Donnerstag, 3. April 2008

Von Rainbow Beach über Fraser Island nach Airlie Beach

28.03.2008 – Rainbow Beach

Gestern haben wir uns wieder auf die Socken gemacht und sind nach einer wundervollen Woche in Noosa weitergezogen. Wir befinden uns seit gestern in einem wirklich bescheidenem kleinem Örtchen mit dem klangvollen Namen Rainbow Beach. So ziemlich jeder den es so nach Rainbow Beach verschlägt, hat wahrscheinlich eine Safari Tour nach Fraser Island gebucht. Von Rainbow Beach starten nämlich die Fähren zu der wunderschönen Insel. Da wir diese Tour allerdings nicht im Voraus gebucht hatten, müssen wir jetzt drei Tage warten. Tja, jedenfalls gibt’s hier nicht so viel zu tun. Also haben wir beschlossen uns eine Düne anzukucken. Ja werden einige denken, wie eine Düne? Hier gibt’s eine Sanddüne, die 120 Meter hoch sein soll. Ja nu kuuckste, wa?!? Also wir die nette Frau anne Rezeption gefragt wo sich denn die gute Düne genau befindet. Sie meinte es is nich weit und ihr könnt hinlaufen und es sind nur 20 Minuten zu Fuss! Also gut dachten wa, lassen wa die Betty heute mal in Ruhe und laufen. Anfangs war’s auch nett schön zu schlendern und nen bissel spazieren zu gehen. Super!
Doch dann ging’s los. Ihr werdet’s ahnen – 120 Meter hohe Düne? Richtig wir mussten bergauf laufen! Es war wie die Besteigung des Mount Everest nur mit sommerlichen Temperaturen. Und geschwitzt haben wa, wie die Tiere sag ich euch. Und völlig erschöpft waren wa als wir dann endlich die Düne erklummen haben. Hätten wa datt vorher gewusst hätte Betty und hochbringen müssen. Aber ob ihr’s glaubt oder nicht, es war jeden einzelnen Tropfen wert. Diese Düne ist nicht nur eine Düne – irgendwie sah das aus wie ne kleine Wüste. Völlig abgefahren. Klasse. Wunderschön. Ja und mit so ner Düne kann man sich ganz gut die Zeit vertreiben. Schätzungsweise zwei Stunden haben wir dort verbracht und einfach nur die Aussicht und den Anblick genossen und Fotos geschossen. Prima!!!

29.03.2008 – Rainbow Beach

Regen!!!! Den ganzen Tag Regen!!! Ein Tach zum vergessen!!! Kannste nix machen wenn’s regnet. Gott sei Dank gab’s auf dem Hostelparplatz ne Steckdose. So waren wir in Betty mit Elektrizität versorgt und konnten uns aus der hosteleigenen DVD Sammlung einen Film ausleihen und im Bettchen Filmchen kucken. Auch mal nich verkehrt so ein Tag im Bett. Und wenigstens nich so warm.

Nachmittags um 14 Uhr im Hostel gab’s dann so ne Art Informationsveranstaltung wo uns gezeigt wurde was man auf dieser Insel alles zu beachten hat. Denn wir fahren ja ohne einen Guide oder Tourführer oder Aufseher oder sowas. Im Prinzip läuft das so ab. Wir sind eine 11 Mann Gruppe und haben ein gemietetes Auto. Das ist so’n großes mit Allrad und großen Reifen. Praktisch fährst du mit 10 fremden Backpackern für drei Tage und zwei Nächte zum Campen auf eine Insel. Tja und auf der Insel gibt’s keine Straßen, der Strand ist dort eine „Straße“. Jeder fährt dort direkt am Strand oder halt durch Waldwege. Warum fahren wir da hin? Alles was wir wissen ist, dass es eine schöne Insel sein soll und jeder diese Tour macht also auch wir. Nach unserer Gruppenbesprechung und nachdem alle Formalitäten erledigt waren sind alle Mann zum einkaufen gegangen. Denn du brauchst ja auch für drei Tage Verpflegung. Es gibt dort nämlich keine Supermärkte oder so was. Alles was du brauchst, musst du selbst mitbringen.
Das war so ziemlich alles was wir heute erlebt haben. Abends gab’s noch ne DVD.

