Sonntag, 23. März 2008

11.03.08 bis 23.03.08 von Brisbane nach Noosa

11.03.08 – Brisbane

In Brisbane angekommen wussten wir erstmal gar nicht wohin soll’s jetzt eigentlich gehen. Fest stand nur, ja wir fahren nach Brisbane, das war alles. Völlig planlos ist’s in einer immerhin 1,5 Mio Stadt auch gar nicht so einfach. Wir brauchen jedenfalls erstmal einen Schlafplatz. Also gut was willste machen? Fahren wir mal Richtung City-Zentrum ob wir ne geeignete Schlafmöglichkeit finden. Allerdings wurde uns schnell klar, dass es in Brisbane ähnlich schwer ist ne kostengünstige Übernachtungsmöglichkeit zu finden wie in Berlin in der Friedrichstraße – Aussichtslos! Irgendwie sind wir dann auf ein Hostel gestoßen indem wir für 10 $ pro Person auf dem Parkplatz schlafen können und ihre Küche und Dusche benutzen dürfen. Das ist ein fairer Deal, dachten wir, da wir ja eh viel lieber in unserer Betty schlafen als irgendein 10-Mann-Zimmer. Gesagt getan – ruckizucki wurde eingecheckt. Schnell noch ne Dusche genommen und ab ging’s mit dem hosteleigenen Shuttlebus in die Innenstadt von Brisbane. Hier kam allerdings die schnelle Ernüchterung. Brisbane ist auch nur eine Stadt von vielen. Hier gibt’s nix wofür es sich lohnen würde den Fotoapparat auch nur rauszuholen. Nix besonderes. So sind wir nur einmal die Haupteinkaufstraße hoch und runter gedackelt haben unser Abendessen eingekauft und sind zwei Stunden später wieder zurück ins Hostel gefahren. Nächsten Tag stand Autoverkauf auf dem Programm. Das heißt Flyer drucken, kopieren und in sämtlichen Backpackerreisebüros und Hostels aufhängen die man finden kann. Jetzt hoffen wir auf viele Anrufer, die gewillt sind unsere Betty zu erstehen damit wir nach Neuseeland düsen können.

12.03.08 – Brisbane

So nun heißt es warten. Warten, Warten, Warten! Verdammt warum ruft uns keiner an! Da wir von Brisbane einigermaßen enttäuscht sind und hier nur versuchen unsere Zeit so kostengünstig wie möglich zu verbringen machten wir uns heute auf einen kostenlosen Schlafplatz zu finden. Unsere Suche führte uns nach Manly, einen Vorort von Brisbane. Hier können wir ungestört übernachten. Mehr allerdings auch nicht. Hier ging nicht allzu viel aber es ist genau der richtige Ort um auf die vielen Anrufer zu warten.

13.03.08 – Manly bei Brisbane

Den nächsten Tag in Manly verbrachten wir damit die Zeit totzuschlagen. Wir saßen im Park und lasen Klatsch-Magazine und spielten mit Sam’s Playstation Portable. Blöd war nur dass die Klatschmagazine teilweise ein Jahr alt waren. Die stiebiezten wir bereits in Surfers Paradise für die ganz langweiligen Tage. Heute war einer dieser langweiligen Tage an dem man nicht wussten was man mit sich anfangen sollte – also genau der richtige Zeitpunkt um den neuesten Klatsch und Tratsch aus Februar 2007 zu studieren. Gegen vier Uhr passierte es dann: jemand wollte Sam’s und Fabi’s Van kaufen. Also nichts wie rein inne City of Brisbane und dann treffen wa uns mal mit dem Typen. Wir fuhren mit, vielleicht gefällt ihm ja Betty.
Gesagt getan, ab geht’s! 30 Minuten später rief der Eimer wieder an und sagte sein Interesse an dem Van von Sam sei urplötzlich wie vom Winde verweht. Super nun sind wir aber schon wieder in der Innenstadt. Mmmmh was nun. Wir können ja nicht jedes Mal 20 km in die Stadt düsen und wieder zurück wenn jemand Interesse an unsere Autos bekundet. Also brauchen wir einen Schlafplatz, der nicht so weit weg ist von der City. Wir fanden einen netten Campingplatz nur 10 Minuten außerhalb. Hier bleiben wir die nächsten drei Nächte.

14.03.08 – Newmarket (Brisbane)

Heute waren wir nicht in der Stimmung irgenwo hin zu fahren. Wir beschlossen den Tag auf dem Camping zu verbringen. Wir liehen uns an der Rezeption einen Fernseher aus und konnten den ganzen Tag mit TV kucken und Wireless Internet verbringen. Auch mal nicht schlecht so ein Fernseher. Der einzige Nachteil heute war die unverschämte Hitze. Wir versuchten den ganzen Tag uns vor der Sonne zu verstecken. Unsere neuen Sonnenschirme waren dabei nur eine eher spärliche Hilfe, da es unmöglich war sie in den steinharten Boden zu rammen und der Wind versuchte sie stets und ständig umzupusten. Und wenn sie dann doch mal Schatten spendeten war es trotzdem sauwarm.

