Samstag, 22. Dezember 2007

Merry X-mas everyone

22.12.2007 – Emerald

Ho Ho Ho werte Freunde der besinnlichen Gemütlichkeit in der Weihnachtszeit. Viele Weihnachtsgrüße aus dem weit weit entfernten Emerald, Victoria, Australien senden euch die Blumentante und der Blumenheini!!!

Bei euch ist Winter und kalt und wir?

Tja, wir sind jetzt fest verwurzelt in dem Geschäft mit den kleinen grünen Blumenpflanzen. Nach dem Wechsel auf die Farm „Warren Park“ im kleinen verschlafenen Narre Warren East gehören wir fest zum Bestand der kleinen Blumenzüchterfirma. Wir haben jetzt einen richtig netten neuen Boss, Frank. Frank der alte Haudegen ist ca. 75 Jahre alt und seit 25 Jahren Herrscher über seine eigene Blumenfirma. Wir haben jeden Tag die ungeheuer wichtige Aufgabe seine geliebten Blumenpötte von Unkraut jeglicher Art zu befreien und den Blumen so ein ungestörtes und sorgenfreies Leben zu ermöglichen. Jeden Tag verbringen wir 1 bis 2 Stunden mit dieser richtig langweiligen aber überlebenswichtigen Aufgabe. Dabei hat man das Gefühl die Zeit würde still stehen. Alle gefühlten 2 Stunden kuuckste auf de Uhr und denkst dir: „Komisch, eigentlich müsste doch gleich Frühstückspause sein.“ Aber jedes Mal sind nur fünf Minuten ins blumenreiche Land gegangen. Das bedeutet, dass die Zeit zwischen 7.30 Uhr und 10.00 Uhr zwar in echt nur 2 1/2h lang sind, für uns aber 60 gefühlte Stunden Unkrautjäääten darstellen. Und nu stellt euch mal vor ihr sollt 60 Stunden Unkraut aus solche Töppe zuppen!

Naja, nach der Frühstückspause sorgen wir dafür, dass neue Pötte auf die Felder kommen. Genau, wir zwei beide toppen die letzten sechs Arbeitsstunden Blumen um. Und das geht so. Wir kriegen kleine Blumen in kleinen bzw. winzigen Töpfen und stopfen die Dinger in größere Töppe. Dadurch ermöglichen wir dem Grünzeug vernünftig zu wachsen. Genau genommen erhalten wir uns dadurch selbst unseren oben beschriebenen Job. Wir schaufeln uns genaugenommen unser eigenes Grab. Erst machen wir Blumen, nur um diese in den nächsten Tagen von Unkraut zu befreien. Das ist der Lauf der Dinge!!! Irgendwann sind die Blumen dann groß genug, werden verkauft und dann muss sich der neue Besitzer um das Unkraut kümmern. Wir schaffen pro Stunde ca. 150 neue Töppe, jeder. Also 300 zusammen. Das macht am Tag ca. 1800 Blumentöppe. Gut zwischendurch müssen wir die Dinger ja noch auf die Felder stellen, neue Töpfe besorgen, Fegen, neue kleine Blumen holen und Pipi machen gehen. Also laß es 1400 Blumen sein die wir zwei beide jeden Tag umtopfen. Wir sind sozusagen Umtopf-MASCHINEN. Ohne uns würde die Firma zusammenbrechen und Frank pleite gehen.

Trotzdem der Job ist recht locker. Keine Hektik, kein Stress nur stupide Arbeit halt. Dafür aber nen richtig relaxten Boss. Das ist gut.
Freitag war um 13 Uhr Feierabend, danach hieß es BBQ beim Boss und seiner Frau. Alle Mitarbeiter, also auch wir waren eingeladen zum trinken und Essen. Nach der Nahrungsmittelaufnahme gab’s Geschenke. Jeder der Mitarbeiter hat ein Geschenk bekommen. Auch wir – JuHuuu!!! Wir haben jeder zwei deutsche Bier bekommen und so’n Bierhalter aus Schaumstoff. Cool, damit haben wir nich gerechnet und waren richtig überrascht das wir auch nen Geschenk aufmachen durften. Frank und seine Frau sind so was von nett und freundlich, da haben wir uns richtig wohl gefühlt. Auch die anderen Mitarbeiter sind toll. Und dat allerbeste is ja das Peggy gar kein Bier trinkt. Das bedeutet nämlich? – Richtig! Der Chrischi hat vier deutsche Pupen abgesahnt. Yeah!
Leider hat es seit 13.30 Uhr in Strömen geregnet. Also richtig heftig geregnet. Den ganzen Tag lang und die ganze Nacht hat’s geschüttet wie aus Eimern.

Nächsten Tag, Samstag früh, auf den Weg zur Arbeit ruft der Frank an. Wir brauchen nicht zur Arbeit kommen sagt er. Es ist alles abgesoffen. Seine Farm steht unter Wasser und deshalb gibt’s keine Arbeit. Blöd nur das wir extra früh aufgestanden sind, schon unterwegs waren und auch noch einen wirtschaftlichen Schaden von ca. 130 Dollar hinnehmen müssen. Mist!!! Hmm dafür hatten wir nen Tag frei. Was ja auch nich verkehrt ist. Den ganzen Tag ausruhen, nen Ausflug machen vielleicht und sich in einen nahegelegenen Nationalpark erholen. Allerdings hat’s auch heute den ganzen Tag geschifft!!! Uns blieb also nix anderes übrig als den ganzen Samstag im Bett, also unserem Auto zu verbringen. Drei Folgen „Dr. House“ haben wir im Bus auf dem Laptop gekuuuckt. Das war so ziemlich alles was wir heut erlebt haben. Das blöde ist das wir am Dienstag Wäsche gewaschen haben und die hängt zum trocknen im freien. Allerdings ist die bis heute nich trocken. Ja im sonnenverwöhnten Australien regnet’s schon die ganze Woche und langsam aber sicher gehen mir die frischen Schlüpper aus. Socken sind schon alle alle. Wenn nich bald die Sonne scheint dann „stinkt“ mir dat im wahrsten Sinne des Wortes richtig an.

Weihnachten werden wir im Hostel feiern. Für 15 $ pro Person gibt’s Barbeque, Stoff und vielleicht sogar nen richtigen Weihnachtsmann. Ca 30 arbeitswütige Backpacker werden an der Feierlichkeit teilnehmen. Hoffentlich haben wir dann besseres Wetter.

Wir wünschen allen ein frohes weihnachtliches Fest, nen richtig fleißigen Santa Claus und viel Spaß mit den Liebsten!!!

Merry x-mas everyone!!!!

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