Mittwoch, 4. Juni 2008

Bali - Darwin - Alice Springs - Ayers Rock - Adelaide

25.5.2008 – Bali

So nu ist unsere Zeit in Bali auch schon wieder rum und ob ihr’s glaubt oder nicht die drei Wochen auf der Urlaubsinsel sind wie im Fluge vergangen und irgendwie ist uns gar nicht so als wenn wir wieder nach Australien fliegen. Wenn man nach so einem Urlaub die Heimreise antritt hat man ja normalerweise das Gefühl nach Hause zu fliegen und freut sich auf zu Hause. Auf die eigenen vier Wände und so. Wir allerdings dürfen noch mal nach Australien ohne genau zu wissen wie’s da weitergeht und ohne zu wissen wo man die nächste Nacht verbringt. Das ist schon nen bissel komisch.

Abends um halb zehn haben wir uns mit dem Taxi zum Flughafen bringen lassen. Unser Flug ging allerdings erst um 1.30 Uhr. Da hieß es wieder warten, warten und nochmals warten. Mann ey immer dieses gewarte. Der Flug an sich war wieder ziemlich kurz. Schade eigentlich weil wir im Flieger wenigstens ne Runde abnicken konnten.

26.5.2008 - Darwin

In Darwin sind wir um 5.30 gelandet und mussten noch irgendwie die Zeit totschlagen bis wir um zehn Uhr unser neues Reisemobil in Empfang nehmen konnten. Völlig übermüdet und gerädert entschlossen wir uns wie schon drei Wochen zuvor die Rest der Nacht auf dem Flughafen zu verbringen. So richtig erholsam sind die ollen Bänke auf dem Flughafen aber auch nicht und so richtig schlafen war nich drinne. Wie auch immer, gegen neune sind wir mit dem Taxi zum Automobilverleiher. Diesmal gab’s nen 4WD Camper. Das sollte unser neues zu Hause für die nächsten vier Tage sein und uns nach Alice Springs bringen. Naja wir waren allerdings schon nen bissel verwöhnt von unserem ersten Leihwagen und vermissten die eingebaute Küche und die Dusche schon ein bissel. Trotzdem waren wir froh nicht noch ne Nacht in nem Hostel in Darwin verbringen zu müssen und überhaupt waren wir froh aus Darwin so schnell wie möglich wieder weg zu kommen und deshalb waren wir dankbar für die Scheese, die wiedermal keine Leihgebühr gekostet hat. Super.

Jetzt heißt’s wieder 1500 km schruppen. 1500 km durchs absolute Nichts. Drei Tage immer geradeaus. Und das nach so einer Nacht auf’n Flughafen. Puuh, die Strecke zog sich wie’n Kaugummi und zwar wie’n ausgewachsener Hubba Bubba. Der Kilometerzähler im Tacho ey der Stand auch still. Der schien kaputt zu sein. Jedesmal wenn de nen Blick draufgeworfen hast und gefühlte 100 kilometerse gefahren bist, zeigte der nur minimale Fortschritte an. Dieser Tag schien endlos. Mit 100 km/h kommste ja auch nicht vorwärts. Das sind gerade mal 50 km pro halbe Stunde. Links und rechts nix zu kucken, nur Flachland. Nur 25 km jede Viertelstunde. Und pro Viertelstunde kuuckste ja mindestens 1000 mal auf’n Tacho. Die Zeit steht still.