15.03.08 – Newmarket (Brisbane)

Heute sind wir mit der Stadtlinie 344 nach Brisbane City gedüst. Hier gibt’s mitten in der Stadt einen Pool zum planschen der aussieht wie eine Lagune, mit weißem Sand und blauen Wasser und so. Hier verbrachten wir eine Stunde mit rumtollen, tauchen und schwimmen. Anschließend ging’s noch auf einen Spaziergang durch die Fussgängerzone von Brisbane. Abends auf dem Campingplatz konnten wir dank unseren ausgeliehenen Fernseher noch einen Filmchen genießen. Gezeigt wurde „Spiel auf Bewährung“ mit Adam Sandler. Dies stellte sich als ein äußerst abendfüllendes Programm heraus, da dieser australische Fernsehsender tatsächlich alle sieben bis 12 Minuten uns mit Verbraucherinformationen versorgte. Nein das ist nicht übertrieben, wir haben mitgestoppt. So dauerte dieser Film gefühlte vier Stunden und danach war man so müde als hätte man persönlich mit Adam Sandler Football gespielt.

16.03. bis 20.03.2008 – Noosa (Sunshine Coast)

Fast eine Woche nach dem wir in Brisbane unsere Betty zum Verkauf angeboten haben sind wir in Noosa gelandet. Der Grund dafür, dass wir nun in Noosa sind, liegt auf der Hand. Keiner wollte unsere fahrende Wohnung kaufen, zumindest nicht für den Preis für den wir die gute angepriesen haben. Macht erstmal nix, denn Australien ist ja groß genug, weshalb wir dann auch Brisbane nach einer knappen Woche den Rücken zugekehrt haben und unsere Reise weiter Richtung Norden angetreten sind.

Unser erster Zwischenstopp hieß Caloundra an der Sunshine Coast. Hier hatten wir Glück und konnten drei Nächte kostenlos am Strand übernachten – inklusive WC, Dusche ( zwar nur kalt, aber mit fließend Wasser ) und sogar Strom, gemopst vom Damenklo. Alles für absolut kostenlos. Den ersten Tag in Caloundra haben wir am Pool verbracht, ebenfalls kostenlos. Leider war das Unterhaltungsprogramm am Abend eher spärlich. Regen und sturmartige Winde machten es unmöglich den Abend im freien zu verbringen. So blieb nur das Unterhaltungsprogramm in Betty und dass sieht so aus: drei Folgen King of Queens am Laptop genießen. Klingt für alle daheimgebliebenen sicherlich nicht so spannend aber wenn du in nem Bus wohnst, ist das schauen einer amerikanischen Sitcom, auch wenn man sie schon etwa 100mal im Fernsehen gesehen hat, ein fünfsterne deluxe Programm.
Der zweite Tag in Caloundra begann wie der erste aufgehört hat. Bescheidenes Wetter verhinderte den Tag am Strand zu verbringen und so blieb nur die Innenstadt zu erforschen. Gegen 10 Uhr morgens machten wir uns auf durch die Stadt zu spazieren. Auch hier stellte sich schnell heraus, dass ein Ort an der Sunshine Coast nur dann wirklich unterhaltsam ist, wenn die die Sun auch shining tut. Kurz gesagt die Innenstadt hatte nicht viel zu bieten. Dieser Tag wird wohl als einer der langweiligsten in der Geschichte unserer Tour d’Australia eingehen.

Tag drei stand im Zeichen des Australia Zoo. Ja, richtig! Heute waren wir im „Tierpark“. Der Australia Zoo ist das „Home of the Crocodile Hunter“ – Steve Irwine. Viele kennen den ziemlich überdrehten und nervigen Krokodiljäger wahrscheinlich aus dem Fernsehen. Der Zoo wurde von ihm geführt. In Australien war er eine Art Nationalheld, weshalb dieser Zoo auch zu den Top Sehenswürdigkeiten gehört. Alles in allem war es dann doch nur ein ganz normaler Zoo denn der gute Mr. Irwine war ja nicht anwesend weil ihn letztes Jahr ein Stachelrochen die Lebensgeister ausgelöscht hat. Möge er in Frieden ruhen! Trotzdem war’s eine tolle Erfahrung Kangaroos und Koalas hautnah zu erleben, zu füttern und ihr kuscheliges Fell zu streicheln. Die Kangaroos lassen sich hier von den Menschen überhaupt nicht stören und man kann sich mit ihnen ins Gras legen und gemeinsam mit ihnen ne Runde relaxen. Ach ja beinahe hät ichs vergessen. Wir haben natürlich noch asiatische Elephanten gefüttert. Wir durften diesen dicken Dingern ein Stückchen Melone in den Rüssel schieben. Das war super, wer kann das schon von sich behaupten. Alles in allem war der Tag im Zoo ein gelungener Ausflug. Zu guter letzt brachte uns der Besuch der Kamele noch ein wenig zum schmunzeln weil dieses Vieh im Gesicht so lustig aussah wie einige von unseren Freunden daheim, wenn sie wieder das ein oder andere Bierchen zu viel hatten. Keine Ahnung warum aber seht selbst, vielleicht erkennt sich der ein oder andere wieder!