20.03.2008 – Fraser Island

Morgens um 6.30 Uhr klingelt der Wecker. Ungewöhnlich für uns da wir uns ja seit Wochen im Urlaub befinden. Ekelhaftes Geräusch hat dieser Wecker. Ja um achte war Treffpunkt und bevor wir aber endlich los durften, hieß es Sachen packen. Ich glaub das ganze dauerte zwei Stunden bis wir endlich losgelassen wurden. Chrischi war erster Fahrer. Das gute war, wir hatten nur zwei Fahrer, Chrischi und Paul! So konnte Chrischi ganz oft selbst fahren. Unser Jeep war vollgestopft mit Zeug: Zelte, Schlafsäcke, Isomatten, Geschirr, Verpflegung, Goon (Weinartiges Getränk was aber in der Realität kein Wein ist sondern nur weinartig schmeckt, Anmerkung der Redaktion) Campingkocher, Gasflasche und natürlich so die Anziehsachen von Elf Leuten. Alles wurde auf dem Dach verstaut. Und dann ging sie ab die Lutzi. Ein kleine Fähre brachte uns rüber. Die Überfahrt dauerte auch nur knapp fünf Minuten. Angelegt hat die Fähre direkt am Strand ohne Anlegestellen oder Hafen. Wir wurden direkt am Strand abgeladen. So was haste noch nich gesehen. Ja und dann gings los. Mit nem Jeep unterm allerwertesten am Strand langbraten. Das ist ein Traum. Das macht Spaß und ist auch gar nicht so einfach. Das ist Offroad pur! Unser erstes Ziel war ein See ca. 25 Kilometer entfernt von der Anlegestelle. Die ersten Versuche im Sand zu fahren waren noch ein wenig zögerlich und einmal mussten alle aussteigen weil wir im Sand stecken geblieben sind. Aber nach der Zeit gewöhnt man sich an das Fahren und dann machts nur noch Spaß. Im hinteren Teil des Autos war’s nich ganz so komfortabel und manchmal ging’s ganz schön auf den Rücken weil man teilweise ganz schön herumgewirbelt wird. Is halt keine glatte Piste sondern auch ein bissel holprig. Am Strand gilt sogar die STVO und Polizei kontrolliert ob alles in Ordnung ist. Höchstgeschwindigkeit am Strand: 80 km/h. Auf den Waldwegen die ins Inselinnere führen, kannste allerdings nich so schnelle fahren. Hier ist bei 25 km/h Schluss. Und die hatten’s teilweise ganz schön in sich und die ein oder andere Gruppe ist auch schon mal mit dem Jeep umgekippt. Jedenfalls war’s aufregend und sogar ein bissel spannend, weil wir auch nich so richtig wussten was uns erwartet. Alles was wir wussten war, dass es sich um eine riesige Sandinsel handelt.

