Mittwoch, 21. Mai 2008

19.05.2008 – Bali – Rafting

Die Zeit hier in Bali vergeht wie im Fluge. Kaum zu fassen, dass wir schon mehr als zwei Wochen hier sind. An das Leben im Hotel könnte man sich gewöhnen. Jeden Morgen lecker Frühstück vom Bufét, jeden Tag nen frisches Handtuch und nen netten Roomkeeper der deinen Dreck wegräumt und dein Bett macht. Abends Essen gehen im Restaurante. Kein Abwaschen, kein Einkaufen, kein Kochen nix musste hier selber machen so ist dat schön. Wir wollen beinahe gar nicht mehr nach Australien zurück. Der Mensch ist ja so ein Gewohnheitstier und wenn wir uns vorstellen nächste Woche wieder in einen Campervan einzuziehen und die Nächte auf Campingplätze bzw. Parkplätze verbringen zu müssen dann kommt schon ein bissel Wehmut auf. Dann ist wieder Schluss mit Heitideiti Highlife, dann geht’s wieder zurück ins luxuslose Backpackerleben mit Gemeinschaftsduschen und Gruppenklos. Wenn wir in Darwin am 26.05. landen fahren wir direkt zur Autovermietung. Wir konnten dem Internet sei Dank wieder nen Relocation deal buchen und kriegen einen Camper für $ 5 pro Tag mit dem wir unsere Reise nach Alice Springs antreten können. Dann heißt’s wieder 1500 km durchs Niemandsland fahren rein in die Mitte von Australien. Rein ins Outback. Von da aus geht’s dann zum nochmals 600 km entfernten Ayers Rock bzw Uluru wie die Eingeborenen den roten Berg nennen.

Aber vorher haben wir ja noch 6 Tage im schönen Bali.

Heute waren wir übrigens Rafting. Yes, wir sind mit nem Schlauchboot nen reissenden Fluss runter gefahren. 14 km und ca 2 Stunden lang sind wir so durch die Gegend geschippert. Das beste war, dass wir die einzigen auf dem Fluss waren, nur der Guide, Peggy und meine Wenigkeit. Und die anfängliche Angst vor ähm naja wie will man’s am besten ausdrücken…. Naja die Angst davor, dass die Balinesen es mit Sicherheitsstandards wie man es als Europäer gewohnt ist nicht so genau nehmen und das man aus dem Boot fällt oder was auch immer bei einer solchen Rafting Tour passieren kann, die verflog auch nach fünf Minuten und wir konnten die Tour richtig genießen. Unser Tourguide Marty hatte alles im Griff und gab uns immer Befehle, wie Paddel Forward, Paddle Backwards. Der wichtigste Befehl war allerdings BumBum. Das hieß festhalten wir fahren gleich gegen nen Felsen oder nen Rock oder ne Felswand. Spass hat’s gemacht und wir wurden auch teilweise gut durchgeschüttelt und wären auch das ein oder andere mal fast über Board gegangen. Manchmal sind wir rückwärts gefahren und ziemlich oft frontal gegen die Felswand am Rande des Flusses. Manchmal mussten wir uns hinlegen weil wir unter kleine Bambusbrücken durchgefahren sind die nur 10cm hoch über unsere Köpfe den Fluss überquerte.

Nebenbei bemerkt war diese Raftingtour wahrscheinlich die beste Möglichkeit die Natur Balis hautnah zu erleben. Und die Natur ist nen Traum, der Fluss führte durch den Dschungel vorbei an etlichen Wasserfällen und einmal sogar unter einem Wasserfall durch. Teilweise hatteste das Gefühl du bist Indiana Jones auf Entdeckungsreise. Weit und breit keine Menschenseele, ab und an ein paar Balinesen, die sich im Fluss waschen aber sonst nur wir drei, der Fluss und die Natur. Traumhaft schön. Ein phantastisches Abenteuer. Zu guter letzt mussten wir noch nen dreimeter hohen Wasserfall bezwingen. Der Typ ist mit uns Tatsache nen Wasserfall runtergefahren, bzw gesprungen oder gefallen oder wie auch immer. Klasse!!! Hat auch gar nicht wehgetan und danach fühlten wir uns wie Helden. Wir haben den reissenden Fluss bezwungen. Wir habens geschafft!

Unser Tourguide hat uns während des Ausfluges noch von seiner Familie, seinem Job und seinem Leben erzählt. Er verdient 70 US-Dollar im Monat. Nur um mal zu sehen wie die Relationen hier so sind. Der Typ verdient 70 Dollar im Monat und wir hauen 70 Dollar für zwei Stunden Bootfahren raus. Er muss davon seine Frau und Kinder ernähren. Ach nee uns geht’s schon gut. So leid uns das alles tut, aber wir glauben er hat uns die ganze Geschichte erzählt um vielleicht ne fette Spende oder nen Trinkgeld abzugreifen. Ehrlich gesagt, wir haben auch kurz überlegt ihm etwas extra zu geben, dachten aber ooch nö! Das erzählt der wahrscheinlich jedem Tourgast und so richtig glauben konnten wir ihm das auch nicht aufgrund seiner RipCurl Badelatschen die ja schon nen halbes Monatsgehalt kosten.

Anschliessend ging’s mit unserem Privatchauffeur zurück zum Hotel. Ca 1 ½ Stunden durch die Rush Hour Balis. Das war wiederum nen Abenteuer für sich. Kinder der Verkehr ist verrückt. Auch wenn ich mich wiederhole, aber wie die hier fahren da kriegste zuviel. Ich musste mir oft die Augen zuhalten und öfters mit dem Kopp schütteln und tief durchatmen. Auf ner zweispurigen Strasse überholen die links und rechts gleichzeitig auch wenn von vorne nen Auto oder nen Moped kommt scheissegal. Dann fahren halt alle nebeneinander anstatt hintereinander. Junge Junge das war was.

Jedenfalls dieser Trip war nen absolutes Highlight und mit nix zu vergleichen. Ich glaube das könnte man einzigartig nennen. Falls ihr, liebe Leser, mal in der Gegend hier seid dann lasst euch das nicht entgehen. Super!!!

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