Irgendwann war’s dann doch soweit. 17 Uhr – Der Sonnenuntergang ist nahe. Jetzt heißt’s rechtzeitig nen Rastplatz suchen zum nächtigen, Abendessen kochen und Bett bauen. Und das war der Oberhammer. Unser Gaskocher war ne Katastrophe. Wir uns schön in Darwin mit Bratkartoffeln Eier und Schnitzel eingedeckt und waren nach 1000 Stunden Highway bärenhungrig und müüüüde. Aber der Kocher brachte uns zum Verzweifeln. Die Flamme so groß wie bei nem Polenfeuerzeug sag ich euch. Nach ner halben Stunde brutzeln noch keine Veränderung an den Bratkartoffeln festzustellen. Und weit und breit kein McDoof in Sicht. Die Stimmung erreichte jetzt den Gefrierpunkt ähnlich wie unsere Chickenschnitzel. Die wollten auch nicht werden. Wir waren müde! Gott sei Dank waren die Bratkartoffeln schon vorgekocht. Irgendwann die Sonne war schon lange hinterm Horizont verschwunden waren die Kartoffeln dann endlich warm und wir konnten essen. Hat zwar nicht geschmeckt aber gut wir waren satt. In dem Moment, nach all dem Luxus auf Bali fragten wir uns was wir hier eigentlich machen. Pennen schon wieder in nem Auto auf nem Rastplatz ohne Toilettenhäuschen, kochen auf nem Gaskocher draußen im freien. Totmüde und seit 36 Stunden ungeduscht mitten im Outback. Gute Nacht!

27.05.2008 - Outback

Nach ner Mütze voll Schlaf sah die Welt schon wieder ganz angenehm aus. Die Sonne scheint. Wir fahren Auto im Outback - 800 km – 8 Stunden lang. Heute gab’s Sandwich zum Abendessen. Kein kochen!

28.05.2008 - Alice Springs

Juhuuu wir sind in Alice Springs angekommen. Mitten in der Mitte Australiens! Was nu? Morgen müssen wir den Wagen abgeben und haben keinen Plan wie’s weitergeht! Was nu? Hostel suchen und Tour zum Ayers Rock buchen? Wie kommen wir danach aus Alice wieder weg? Fliegen nach Perth? Bus? Keine Ahnung!

Wahrscheinlich gibt’s keine Bustickets und Flüge sind auch schon ausgebucht. Wie kommen wir denn hier wieder weg. Alice Springs hat an sich nix. Kein Charme, nix. Hier willste keinen Tag länger bleiben als nötig. Sieht aus wie jede andere Stadt nur ohne Flair. Nen bissel wie Eberswalde :) (kleiner Scherz am Rande)

Also müssen wir wieder nen Camper mieten. Hoffentlich gibt’s noch einen.

Der erste Versuch scheiterte ausgebucht wegen nem Motocross Rennen in Alice Springs was so ne Art Volksfest sein soll. Ach du Sch…! Wir befürchteten das Schlimmste!

Gott sei Dank gibt ja nich nur einen Autoverleih. Der nächste hatte noch einen Wagen frei. Nen kleinen Van ähnlich wie Betty nur mit Tisch und Bett und Küche! Den nehmen wir.

Juhuuuuuuu jetz kann’s losgehen der große rote Berg wartet schon.

29.05.08 – Alice Springs

Früh morgens gings mit dem neuen Wagen auf zum Ayers Rock. Das dumme ist es sind wieder mal 450 Kilometer von Alice Springs entfernt. Immerhin sind wir darin ja schon geübt und freuten uns nun für die nächsten 7 Tage einen Plan zu haben. Das beruhigt ungemein.
Gegen 16 Uhr war’s dann so weit, das Ziel unserer langen Reise. Der Uluru (Ayers Rock) war in Sichtweite. Unfassbar und Unglaublich wie gigantisch und vor allem war wir sind ja noch mehr als 100 km entfernt. Kann man das Ding schon aus 100 km Entfernung sehen? Wahnsinn. Auf nem Aussichtspunkt haben wir schnell die ersten Fotos geschossen und freuten uns des Lebens nach 5 Tagen im Auto das Wahrzeichen Australiens schlechthin mit eigenen Augen sehen zu können. Er war in Sichtweite der Felsen! Schnell wieder ins Auto und die letzten hundert und ein paar zerquetschte Kilometer runterschruppen, schließlich wollten wir ja vor Sonnenuntergang da sein denn nach Sonnenuntergang war es uns nicht gestattet zu fahren. Zu gefährlich meinte der gute Mann vom Autoverleih, Kangaroos sind nachtaktiv und rennen verdammt gerne frontal in entgegenkommende Autos.