Nach ca. einer Stunde erreichten wir diesen See von dem ich keine Ahnung habe wie man den richtig schreibt. Und das war überwältigend und beeindruckend. Herrlich. Deswegen fahren die hier alle hin. Das Wasser, so ein blaues Blau! Der Sand, so weiß! Die Sonne schien, der Himmel war blau! Perfekt! Natur, so schön kann also Natur sein. Hier planschten wir eine Weile herum und genossen einfach die Zeit.
Anschließend ging’s ca. 8 km zurück zu so ne Art Campingplatz wo wir unsere Zelte aufschlagen konnten und erstmal Sandwiches essen konnten. Anschließend ging’s wieder zum See, diesmal mit Goon. Hier haben wir einfach am Strand gesessen, gequatscht und alberne aber durchaus lustige Trinkspiele gespielt. Wir werden’s euch zeigen wenn wir wieder zurück sind, ich bin sicher dem einen oder anderen wird’s gefallen. Anschließend gab’s Abendessen. Heute gab’s Hamburger vom Barbecue. Das einzige Problem war die Dunkelheit. Absolute Dunkelheit und wir hatten keine Kerzen oder so was dabei. Taschenlampen waren auch Mangelware und wenn jemand welche hatte, dann war sie irgendwo auf dem Dach unauffindbar verstaut. Trotzdem irgendwie haben wir’s dann doch noch hinbekommen die Burger zu grillen und den Wein einzufüllen und den Abend ausklingen zu lassen. Übrigens war unsere Gruppe eine prima Truppe! Wir hatten Dorun aus Israel. Paul und Stacey aus England, Bard und Kris aus Norwegen und Martina, Paul, Sandra, Peggy und Christian aus Deutschland sowie Willy Power aus Irland. Wir haben so viel gelacht. Vor allem die beiden Norweger waren irre witzig. Wir hatten ne richtig gute Zeit heute.

31.03.08 - Tag zwei auf Fraser

Nachdem aufstehen ging’s auf zum nächsten See. Dafür mussten wir wieder keine Ahnung wie weit durch den Wald fahren. Und dieser See hat’s noch getoppt. Lake McKenzie hieß er und war glaub ich sogar noch ein bissel blauer als der See gestern. Hier war’s noch schöner als gestern. Das hier war jetzt aber wirklich Perfekt. Das war schön. Dieser See, das musst mit deinen eigenen Augen gesehen haben. Ein Traum. Auch hier war keine Hektik angesagt. Die Zeit muss sein um das wirken zu lassen und es ein bissel zu genießen. Der nächste Punkt an dem wir hielten war nich so berauschend. Wieder nen See, aber diesmal nich ganz so schön. Naja hier hielten wir uns nicht so lange auf. Wir beschlossen den nächsten Punkt auf unserer Agenda in Angriff zu nehmen.

Der nächste Stopp auf unserer Route war ein Schiffswrack. Ja mitten am Strand liegt ein alter verrosteter Kahn rum. Der Kahn bleibt hier liegen und erfreut täglich Hunderte von Besuchern. Sieht man ja auch nich alle Tage so was. Schön, mal was anderes! Nachdem jeder das alte Ding bestaunt hatte war der Tag auch schon wieder vorbei. Es blieb gerade noch genug Zeit Den Wagen abzuparken und die Zelte aufzubauen bevor es dunkel wurde. Diesmal zelteten wir direkt am Strand. Kein Campingplatz, kein Strom, keine Dusche und keine Toilette. Wer mal poooh machen musste, hätte sich nen Loch butteln müssen. So weit ich weiß, ist es dazu nich gekommen. Jeder konnte bis zum nächsten Tag ausharren. Beinahe hätte ichs vergessen. Wir haben auch nen Dingo gesehen. Dingos sehen aus wie Schäferhunde und hier auf Fraser leben viele in freier Wildbahn. Der kleine Racker hat sich erstmal unser Campinglager von sicherer Entfernung angesehen. Wenn man nicht aufpasst kommen Dingos und machen sich über die Verpflegung her. Auch spielen sollte man lieber nicht mit den Dingern, da sie auch mal beißen.

