Freitag, 2. Mai 2008

03.05.08. Darwin in den Tropen, der heißeste Ort der Welt

Hallo Freunde!

Die Zeit hier in Darwin verging wie im Fluge und wie fühlten uns wie im Märchen. Das Märchen, dass wir meinen heißt allerdings „Die unendliche Geschichte" und unser Fluggerät war Fury oder wie auch immer der fliegende Hund in der Unendlichen Geschichte heißt. Die letzten zehn Tage fühlten sich an wie Wochen und wir wussten teilweise vor lauter Langeweile gar nicht wohin mit uns. Die Sache ist die: es gibt in Darwin nicht viel zu tun. Der Strand ist geschlossen wegen diesen Quallen die dich bei Hautkontakt in die ewigen Jagdgründe befördern und die Stadt an sich versprüht nen Charme wie Schwedt / Oder an einem regnerischen verkaterten Sonntagmorgen. Der einzige Unterschied ist das Wetter. Hier ist jeden Tag Traumwetter, es ist heiß und sonnig und das jeden Tag. Und da liegt der Hund begraben, es ist hier so heiß, das de nich weißt wo du mit dir hinsollst. Ich glaub wir haben’s in den letzten 10 Tagen nur viermal geschafft unser Hostel zu verlassen und durch die Stadt zu schlendern. Dabei ist „schlendern" noch richtig positiv ausgedrückt. In echt haben wir uns durch die Innenstadt gequält auf der Suche nach etwas Abwechslung. Es ist hier so heiß und schwül das de am liebsten weiss ich jetzt auch nich was machen willst. Ab und zu sind wir einfach so in ein Geschäft gegangen um die Air Condition zu genießen nur um dann beim Verlassen wieder gegen diese Wand aus heißer Luft zu rennen. Die meiste Zeit in Darwin haben wir allerdings damit verbracht die Zeit totzuschlagen. Das klingt leichter als es in Wirklichkeit ist denn so ganz ohne Xbox und ohne Fernseher also ohne Arbeitslosen TV am Nachmittag ist das nicht so einfach. Für ne Doppelfolge von Oli Geissen oder Vera am Mittag hätten wir getötet. So blieb uns nur das Lesen von ca. ein Jahr alten Frauenmagazinen und die Wiederholungen von „Dr. House" auf dem Laptop. Uns war manchmal so langweilig, dass wir angefangen haben MauMau zu spielen, sogar mit Championsleague.

Gott sei Dank verfügt unser Hostel über nen Pool, so dass wir hier mit unseren alten Klatschzeitungen am bzw. im Pool liegen konnten.
Morgen haben wir’s endlich geschafft und können unsere Rucksäcke packen um zu neuen Abenteuern aufzubrechen. Morgen geht’s nach Indonesien genauer gesagt nach Bali. Eigentlich geht unser Flieger erst Übermorgen um sieben in der Frühe, aber wir werden morgen Abend gegen elf schon zum Flughafen und die Nacht dort verbringen. Und nu pass auf. Wir zwei beide, ich glaub wir haben in unserem ganzen Leben noch nie nen Bücherladen gesucht. Aber jetzt wo wir so viel Langeweile haben, dass wir sogar bereit wären nen Buch zu lesen, ausgerechnet da gibt’s keinen Buchladen. Im ganzen Citybereich von Darwin haben wir so was nicht gefunden. Ich fass es nicht, watt sollen wir denn die ganze Nacht am Flughafen machen? Wenn wir wieder MauMau spielen müssen, dann trägt das immer erheblich zur schlechten Laune bei, da wir beide nicht die besten Verlierer sind und der Gewinner immer äußerst ausschweifend und übertrieben seinen Sieg feiert, bekommt einer von uns immer richtig schlechte Laune :)

