust für nen Campingplatz zu bezahlen. Wir dachten auf den 100 km bis Kangaroo Island wird sich schon was ergeben. Irgendwo gibt’s nen Rastplattz wo wir abparken können. Aber da haste falsch gedacht. Jetzt sind wir wieder in der Zivilisation und hier gibt’s keine Rastplätze wie im Outback wo sich abends alle Reisenden zum Nächtigen treffen. Wir entschieden uns die Nacht an einer Tankstelle zu verbringen.

2.6.2008 - Adelaide
Morgens war echt Trubel und irgendwie kamen wir uns komisch vor. Gott oh Gott stell dir vor du schläfst bei Esso auf’n Parkplatz. Die Morgentoilette erledigten wir ohne zu duschen. Wie auch? Hier gibt’s keine Dusche. Stattdessen hieß es waschen mit nem Waschlappen wie im 18. Jahrhundert. Gott sei Dank haben wir unser Waschbecken im Wagen immer dabei.
Das Wetter in Adelaide ist frühlingshaft. 21 Grad und Sonnenschein. Es ist Winteranfang und irgendwie sind wir mit unseren Sommerklamotten hier komplett falsch. Kein Mensch trägt hier FlipFlops und kurze Hosen. Wir haben das so richtig gar nicht mitbekommen, da wir ja zwei Tage zuvor noch im heißen Outback waren. Das der Klimawandel kommt war uns klar aber nicht so plötzlich und überraschend. Damit haben wir nicht gerechnet.

Wie auch immer tagsüber ist es angenehm warm nur nachts is et arschkalt. Da friert dir schon mal die Nasenspitze.

Heute wollten wir nach Kangaroo Island. Da das ja ne Insel ist, geht’s nur mit ner Fähre rüber. Wir machten uns auf und fuhren die restlichen 80 km voller Vorfreude. Die Landschaft rings um Adelaide erinnert nen bissel an zu Hause. Grüne Hügel und Nadelbäume. Wir sind eindeutig nicht mehr in den Tropen und auch nicht mehr Outback. Es hat nen bissel was von Mitteleuropa im Frühling. Fast wie zu Hause.

An der Fähre angekommen fragten wir nach den Preisen. Die nette Dame gab uns eine Preisliste. Wir drehten uns ohne ein Wort zu sagen um und gingen. Wir wollten mit ner Fähre ne halbe Stunde fahren und nicht drei Wochen Luxuskreuzfahrt auf der Aida buchen. Die spinnen doch hier, die nehmens doch auch von den Toten. Wir sollten zusammen $ 380 zahlen. Das steht ja in keinem Verhältnis. Wir brauchten gar nicht überlegen und entschieden uns Kangaroo Island den Rücken zu kehren. Das Australien nen teures Pflaster ist wussten wir schon lange und nachdem die am Ayers Rock schon $25 pro Person Parkgebühren haben wollten, nur damit du um nen Berg rumwandern kannst, war uns klar Touristen beuteln die gerne aus aber Nee Freunde 380 Dollar für ne halbe Stunde Fähre ist zu viel des Guten. Dafür hatten wir den schönsten Platz aller Zeiten zum Frühstücken. Oben auf nen Aussichtspunkt parkten wir unsere Wohnung ab und genießten den Ausblick. Immerhin konnten wir Kangaroo Island von weitem sehen. Dennoch uns ging’s gut. Wir freuten uns endlich wieder in der Zivilisation zu sein. Das Frühlingswetter trägt auch dazu bei und wir freuen uns auf die nächsten Wochen und Tage.
Nachmittags checkten wir auf einem Campingplatz 20 Gehminuten von der Adelaider Innenstadt ein und erforschten die Stadt zu Fuss. Gott sei Dank ist et hier nicht so heiß wie in Deutschland : -)

5.6.2008 - Adelaide
Heute fliegen wir nach Perth. Juhuuu!!! Sitzen schon auf dem Flughafen und warten auf die Maschine. Westküste wir kommen!