01.04.2008 – Fraser Island

Heute ging’s in aller Herrgottsfrühe noch mal ca. 50 km den Strand entlang bis nach Indian Heads. Dies war ein Aussichtspunkt im Norden der Insel. Neben einem phantastischen und atemberaubenden Ausblick auf’s Meer war die Attraktion hier Haie zu beobachten. Indian Head ist ein ziemlich hoher Felsen und von oben kann man echte Haie in Natura sehen. Jupp und wir haben auch einen gesehen. Die blöden Haie sind auch der Grund warum niemand ins Meer hüpfte. Es wurde uns geraten nicht ins Meer zu gehen. Nun wissen wir auch warum. Schade dabei sieht das Meer so klasse aus und am liebsten wollte jeder reinhüppern, vor allem weil wir ja heute noch nicht duschen konnten.
Ja das war dann der letzte Punkt auf unserer Fraser Island To Do Liste – jetzt mussten wir wieder 96 km zurück zur Fähre fahren. 96 Kilometer den Strand entlang. Juhuu heute war Chrischi wieder Fahrer. Strand fahren macht Spaß. Ne Erfahrung für’s Leben. Das war wirklich gut! Spätestens um halb zwei mussten wir wieder an der Fähre sein. Denn nach 13.30 Uhr war es unmöglich die Fähre zu erreichen. Dann kommt nämlich die Flut und macht besonders enge Abschnitte am Strand unpassierbar. Wenn du diese Fähre verpasst sitzt du noch ne Nacht auf der Insel und kommst nicht runter. Ohne Verpflegung.
Aber keine Sorge, wir hatten genug Zeit. Und als wir auf der Fähre waren, war jeder froh, dass wir wieder gesund und munter und ohne Unfall und ohne Zwischenfall zurück in der Zivilisation sind. Auf der anderen Seite war’s traurig, dass es schon wieder vorbei ist.

Und wieder zurück auf dem Festland passierte das unfassbare. Irgendwas stinkt hier mörderisch nach verbranntem Gummi oder Öl oder so was. „Halt an!! Stopp!! Irgendwas stimmt nicht!!!“ Verdammte grüne Neune – kuck dir mal das Rad an. Total schief! Sieht komisch aus und der Rauch sagt: Wir können nicht weiterfahren. Panne! Verdammt auf der Zielgerade reist die Karre den Arsch auf doohhh!!! Bitter ist’s deswegen weil wir mit bis zu 1000 $ als Gruppe haften. Wenn’s unser Verschulden ist, dann bezahlen wir für den Schaden. Jetzt begann die Zitterpartie. Da wir kein Handyempfang hatten, mussten wir ein Auto anhalten. Der nette Mann, den wir anhielten nahm Willy Power (der Nachname ist wirklich Power) mit nach Rainbow Beach zum Autoverleiher. Halbe Stunde später kam der Autoverleiher mit nem neuen Jeep und holte uns ab. Er sagte, Gott sei Dank seit ihr angehalten. Irgendwas ist gebrochen und höchstwahrscheinlich wäre das Rad in den nächsten Minuten abgefallen. Einfach so. Ja Schitt, wir haben uns schon darauf eingestellt dass wir dafür zahlen müssen. Immerhin wären das für uns nochmal 180 $ extra gewesen. Für nix und wieder nix. Aber Gott sei dank, sagte der Typ vom Verleih, dass es nich unsere Schuld war und wir nix zahlen. Puuhhhh. Nochmal gut gegangen. Eine andere Gruppe musste zahlen, weil sie eine defekte Kupplung hatten. Haben wa noch mal Schwein gehabt.
Zurück im Hostel hieß es erstmal duschen! Das war jetzt langsam wichtig.

Abgerundet wurde unser Ausflug abends im Hostel bei einer kleinen Fraser Island Revival Party. Unsere Reisegruppe hat sich abends noch zusammen gesetzt und die Reste des Wein getrunken. Das war nochmal ein richtiges Highlight. Wir haben so viel gelacht. Das war das Sahnehäuptchen auf einen gelungenen und erlebnisreichen Trip in die Natur. Das waren prima Tage mit tollen Menschen.