Aber was war das? Wir entfernten uns von dem Felsen. Wir fuhren vorbei. Warum nur? Wir fuhren in die völlig falsche Richtung! Aber es gibt nur eine Straße oder haben wir die Ausfahrt verpasst? Nee unmöglich! Nen Blick auf die Karte war des Rätsels Lösung. Das war gar nicht der Ayers Rock. Wir haben Fotos von nem ganz anderen Berg gemacht. Wie blöd!

Dann nach weiteren 1 ½ Stunden Fahrt am Horizont kam er dann tatsächlich auf die Bildfläche. Diesmal wirklich. Wir sind da. Juhuu Jippie – endlich! Wir habens geschafft – wir sind am Ayers Rock!

Rechtzeitig zum Sonnenuntergang parkten wir unser Mobil direkt vor dem heiligen Felsen. Und der Sonnenuntergang entschädigte für alle Strapazen. Ein echtes Naturschauspiel was sich uns da bot. Der Berg änderte in wenigen Minuten seine Farbe. Von der Sonne angestrahlt leuchtete er zunächst knallrot, majestätisch und wunderschön. Wir standen da und genießten den Anblick und kurze Zeit später war der Berg dunkelgrau. Vorbei das Schauspiel aber Weltklasse! Zufrieden checkten wir auf dem Campingplatz „Ayers Rock Resort“ ein. Wir wollten ja dieses Schauspiel noch mal erleben und den Sonnenaufgang morgen bewundern weshalb wir früh zu bett gingen. Abends genossen wir noch eine unserer Billig DVD aus Bali und grunzten gemütlich ein.

30.05.2008 – Ayers Rock

Der Wecker klingelte um 6.30 Uhr. Draußen war’s arschkalt und im Bett so schön warm. Wir beschlossen den Sonnenaufgang kurzerhand im Bett zu genießen hinter zugezogenen Gardinen. Wir konnten einfach nicht aufstehen. Dafür waren wir ausgeschlafen und konnten den ganzen Tag erholt um den Ayers Rock wandern. Was soll man sagen, jeder kennt das Ding von Bildern. Es ist halt nen großer roter Felsen. Aber wenn man davor steht ist es einfach nur beeindruckend. Mitten in der Landschaft steht nen über dreihundert Meter hoher gigantischer Felsen. Einfach so steht er da. Links und rechts nix als Flachland. Kein Wunder das die Aborigines den Berg für heilig halten. Wir genießten die Spaziergänge um den Berg. Hört sich an wie bei nem Rentnerausflug ne? Aber ehrlich jetzt, das war schön anzusehen und wir wussten, dass wir so was außergewöhnliches nirgendwo anders auf der Welt sehen können. Toll!

Anschließend ging’s zu den Olgas. Die sind im Prinzip ähnlich wie der Ayers Rock nur nicht so berühmt aber mindestens genauso beeindruckend. Auch hier wanderten wir durch die Landschaft und machten ca. 1000 Fotos um die lieben Daheim richtig zu langweilen. Leider kommt es auf den Fotos nicht im Geringsten so rüber wie es er in Natura aussieht und er ist auch recht schwer zu beschreiben dieser gewaltige Felsen.

Nachmittags machten wir uns auf nach Adelaide. Weitere 1600 km! Wir hatten unseren Van noch lange genug um nen Abstecher nach Kangaroo Island (100 km südlich von Adelaide) machen zu können. Deshalb verschwendeten wir auch keine Zeit und fuhren, und fuhren und fuhren. Kilometer für Kilometer. Langsam wurde es richtig ermüdend. Die Landschaft von Ayers Rock nach Adelaide wurde noch eintöniger. Jetzt war teilweise nix mehr am Straßenrand – nicht mal mehr Büsche.