Am nächsten Tag (19.03.) machten wir uns auf nach Noosa. Wiederum ein Ferienort am nördlichsten Ende der Sunshine Coast. Hier mussten wir feststellen, dass es problematisch werden könnte einen geeigneten Platz zum Nächtigen zu finden. Es ist Ostern und alle Campingplätze sind ausgebucht. Ein bissel verzweifelt waren wir schon, da es in diesem idyllischen Örtchen nicht zu empfehlen ist einfach auf einem Parklplatz zu nächtigen. Wir befinden uns hier in einem National Park und es wäre gut möglich dass uns einer der vielen Ranger nachts um fünf sanft weckt und die 5000 Dollar Strafe einfordert. Letzten Endes sind wir wieder in einem Hostel untergekommen. Hier bleiben wir erstmal bis Ostermontag!

20.03.08 – Noosa

Nach einem ausgiebigen Frühstück, welches aus Toast, Rührei und Baked Beans in Tomato Sauce bestand waren wir ausgiebig gestärkt um eine Runde mit dem Kajak zu drehen. In unserem Hostel kann man sich kostenlos diese kleinen Wasserfahrzeuge ausleihen, ein Service den wir äußerst gern in Anspruch genommen haben. Und das hat Spaß gemacht. Direkt vor unserer Haustür konnten wir diese kleinen Ein- und Zweimannboote zu Wasser lassen und durch den Noosariver paddeln. Wir schipperten ca. zweieinhalb Stunden durch die Gegend und konnten so mal die Stadt ein wenig genauer erkunden. Wir düsten vorbei an Palmen, unter Brücken hindurch, durch verdammt teuer aussehende Villenviertel und über Sandbänke hinweg. Okay bei den Sandbänken musste man aussteigen und man stand praktisch mitten im See/ Fluss, was auch immer und spielte Jesus. Ja vom Land aus muss es ausgesehen haben als könnten wir über Wasser laufen. Ahmen!!! Nachdem wir wieder sicheren Stand unter den Füssen hatten, machte sich dieser schöne aber auch durchaus anstrengende Trip bemerkbar. Arme und sogar Beine waren vom gemeinen Muskelkater befallen den es jetzt erstmal auszukurieren gilt.

21.03.08 – Noosa

Heute galt es den Strand von Noosa mit unserer Anwesendheit zu beehren. Auf dem Stundenplan stand heute „Surfen für Anfänger“. Unser Hostel versorgte uns kostenlos mit einem dieser Bretter, die dafür geeignet sind über die Wellen zu braten wenn man denn weiß wie’s geht. Sam war für heute mein persönlicher Trainer und versuchte mir zu zeigen wie man die Wellen richtig zu nehmen hat. Die Bedingungen waren eher bescheiden. Zwar waren die Wellen nicht ganz so rau wie in Byron Bay oder Surfers Paradise aber dennoch hoch genug um dich ordentlich durchzurütteln. So geschah es auch mit meiner ersten Welle, die ich versuchte zu bezwingen. Das Timing stimmte nicht und die Welle erwischte mich und nicht ich die Welle, das Surfboard rauschte auf der Welle und ich hielt mich derweil unterwasser auf. Tja, und so war es ein eher beängstigender erster Versuch. Aber gut einmal schütteln und auf geht’s zum nächsten Versuch. Man darf sich ja nicht unterkriegen lassen. Die zweite Welle gehörte mir und zum ersten mal erlebte ich so was wie Surfen, zwar bis jetzt noch ohne aufzustehen aber auf den Knien zu surfen ohne vom Brett zu fallen ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Dabei blieb’s auch zunächst, selbst nach zig Versuchen aufzustehen blieb es beim surfen auf allen Vieren. Das Board war nicht für Einsteiger gedacht und leider zu klein so dass es verflucht schwer fällt das Gleichgewicht zu halten und ich schon froh war wenn ich die Wellen im liegen bzw. dezentem knien heile überstand. Da hier gerade Osterferien sind war der Strand auch knackevoll und man aufpassen musste das man nicht aus Versehen jemanden das Board ins Gesicht schiebt. Dennoch hat’s furchtbar Spaß und Lust auf mehr gemacht. Peggy war derweil mit Fabi unterwegs die Einkaufstraße Noosas auszuchecken. Dies war auch nicht direkt mit Erfolg gekrönt, denn die beiden kamen ohne jegliche Einkaufstüten vom shoppen zurück.

22.03.08 – Noosa

K A J A K I N G !!!!!!!!!!! Das ist Urlaub!

23.03.08 – Noosa

B O D Y B O A R D I N G !!!!!!!!!!!! So stellt man sich Australien vor! Sonne, Strand und Wellen! Vier Stunden am Stück waren wir im Wasser und sind mit dem Bodyboard über die Wellen geheizt!
Nochmal, Nochmal, Nochmal – davon kann man gar nicht genug kriegen.

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