02.04.08 – Rockhampton

Heute gings auf zu neuen Abenteuern. Unser nächstes Ziel heißt Airlie Beach. Schlappe 900km von Rainbow Beach. Dazwischen gibt’s wirklich nicht allzu viel zu sehen. Weshalb wir auch versuchen die Strecke so schnell wie möglich runterzureißen. Heute haben wir gute 550 km geschafft und sind insgesamt fast sieben Stunden gefahren. Zwischendurch wurde uns schon mal nen Eindruck vermittelt wie es sein könnte durchs Outback zu fahren. Teilweise gab’s hier schon kilometerlang nix interessantes zu sehen. Ewig keine Städte, keine Dörfer, keine Autos, nur Land. Langweilig aber so ist das nun mal. Dieses Land ist so groß und alles ist ein bissel weiter voneinander entfernt als man es von zu Hause gewohnt ist. Unser Nachtlager haben wir in Rockhampton auf einen Campingplatz aufgeschlagen. Wirklich viel wissen wir nicht über die Stadt. Ist auch nicht so wichtig. Morgen sollten wir Airlie Beach erreichen. Dort wollen wir für drei Tage auf ein Segelschiff um die Whitsunday Islands segeln. Das wird ein weiterer Höhepunkt unseres Australientrips sein.

Bis dahin ihr lieben Liebenden. Viele Grüße aus dem Land der Dingos

03.04.08 – Airlie Beach

Hi There!

Unser Tag fing an wie immer! Morgens mit den ersten Sonnenstrahlen sind wir aufgestanden denn schließlich hatten wir ja großes vor. Heute standen wieder ca. 550 km auf dem Programm. Unterwegs gingen die Stunden nicht vorbei. Aufgrund der eher kargen und eintönigen Landschaft gab’s nicht soviel zu sehen. Tatsächlich gibt’s in dieser Gegend kaum Orte oder zivilisiertes Leben. Wir durchquerten in diesen 550 km nur eine größere Stadt, Mackay. Unsere durchschnittliche Reisegeschwindigkeit betrug 90 Stundenkilometer und teilweise denkste die Zeit steht still. Es geht einfach nicht vorwärts. Manchmal warste schon froh, dass dich ein Auto oder Truck überholt. Manchmal siehste zig Kilometer nix ausser Bäume und Sträucher. Tatsächlich liegen hier schon Tankstellen, sogenannte Roadhouses 70 km voneinander entfernt. Das war schon ein wenig wie man sich Australien so vorstellt. Endlose Weiten. Betty machte auch einen prima Job. Ohne Murren und Zurren brachte sie uns den ganzen Weg bis kurz vor Airlie Beach. Wir zwei beide haben schon abgeklatscht. 3 km vor unserem Ziel und uns nach ca. 7 Stunden gefreut, dass wir endlich am Ziel sind.

