Mittwoch, 5. März 2008

Nimbin, Surfers Paradise und Sea World

2.3.2008 – Nimbin

Heute haben wir nen kleinen Ausflug gemacht. Wir waren in einem kleinen Örtchen namens Nimbin. Und der Name Nimbin hört sich genauso blöde an wie der Ort auch war. Nimbin ist Australiens Hippi- und Kifferörtchen Nr. 1. Hier siehst du nur kaputte und verstrahlte auf den Straßen. Ein Besuch dieses Örtchens sollte auf dem Programm jeder Entziehungsklinik stehen. Hier kann man sehen was mit einem passiert wenn man sein Leben zu oft durch die Grüne Brille betrachtet. So viel kaputte Gestalten sah man nich mal auf der Loveparade als die Loveparade noch in Berlin statt fand und Raver in Bauarbeiterwesten durch die Straßen gehüpft sind. Obwohl ich mir vorstellen kann dass Dr. Motte hier auch gut reinpassen würde. Wie auch immer, Nimbim besteht aus einer vielleicht 500m langen Straße mit bunten Häusern und hat aus ihrem Hippi-Status so was wie ne Touristenattraktion gemacht. In Scharen pendeln Touristenbusse in dieses Örtlein. Die Anwohner verdienen ihr Geld mit dem Verkauf von lustigen Keksen, Marijuana, Souvenirs oder Tarotkarten legen. Die kleinen Shops tragen Namen wie „Happy High Herbs“ oder „Bringabong“ und es stinkt überall nach Kiff und Räucherstäbchen. Alles, aber auch alles ist auf die Hippischiene ausgelegt: Peace und so! Die Leute rennen in bunten 70er Jahre Outfit durch die Gassen. Jedenfalls haben wir uns im „Rainbow Café“ nen Milkshake bestellt, 5 Minuten Leute beobachtet, kurz durch die Souvenier Shops getingelt bevor wir dann nach ner knappen Stunde wieder den Heimweg antraten. Irgendwie war das alles irgendwie total strange und unangenehm und wir waren froh als wir wieder im Bus saßen.


4.3.2008 - Tag 115 – Surfers Paradise

Nach zwei tollen und erholsamen Wochen packt uns langsam aber sicher das Fernweh und deshalb wird’s Zeit die Zelte in Byron Bay abzureißen und weiter zu ziehen.

Keine 90 Kilometer entfernt liegt ja auch schon das nächste Urlaubsparadies schlechthin, die Gold Coast. Ja und genau da sind wa just in diesem Moment. Das ist das krasse Gegenteil zu Byron Bay. Byron Bay war eher idyllisch, Kleinstädtisch, fast wie Angermünde – man kennt sich halt und man sieht ständig die gleichen Gesichter und Fratzen. Wir sind jetzt in Surfers Paradise – nein das hab ich mir nich ausgedacht – das heißt wirklich so. Hier ist’s wieder eher ein bissel großstädtisch angehaucht mit reichlich hohen Häusern und viel Trubel, hier steppt der Bär. Unmengen von Hotels und Vergnügungsmöglichkeiten, die den Urlaubern die hartverdienten Dollar aus den Taschen ziehen wollen. Hier gibt’s alles was das Herz begehrt: Bungee Jumping in den verschiedensten Versionen, Helicopter- und Ballonrundflüge, SkyDiving, Parasailing, Jet-Ski, JetBoatfahrten, Spielhöllen, Waxmuseum – alles aber wirlkich alles. Dazu kommt ein kilometerlanger schnurstracksgerader Strand mit idealen Surfbedingungen oder halt nur um im Wasser rumzutollen und das ganze mit einer Skyline, die schöner nich sein könnte. Hier bleiben wa, hier is schön. Unser Campingplatz liegt wieder direkt am Strand und diesmal haben wir sogar nen eigenen Süßwasserpool. Unseren ersten Tag im „Paradies“ verbrachten wir damit den Strand entlang zu spazieren und uns von der Reise zu erholen J. Am frühen Abend gings dann noch in den campingplatzeigenen Pool bevor wir nen Stückel Fleesch auf’n Grill gehauen haben um den Hunger zu stillen.


(Vorsicht, Vorsicht!!! Es folgt der längste Schachtelsatz dieses Tagebuchs.. Wer diesen Satz fehlerfrei laut vorlesen kann ohne sich zu verheddern und am Ende des Satzes noch weiß worum es am Angfang ging, der kriegt nen Keks wenn wir wieder zurück sind!)

Da das oben beschriebene Vergnügungsangebot natürlich auch seinen Preis hat und wir ja nich unser in 11 Wochen harter Arbeit verdientes Geld in nur 7 Tagen auf den Kopp kloppen wollen und der Spaß dennoch nicht zu kurz kommen soll, haben wir in einen „Drei-Tage-Pass“ investiert, welcher für drei Tage in den Vergnügungsparks „Sea World“, „Wet’n Wild“ und „Warner Brothers Movie Park“ gültig ist.