01.06.2008 – Adelaide

Wir erreichten Adelaide im Dunkeln und hatten keine Lust für nen Campingplatz zu bezahlen. Wir dachten auf den 100 km bis Kangaroo Island wird sich schon was ergeben. Irgendwo gibt’s nen Rastplattz wo wir abparken können. Aber da haste falsch gedacht. Jetzt sind wir wieder in der Zivilisation und hier gibt’s keine Rastplätze wie im Outback wo sich abends alle Reisenden zum Nächtigen treffen. Wir entschieden uns die Nacht an einer Tankstelle zu verbringen.

2.6.2008 - Adelaide
Morgens war echt Trubel und irgendwie kamen wir uns komisch vor. Gott oh Gott stell dir vor du schläfst bei Esso auf’n Parkplatz. Die Morgentoilette erledigten wir ohne zu duschen. Wie auch? Hier gibt’s keine Dusche. Stattdessen hieß es waschen mit nem Waschlappen wie im 18. Jahrhundert. Gott sei Dank haben wir unser Waschbecken im Wagen immer dabei.
Das Wetter in Adelaide ist frühlingshaft. 21 Grad und Sonnenschein. Es ist Winteranfang und irgendwie sind wir mit unseren Sommerklamotten hier komplett falsch. Kein Mensch trägt hier FlipFlops und kurze Hosen. Wir haben das so richtig gar nicht mitbekommen, da wir ja zwei Tage zuvor noch im heißen Outback waren. Das der Klimawandel kommt war uns klar aber nicht so plötzlich und überraschend. Damit haben wir nicht gerechnet.

Wie auch immer tagsüber ist es angenehm warm nur nachts is et arschkalt. Da friert dir schon mal die Nasenspitze.

Heute wollten wir nach Kangaroo Island. Da das ja ne Insel ist, geht’s nur mit ner Fähre rüber. Wir machten uns auf und fuhren die restlichen 80 km voller Vorfreude. Die Landschaft rings um Adelaide erinnert nen bissel an zu Hause. Grüne Hügel und Nadelbäume. Wir sind eindeutig nicht mehr in den Tropen und auch nicht mehr Outback. Es hat nen bissel was von Mitteleuropa im Frühling. Fast wie zu Hause.

An der Fähre angekommen fragten wir nach den Preisen. Die nette Dame gab uns eine Preisliste. Wir drehten uns ohne ein Wort zu sagen um und gingen. Wir wollten mit ner Fähre ne halbe Stunde fahren und nicht drei Wochen Luxuskreuzfahrt auf der Aida buchen. Die spinnen doch hier, die nehmens doch auch von den Toten. Wir sollten zusammen $ 380 zahlen. Das steht ja in keinem Verhältnis. Wir brauchten gar nicht überlegen und entschieden uns Kangaroo Island den Rücken zu kehren. Das Australien nen teures Pflaster ist wussten wir schon lange und nachdem die am Ayers Rock schon $25 pro Person Parkgebühren haben wollten, nur damit du um nen Berg rumwandern kannst, war uns klar Touristen beuteln die gerne aus aber Nee Freunde 380 Dollar für ne halbe Stunde Fähre ist zu viel des Guten. Dafür hatten wir den schönsten Platz aller Zeiten zum Frühstücken. Oben auf nen Aussichtspunkt parkten wir unsere Wohnung ab und genießten den Ausblick. Immerhin konnten wir Kangaroo Island von weitem sehen. Dennoch uns ging’s gut. Wir freuten uns endlich wieder in der Zivilisation zu sein. Das Frühlingswetter trägt auch dazu bei und wir freuen uns auf die nächsten Wochen und Tage.
Nachmittags checkten wir auf einem Campingplatz 20 Gehminuten von der Adelaider Innenstadt ein und erforschten die Stadt zu Fuss. Gott sei Dank ist et hier nicht so heiß wie in Deutschland : -)

5.6.2008 - Adelaide
Heute fliegen wir nach Perth. Juhuuu!!! Sitzen schon auf dem Flughafen und warten auf die Maschine. Westküste wir kommen!

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