Dann der Schock. An einer Ampel wollte der erste Gang nicht mehr rein. Mmmh schnell rausgesprungen und nen Meter angeschoben, dann ging’s wieder! Verdammt, irgendwas ist kaputt. Keine 500 Meter später ging gar nix mehr. Die Gänge ließen sich nicht mehr vernünftig wechseln und beim fahren machte Betty Geräusche als hätte ihr einer ne Eisenstange zwischen die Speichen geworfen. Verdammt so können wir nicht weiterfahren!!! Also blieb uns nix weiter übrig als LINKS ran zufahren. Und nu???? RACV anrufen und kucken warten. Am Telefon wieder das gleiche Problem. Wo zum Kuckuck sind wir. Wie heißt die Straße und was ist es für’n Ort. Diesmal waren allerdings die Englischkenntnisse gut genug und ich war vorbereitet auf alle ihre Fragen am Telefon. Keine 40 Minuten später kam der freundliche Mechaniker vom RACV und kuckte sich unsere Betty an. Er schaltete den ersten Gang rein, fuhr zwei Meter vorwärts und einen rückwärts und meinte. That’s the Gearbox. Costs about a thousand Dollar! Für alle noch mal er meinte: „Getriebe! Kostet 1000 Dollar!“ Er kuckte sich kurz in Betty um und sagte: „Der Van ist vielleicht nur noch tausend Dollar wert. Plus Arbeitskosten sind es ca. 1240 $. Oder er gibt uns ne Nummer die wir anrufen können, wenn wir Betty loswerden wollen. Auf die Frage ob niemand eventuell nen Schrottwert von 400 oder 500 Dollar zahlen würde, meinte er trocken. Nee, nich mal einen lumpigen Dollar. Wahrscheinlich sah er die Verzweiflung in unseren Augen und sagte er hört sich mal um ob er ne gebrauchte Gearbox rankriegen kann. Wenn nicht muss eine bestellt werden, das dauert dann ca. eine Woche. Wir sollten ihn nächsten Tag gegen zehn anrufen. Abschleppen macht auch keinen Sinn, denn wir brauchen ja unser zu Hause. Mit letzter Kraft konnten wir Betty noch auf den gegenüberliegenden Campingplatz fahren und abstellen. Verschenken tun wir Betty jedenfalls nicht. Selbst wenn wir sie für 1000 Dollar reparieren lassen müssen, ist das allemale besser als die kleine einfach wegzugeben. Schließlich erwarten wir, dass wir sie für mindestens 2000 bis 3000 verkaufen können. Das einzige Problem ist. Wir sind drei km vor Airlie Beach, da wo was los ist. Und wir können nicht weg weil Betty derzeit kein mobiles Haus mehr ist so wie früher. Nun müssen wir wahrscheinlich eine Woche auf diesem weniger schönen, an einer Raststätte im Wald errinernden Campingplatz verbringen. Wir hängen fest. Uns war jedenfalls ganz schon schlecht und nich zum lachen zu mute. Nur ironische Witze kamen über unsere Lippen aber alles halb so schlimm dachten wir. Ein Typ (Australier) auf dem Campingplatz, den wir von unserem Problem berichteten, meinte nur: Keine Sorge, das gehört alles mit zum Abenteuer. Ja da hat er Recht. Bis jetzt wurden wir von jeder Havarie verschont und bis jetzt ist alles zu glatt gelaufen. Wie auch immer, in einem Jahr lachen wir drüber.

04.04.08 Airlie Beach

Zehn vor zehn riefen wir unseren Mechanikerkumpel an. Als hätten wir’s nich vorher gewusst, sagte er: „Tschuldigung! Gib mir zwei mehr Stunden!“ Das war klar. Jedenfalls meinte er, zwei Stunden später, ja er hat mehrere Getriebebox, Gearbox, was auch immer das ist auftreiben können. Wir müssen den Wagen nur für zwei Tage bei ihm lassen dann kriegt er das hin. Da wir in Betty wohnen und er am Wochenende nicht arbeitet, geht’s erst am Montag. So das wir uns für Montag zu Dienstag ne neue Unterkunft suchen müssen. Alles in allem meinte er das wir mit 740 Dollar dabei sind. Prima! Gott sei Dank keine 1240 Dollar! Blöd nur was machen wir denn bis Dienstag in diesem verlassenen Campingplatz.

Wie das immer so ist wird am Ende alles gut ne? Und wenn es noch nicht gut ist, dann ist es auch noch nicht zu Ende. Im Reisebüro in Airlie Beach konnten wir einen Segeltrip für Sonntag bis Dienstag buchen. Das war auch der einzige Grund warum wir hier sind. Das heißt wir schlafen jetzt nur zwei Nächte auf diesem blöden Campingplatz in unserer Betty, dann fahren wir segeln und sehen nebenbei den schönsten Strand der Welt und gehen schnorcheln und sehen ganz viele bunte Fische und wenn wir Dienstag wieder festen Boden unter den Füssen haben, dann können wir die alte Scheese vom Mechaniker abholen. Dann ist Ende gut alles gut!!!! Also von Sonntag zu Dienstag sind wir per Handy nicht erreichbar. Für alle die uns anrufen wollen ist Samstag die letzte Chance. Danach sind wir segeln. Richtiges Segeln! Wir freuen uns so!!!! Allen denen’s interessiert www.ozsailing.com.au und unser Boot heißt SV Whitehaven und wir schippern um die Whitsunday Islands.

Ahoi Ihr Landratten!!!

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