Juhuu da werden wir wieder zu kleinen Kindern und brauchen uns nichtmal dafür schämen.

Heute verbrachten den ganzen Tag im ersten Park. Wir waren in SeaWorld. Das hat Spaß gemacht. Aber von vorn zum mitmeißeln:

Um achte frühs sind wir aufgestanden, denn der Park öffnet um 10 Uhr. So, also fix duschen, was zwischen die Kiemen schmeißen und Schnittchen schmieren für den kleinen Hunger zwischendurch. Pünktlich um 9.40 Uhr stürmten wir die Rezeption unseres Campingplatzes um unsere Tickets hier zu kaufen. Schließlich kostet ein „Drei-Tage-Pass“ hier nur $ 139 statt der normalen $ 142, was ne satte Ersparnis von zusammen $ 6 ergibt auf die wir nicht verzichten wollten. Leider war der junge Mann an der Rezeption nicht der schlauste und nicht in der Lage „www.ticketmates.com.au“ in die Tasten zu hauen und die Tickets für uns online zu erstehen. Die ganze Sache kostete uns wertvolle Zeit und wir wurden allmählich ungeduldig. Schließlich wollten wir Punkt 10 Uhr im Park sein und keine der kostbaren Minuten verschwenden. Am liebsten wären wir über’n Tresen gesprungen und hätten die Tickets selbst gekauft. Nach sage und schreibe einer halben Stunde war’s geschafft. Wir hielten unsere „Tickets zum Glück“ in den Händen. Trotzdem Schei..e, jetzt sind wir zu spät wegen dem Idioten und wir mussten ja auch noch knappe 5 Minuten fahren. Super dachten wa, jetzt fährt die erste Achterbahn ohne uns los. So gegen 10.15 Uhr erreichten wir schließlich SeaWorld. Komisch war nur das die Leute immer noch vorm Eingang standen und die Tore nicht geöffnet waren. Was nu los? Der Park geschlossen oder wie oder watt oder watt is hier los? Nee, nee der is nich geschlossen. Diese Australier nehmens ja nich so enge mit der Zeit und Pünktlichkeit kennen die eh nich. Kommste heute nich, kommste morgen, so sind die nu mal. Juuut warten wa. Ungeduldig waren wa und wollten rin. Gemeckert haben wa alle: „So was würde es in Deutscheland oder Engelland nich geben“. Wenn der Laden um 10 aufmacht, dann macht er auch um zehne auf und nich viertel nach oder halb elf oder so was. Nu is et aber schon fast halb elf und wir dachten das kann nich wahr sein: die spinnen doch die Australier! Seelenruhig wirtschaften die da rum und jetzt schiebt die Tante vom Eingang auch noch nen Flyer unter der Tür durch um die wartenden Massen zu beruhigen oder was? So was haste noch nich erlebt. So um halb elf dann endlich wurden die Tore geöffnet. Wurde auch Zeit jetz langsam hier dooo!

An der Kasse fragten wa die nette Dame vom Empfang wie spät es denn sei? Da sagt sie 9:30 und kuckt uns verdutzt an und wir kuckten verdutzt zurück. Verdammt wir sind urplötzlich inner anderen Zeitzone gelandet. Na dat konnten wir doch jetz aber auch nich wissen. Wir sind nur 90 Kilometer gefahren und schwupp die Wupp: Zeitverschiebung! Ja klar wir sind ja jetzt auch nich mehr in New South Wales sondern in Queensland. Langsam macht’s Klick. Okay wir nehmen alles zurück was wir über die Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit der Australier gesagt haben. Sind doch gar nich so verkehrt die Jungs hier.



Jedenfalls war das nen richtig gelungener Ausflug den wa da gemacht haben. Na klar haben wa jede Attraktion mitgenommen und nix ausgelassen. Von Wildwasser- und Loopingbahnen über Delphin- und Seelöwenshows sowie 4-D Kino hin zu Haie- und Eisbärenkucken haben wa alles mitgenommen was geht und ja es hat Spass gemacht. Die Delphinshow war irre. Die Dinger springen kilometerhoch und ihre Pfleger konnten sogar auf ihnen surfen. Wirklich atemberaubend. Zum Abschluss haben wir uns dann noch selbst nassgemacht. Nee, nich inne Hose sondern im WaterPark. Da sind wa mit Riesenreifen ne Riesenrutsche runter und das nich nur einmal.

Morgen geht’s in den Warner Brother Movie Park, da spielen wir dann mit Batman und Co und vorher stellen wir noch unsere Uhr!

To be continued….

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