Wie auch immer, einen Tag im „Top End" von Australien werden wir so schnell nicht vergessen. Wir entschlossen uns einen Tagesausflug zum Litchfield Nationalpark zu buchen auch wenn der natürlich wie alles in Darwin aufgrund der isolierten Lage völlig überteuert war. Aber das hat sich gelohnt. Am Donnerstag war’s endlich so weit, früh morgens um 7 holte uns der Bus ab. Wir fuhren zunächst zum Adelaide River um die „Spectacular Jumping Crocodile" Tour mitzumachen. Für alle die dem englischen Sprachgebrauch nicht so mächtig sind, jaaaaa wir kuckten uns Krokodile an, die in einer spektakulären Art und Weise aus dem Wasser springen. Diese Killermaschinen aus der absolut nächster Nähe zu sehen war ein absolutes Highlight. Auf nem kleinen Bötchen sind wir den Fluss lang gefahren und immer wenn Krokodile in Sicht waren, haben die Tourbegleiter nen saftiges Stückchen Büffelfleisch übers Wasser gehalten und hatten somit sofort die Aufmerksamkeit der teilweise 50 Jahre alten Riesenechsen. Der Skipper des Bootes meinte das Büffelfleisch wie Schokolade für die Viecher ist, die nebenbei bemerkt nicht immer aus Hunger töten sondern einfach nur weil’s ihnen Spass macht. Er meinte, dass er mal gesehen hat wie ein Krokodil nen Wildschwein erlegt hat nur um es danach liegen zu lassen und sicher wieder dem Sonnenbaden zu widmen. Irre und wir zwei beide waren keine zwei Meter entfernt live dabei, wie sie ca 1 ½ Meter aus dem Wasser springen um ihr Stückchen Schokolade zu schnappen. Atemberaubend und einmalig war das.

Anschliessend sind wir mit dem Bus weiter zum Florence Fall, ein ca. 30 bis 50 Meter hoher Wasserfall mit angrenzendem natürlichen Planschpool. Da konnten wir uns denn endlich mal abkühlen und ins Wasser hüppern, nachdem es im Adelaide River ja nicht ratsam war ins kühle Nass zu springen. Dieser Wasserfall und die Möglichkeit unter einen solchen Wasserfall zu schwimmen und sich von oben berieseln zu lassen war unbeschreiblich. Im wahrsten Sinne des Wortes ein unbeschreibliches Gefühl, irgendwie sah das von unten so aus als würde das Wasser in Zeitlupe runterstürzen und die Zeit stehen bleiben. Schön!!!
Danach ging’s weiter zum, verdammt Name vergessen! Auf alle Fälle war’s nen kleiner wilder Fluss mit kleinen Wasserfällen und Badepools. Auch hier konnten wir wieder nach allen Regeln der Kunst gepflegt rumplanschen und rumtollen und von kleinen Klippen ins Wasser springen und so was. Das war herrlich schön und dieses Erlebnis ebenfalls unvergesslich. Natur pur und wir freuten uns des Lebens!

Achherrjeh beinahe hät ichs vergessen. Um die Wartezeit vor der Krokodilflussfahrt zu verkürzen konnten wir noch ein bissel mit einheimischen Schlangen spielen. Unser Tourguide holte eine Python Constrictor (vorsicht Rechtschreibfehler sehr wahrscheinlich) aus ihrem Käfig und legte sie uns um den Hals. Peggy war ganz mutig und ließ sie sich als erste völlig unbeeindruckt von ihrer Länge und ihrem majestetischem Antlitz um den Hals wickeln. Wie nen Schal lag die Schlange um ihren Hals. Und naja weil Peggy ja so mutig war und das Ding spazieren trug, musste ich ja nun auch ran. Wie hätte das denn ausgesehen wenn ich, ihr wisst schon der Mann hier kneifen würde. Nen bissel mulmig war das schon als die Python anfing ihre dünne Zunge immer so zischend rauszustrecken. Auch das war wieder was! Nen Erlebnis von dem wir noch unseren Urenkeln berichten können.

Zwischendurch haben wir noch an Termitenhügeln angehalten. Die Dinger sahen aus wie kleine Felsen. Tatsächlich sind das aber die Wohngelegenheiten von vielen kleinen Termiten. Die ganze Gegend stand voll von den Dingern. Das war zwar nicht ganz so aufregend aber nen paar Fotos haben war trotzdem geschossen.
Dieser Tag im Litchfield National Park war absolut sein Geld wert und hat einfach nur Spaß gemacht und wir konnten Naturwunder erleben, für die es sich lohnt einmal um die halbe Welt zu fliegen und die man wohl so schnell nicht wieder erleben kann.

So ihr lieben Leseratten, wir müssen uns jetzt erstmal abkühlen und in den Pool hüpfen. Die Schwitze läuft nämlich schon wieder unaufhaltsam den Rücken runter und datt wird langsam unangenehm. Für die nächsten drei Wochen könnt ihr wenn ihr Lust und Zeit habt ja mal für ne Woche den Alltag entfliehen und nen Last Minute Urlaub nach Bali buchen. Das war kein Scherz, nehmt euch mal ne Auszeit. Immer nur arbeiten schlägt doch auf’s Gemüt.
Bis dahin Auf Wiederschreiben!!!

Eure „Python Peggy" und euer „Crocodile" Chris

P.S.
Herzlichen Glückwunsch Männer zum Sieg der Landesliga! Ihr seid die besten.

HCA ist der geilste Club der Welt!!!

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